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# taz.de -- Großoffensive gegen den IS: Iraks Armee will Tikrit befreien
> Aus fünf Richtungen rücken irakische Truppen auf die sunnitische Stadt
> vor. Viele Einwohner sind geflohen. Der IS soll 19 der 220 assyrischen
> Geiseln freigelassen haben.
Bild: Aufbruchstimmung: Irakische Kämpfer versammeln sich nördlich von Bagdad.
BAGDAD/BEIRUT dpa/afp | Mit dem Beginn einer Großoffensive gegen die
Terrormiliz Islamischer Staat (IS) greifen irakische Kräfte seit
Montagmorgen die Stadt Tikrit an. Armee und schiitische Milizen rückten aus
fünf Richtungen vor, um Tikrit aus den Händen der Extremisten zu befreien,
meldete das irakische Staatsfernsehen. Nach irakischen Militärangaben
beteiligen sich auch Kämpfer sunnitischer Stämme an der Offensive.
Tikrit liegt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad an einer wichtigen
Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und der nordirakischen
IS-Hochburg Mossul. Der Feldzug gegen die sunnitische Terrormiliz gilt auch
als Test, ob die irakischen Streitkräfte in der Lage sind, die Extremisten
aus einer großen Stadt zu vertreiben.
Zudem hat die Stadt als früherer Heimatort des irakischen
Langzeitherrschers Saddam Hussein und Hochburg sunnitischer
Regierungsgegner große symbolische Bedeutung. In den vergangenen Monaten
waren mehrere Versuche der Armee gescheitert, die Stadt wieder unter
Kontrolle zu bringen.
Ein Korrespondent des Nachrichtensenders Al-Arabija berichtete, es gebe
Befürchtungen, schiitische Kämpfer könnten sich an Sunniten in Tikrit
rächen. Viele Einwohner seien deshalb aus der Stadt geflohen.
Am Sonntag hatte der IS nach Angaben von Aktivisten 19 der 220 in Syrien
verschleppten assyrischen Christen gegen Lösegeld freigelassen. Dem
Direktor des Assyrischen Netzwerks für Menschenrechte, Osama Edward,
zufolge kamen am Sonntag in der Frauenkirche der Provinz Hassaka zwei Busse
mit den 19 freigelassenen Geiseln an. Demnach kamen sie aus Schaddade,
einer Hochburg des IS in der nordöstlichen Provinz.
Edwards Angaben zufolge entschied ein Religionsgericht der Dschihadisten am
Samstag, die assyrischen Christen im Gegenzug für die Zahlung von Lösegeld
freizulassen. Der IS sieht das Geld als eine Art Steuer, die von
Nicht-Muslimen zu entrichten ist. Über die Höhe der Zahlungen konnte der
Direktor der Organisation keine Angaben machen. Seinen Äußerungen zufolge
waren bei anderen Freilassungen assyrischer Christen im November 1.700
Dollar (gut 1.500 Euro) pro Geisel geflossen.
Der IS hatte in der vergangenen Woche mehrere Dörfer in der Provinz Hassaka
überfallen und die Christen entführt. Die assyrischen Christen gehören
einer der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt an.
2 Mar 2015
## TAGS
Offensive
Geiselnahme
Assyrer
Tikrit
Irak
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
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