# taz.de -- Theater-Aus: Schließen kostet Geld | |
> Das Ende für das Theater Hans Wurst Nachfahren kommt den Senat teuer zu | |
> stehen: Die Bühne muss für 164.000 Euro zurück gebaut werden. | |
Bild: Meistens kostet es Geld, Kultureinrichtungen am Leben zu erhalten. Beim P… | |
Die Schließung des Puppentheaters Hans Wurst Nachfahren am Winterfeldtplatz | |
im Sommer 2015 hat nicht nur für die Theatermacher, sondern auch für das | |
Land Berlin ein bitteres Ende. Nach Auskunft von Michael Müller (SPD), | |
Regierender Bürgermeister und Kultursenator, kommen auf den Senat vor Ort | |
Umbaukosten in Höhe von 164.000 Euro zu. Das Bühnenhaus müsse „zurückgeba… | |
werden“, um den ursprünglichen Zustand des Gebäudes wiederherzustellen. Den | |
anstehenden Umbau werde die Berliner Immobilienmanagement GmbH (Bim) | |
durchführen, sagte Müller auf Anfrage der Grünen im Kulturausschuss des | |
Abgeordnetenhauses. | |
Die Spielstätte für das beliebte „Hans Wurst“ war nach über 20 Jahren | |
kultureller Nutzung 2013 von der TFG Treufonds Verwaltungs GmbH an einen | |
privaten Eigentümer verkauft worden. Der neue Besitzer kündigte und teilte | |
dem Theater mit, er wolle die Immobilie anderweitig gewerblich nutzen. Das | |
Land Berlin hatte sich zwar für eine Verlängerung des Bühnen-Mietvertrags | |
engagiert, ab Mitte 2015 ist der Auszug aber endgültig. | |
Theaterleute und Kulturpolitiker der Grünen werfen dem Senat bis heute vor, | |
sich nicht rechtzeitig um einen neuen Standort gekümmert zu haben. „Nach | |
dem Stand der Dinge wird die Spielzeit 2014/2015 unsere letzte im Haus am | |
Winterfeldtplatz sein“, erklärte die Theatermacherin Barbara Kilian. Mehr | |
noch: Nach Auskunft der Kulturverwaltung sehe es sogar so aus, als würde | |
„Hans Wurst“ seinen Theaterbetrieb erst einmal ganz einstellen. Gespräche | |
über einen Ersatzspielort hätten sich als „sehr schwierig gestaltet“, die | |
Theaterleute lehnten andere Standorte ab, so Müller. | |
Das Aus für das Theater belastet den Landeshaushalt nun ein weiteres Mal. | |
Die Immobilie auf dem Gelände einer früheren Tischlerei und späteren | |
Punkkneipe war 1991 für 1,25 Millionen Euro vom Senat eigens für das | |
Puppentheater mit 120 Plätzen umgebaut worden – samt Café und Terrasse. Das | |
Land Berlin schloss den Mietvertrag für das Theater ab und subventionierte | |
den Betrieb mit über 120.000 Euro jährlich. | |
2013 war ein Rekordjahr für das Haus, man schrieb schwarze Zahlen: 289 | |
Vorstellungen plus Gastspiele, fast alle waren ausverkauft, 25.000 Besucher | |
kamen. Nun ist das Theater weg – und 164.000 Euro sind es ebenso. Vorhang! | |
11 Feb 2015 | |
## AUTOREN | |
Rolf Lautenschläger | |
## TAGS | |
Puppentheater | |
Freies Theater | |
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