# taz.de -- Militäreinsatz im Jemen: Rebellen stimmen Feuerpause zu | |
> Im Jemen soll es für fünf Tage einen humanitären Waffenstillstand geben. | |
> Saudi-Arabien, das seit März Angriffe gegen die Huthi fliegt, hat diesen | |
> angeboten. | |
Bild: Warten auf Wasser: Bewohner Sanaas mit Kanistern an einem öffentlichen B… | |
SANAA dpa/afp/rtr | Die mit den Huthi-Rebellen verbündeten Armeeverbände in | |
der jemenitischen Hauptstadt Sanaa stimmen einer von Saudi-Arabien | |
angebotenen fünftägigen Feuerpause zu. „Als Antwort auf die Bemühungen | |
einiger verbrüderter und befreundeter Länder geben wir bekannt, dass wir | |
mit der humanitären Feuerpause einverstanden sind“, sagte der Sprecher des | |
Pro-Huthi-Militärs in Sanaa, Oberst Scharaf Lukman, am Sonntag der | |
Nachrichtenagentur Saba. Der Waffenstillstand werde die „tyrannische“ | |
Seeblockade gegen das Land beenden und Hilfslieferungen ermöglichen. | |
Die schiitischen Huthi-Rebellen stimmten ebenfalls zu. „Wir sind mit einer | |
humanitären Feuerpause einverstanden“, erklärte das Führungsmitglied der | |
Huthi-Bewegung, Mohammed Ali al-Huthi, der in Kairo erscheinenden | |
Tageszeitung Al-Masry Al-Youm. „Wegen der Bombardierungen und der Blockade | |
haben wir im Jemen eine Katastrophe“, fügte er hinzu. | |
Saudi-Arabien, das seit Ende März Stellungen und Waffenlager der | |
schiitischen Huthis und ihrer Verbündeten im Jemen bombardiert, hatte vor | |
zwei Tagen eine Waffenruhe angeboten. Diese soll am kommenden Dienstag in | |
Kraft treten. | |
Die Huthis, die vom Iran – Saudi-Arabiens Erzrivalen in der Region – | |
unterstützt werden, äußerten sich bislang nicht dazu. Die Feuerpause soll | |
vor allem dazu dienen, Hilfslieferungen für die unter Krieg und | |
Bombardierungen leidende Zivilbevölkerung auf den Weg zu bringen. | |
Die Huthis kämpfen gegen Armeeverbände und Milizen, die zu dem nach | |
Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi loyal stehen. | |
Auf ihrer Seite stehen beträchtliche Segmente der Armee, die Hadis | |
Vorgänger, dem 2012 abgetretenen Langzeitherrscher Ali Abdullah Salih, | |
treugeblieben sind. | |
Am Sonntagmorgen wurde nach Angaben von Augenzeugen Salehs Residenz in | |
Sanaa bombardiert. Die Angriffe haben große Zerstörungen angerichtet und zu | |
einer humanitären Krise geführt, die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten | |
aber kaum zurückdrängen können. Nach Einschätzung des zuständigen | |
Koordinators der Vereinten Nationen verstoßen die Luftangriffe gegen | |
internationales Recht. „Die wahllosen Angriffe auf besiedelte Gebiete mit | |
wie auch ohne vorherige Warnungen stellen einen Verstoß gegen das | |
internationale humanitäre Völkerrecht dar“, teilte der UN-Koordinator für | |
humanitäre Angelegenheiten im Jemen, Johannes van der Klaauw, am Samstag | |
mit. | |
10 May 2015 | |
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