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# taz.de -- Gewaltverbrechen in den USA: Amerikaner erschießt drei Muslime
> War es eine religiös motivierte Tat oder ein Streit um Parkplätze? In
> North Carolina hat ein Mann drei junge Menschen erschossen. Muslime im
> Land sind entsetzt.
Bild: Der Tatort in Chapel Hill.
BERLIN taz | Nicht einmal 60.000 Menschen leben in Chapel Hill im
US-Bundesstaat North Carolina. Die meisten von ihnen Studenten. Auch Deah
Shaddy Barakat und seine Frau Yusor Mohammad Abu-Salha besuchten die
University of North Carolina.
Der 23-Jährige studierte Zahnmedizin, seine 21 Jahre alt Frau hatte ihr
Studium in Humanbiologie abgeschlossen und wollte ein Zahnmedizinstudium
anschließen. Gemeinsam mit Yusor Abu-Salhas Schwester, der 19-jährigen
Razan Mohammad Abu-Salha – auch sie wollte bald ein Studium beginnen –
lebten sie in einer der vielen Wohnanlagen rund um den Campus der
Universität.
Am Dienstagabend (Ortszeit) wurden die drei jungen Menschen Opfer von Craig
Stephen Hicks. Der 46-jährige Amerikaner schoss ihnen am späten Nachmittag
in den Kopf. Alle drei sterben noch am Tatort. Hicks stellte sich wenig
später selbst der Polizei. In der [1][Stellungnahme der Polizei] heißt es,
Hicks werde dreifacher Mord vorgeworfen.
Zu den Motiven der grausamen Tat schweigt Hicks. Laut ersten Angaben der
Polizei von Chapel Hill könnte ein Streit um Parkplätze der Hintergrund der
Morde sein. Doch bereits kurz nach Bekanntwerden der Tat wird spekuliert,
ob religiöse oder politische Motive Hicks zu der Tat getrieben haben
könnten. Mehrere Medien beziehen sich auf das Facebook-Profil des Täters,
auf dem er sich sowohl als „Anti-theist“ bezeichnete und auch ein Foto der
„United Atheists of America“ (Vereinigte Atheisten von Amerika“) teilte.
„Wenn radikale Christen und radikale Muslime sich gegenseitig so ablehnen,
warum sind sie sich dann bei so vielen ideologischen Themen einig?“
Auf Twitter verbreitete sich der Hashtag [2][#MuslimLivesMatter] binnen
Stunden. Die User spekulieren nicht nur über einen religiös motivierten
Hintergrund der Tat, sondern zeigen sich auch schockiert über die geringe
Medienaufmerksamkeit, die der Fall zunächst in den US-Medien erhielt.
Mittlerweile berichten alle größeren Sender und Zeitungen über den Fall.
Details über die wahren Motive von Hicks gibt es nach wie vor nicht. Chris
Blue, Polizeichef in Chapel Hill, sagte in einer Stellungnahme: „Unsere
Ermittlungen versuchen herauszufinden, was Mr. Hicks zu dieser sinnlosen
und tragischen Tat bewegt haben könnte. Wir verstehen die Bedenken, dass es
sich um ein Hassverbrechen handeln könnte und werden in jede Richtung
ermitteln um festzustellen, ob dies der Fall ist.“
Der [3][„Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen“] (Council on
American-Islamic Relations) äußerte sich am Mittwoch in einer Stellungnahme
und forderte die Behörden auf, den Spekulationen zu begegen – „aufgrund der
Brutalität der Tat ... und der wachsenden antimuslimischen Rhetorik in der
amerikanischen Gesellschaft.“
Für die Opfer wurde auf [4][Facebook eine Erinnerungsseite] eingerichtet,
die das Leben von Deah Shaddy Barakat, Yusor Mohammad Abu-Salha und Razan
Mohammad Abu-Salha nachzeichnet. (hav)
11 Feb 2015
## LINKS
[1] http://www.alertcarolina.unc.edu/go/doc/1395/2460590/INFORMATIONAL-MESSAGE-…
[2] http://twitter.com/search?q=%23MuslimLivesMatter&src=typd
[3] http://www.cair.com/press-center/press-releases/12848-cair-seeks-motive-in-…
[4] http://www.facebook.com/ourthreewinners
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