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# taz.de -- Reaktionen auf Botschaftsattacken: „Verabscheuungswürdiger Angri…
> US-Präsident Obama bestätigt, dass Botschafter Stevens beim Angriff auf
> das Konsulat in Bengasi getötet wurde. Das libysche Parlament verurteilt
> die Gewalt.
Bild: Beim Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi getötet: Botschafter Christo…
WASHINGTON/TRIPOLIS rtr/dpa/dapd | US-Präsident Barack Obama hat den
tödlichen Angriff auf den US-Botschafter in Libyen und drei seiner
Mitarbeiter scharf verurteilt.
Obama sprach am Mittwoch in Washington von einem „verabscheuungswürdigen
Angriff“. Zugleich ordnete er einen größeren Schutz des US-Personals in
Libyen und eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an allen
diplomatischen Vertretungen der USA weltweit an.
In Bengasi wurden nach Angaben der libyschen Regierung bei gewaltsamen
Protesten US-Botschafter Christopher Stevens und drei seiner Mitarbeiter
getötet. Die vier seien am Dienstagabend in Stevens' Auto mit Raketen
beschossen worden, nachdem sie aus der bereits zuvor angegriffenen
US-Botschaft geflohen seien.
Auslöser der Attacken waren nach libyschen Angaben Tumulte vor der
US-Botschaft in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Demonstranten zeigten
sich [1][erbost über einen US-Film], der nach ihrer Ansicht den Propheten
Mohammed beleidigt.
## Anschlag als Wahlkampfthema
Obama erklärte, die USA wiesen Versuche zurück, die religiösen
Überzeugungen anderer zu verunglimpfen. Zugleich müssten aber alle
gemeinsam gegen die „sinnlose Gewalt“ vorgehen, der die US-Diplomaten in
Libyen zum Opfer gefallen seien.
Der republikanische Herausforder Mitt Romney kritisierte die Regierung von
Amtsinhaber Barack Obama scharf für deren erste Reaktion. Darin habe das
Weiße Haus nicht etwa die Angriffe verurteilt, sondern Verständnis für die
Täter gezeigt, sagte Romney.
Romney erklärte, er sei empört über die Angriffe und den Tod des
Mitarbeiters. Die Reaktion der US-Regierung sei eine Schande. Romney hat
Obama bereits in der Vergangenheit vorgeworfen, zu nachsichtig mit Gegnern
Amerikas umzugehen. Obamas Wahlkampfsprecher Ben LaBolt erklärte daraufhin
am frühen Mittwochmorgen, er sei entsetzt, dass Romney den tragischen Tod
eines Diplomaten nutze, um einen politischen Angriff zu starten.
## Die Gewalt nicht akzeptieren
Das libysche Parlament hat den Angriff militanter Islamisten auf das
US-Konsulat in Bengasi mit scharfen Worten verurteilt. In einer gemeinsamen
Erklärung der Parlamentarier vom Mittwoch hieß es: „Dies war ein feiges
Verbrechen.“ Die Täter müssten unbedingt zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Abgeordneten erklärten, sie seien gegen eine Einschränkung des Rechtes
auf freie Meinungsäußerung. Doch verantwortungslose Handlungen und Gewalt
werde man auch in Zukunft nicht akzeptieren. Auf den provozierenden Film
über den Islam, der den militanten Islamisten als Auslöser für die
gewaltsamen Proteste diente, gingen die Parlamentarier nicht ein.
Terrorismusexperten erwarten weltweit weitere Ausschreitungen. Die höchste
Gefahr drohe in Ländern mit militanten islamischen Rebellengruppen, teilte
das auf die Beobachtung terroristischer Aktivitäten spezialisierte
IntelCenter am Dienstag in Alexandria bei Washington mit.
Die Bundesregierung hat die Angriffe auf die US-Vertretungen in Libyen und
Ägypten scharf verurteilt. „Es ist tragisch und schwer erträglich, dass in
Bengasi vier Menschen, darunter ein Diplomat, Opfer dieses religiösen
Fanatismus geworden sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am
Mittwoch in Berlin. Er mahnte die Regierungen in Ägypten und Libyen, die
Sicherheit ausländischer Einrichtungen und Diplomaten zu gewährleisten.
12 Sep 2012
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