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# taz.de -- Turbine Potsdam verpasst große Chance: Schmerzhafter Nachmittag
> Turbine Potsdam verabschiedet sich beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt
> von wichtigen Spielerinnen und der Hoffnung auf die Champions League.
Bild: Stimmungscrash vor Anpfiff: Turbine Potsdam verabschiedet sich von Meliss…
Stell dir vor, du kannst dich für die Champions League qualifizieren und
musst vor dem entscheidenden Heimspiel erst einmal deine derzeit
wichtigsten Spielerinnen verabschieden. So geschehen am Samstag beim 1. FFC
Turbine Potsdam.
Wie direkt vor Saisonschluss bekannt wurde, wechselt Kapitänin Sara Agrez
zur Deutschen Meisterin VfL Wolfsburg. Noch schmerzhafter [1][ist für den
traditionsreichen Frauenfußballverein] aus Brandenburg, dass mit der jungen
Stürmerin Melissa Kössler ein Potsdamer Eigengewächs von der neureichen TSG
Hoffenheim abgeworben wurde.
Umso wichtiger wäre es für Turbine, den heißbegehrten Tabellenplatz 3 und
damit den Einzug in die europäische Spitzenklasse zu erreichen. Dort winken
internationale Auftritte und deutlich erhöhte Fernseheinnahmen, sprich:
goldene Zukunftsaussichten.
Entsprechend groß waren die Erwartungen vor dem Spiel gegen [2][die direkte
Konkurrentin Eintracht Frankfurt]. Erstmals in dieser Saison bildeten sich
vor dem „Karli“, wie das ehrwürdige Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam
liebevoll genannt wird, wieder lange Schlangen vor den Kassenhäuschen. Mehr
als 2.500 ZuschauerInnen sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse fast wie
in den alten Zeiten, als Turbine serienmäßig Deutsche Meisterin gewesen
ist.
## Dem dritten Platz so nah
Der Titel ist inzwischen unerreichbar, den machen die Frauenabteilungen der
finanzstarken Großklubs VfL Wolfsburg und Bayern München seit Jahren unter
sich aus. Aber Platz drei lag greifbar nah, mit einem Sieg wäre alles klar
gewesen.
Die Chance für die Champions-League-Qualifikation war da.
Ersatz-Mittelstürmerin Sophie Weidauer, die die verletzte Toptorjägerin
Selina Cerci vertrat, stand in der achten Minute allein vor dem Frankfurter
Tor – und schoss daneben. Danach kam so gut wie nichts mehr von Turbine,
Frankfurt übernahm immer mehr die Initiative – und traf. Fast unnötig zu
erwähnen, dass mit Lara Prašnikar eine ehemalige Turbine-Spielerin die
Führung für Frankfurt erzielte und beim Treffer zum 0:2 ein Ball ganz
unglücklich von der Latte ins Potsdamer Tor prallte.
Da wurde es sehr ruhig im gut gefüllten „Karli“, weil kaum noch jemand
glaubt, dass Turbine vor Frankfurt bleibt und in die Champions League
kommt. Dafür müsste man am letzten Spieltag beim FC Bayern gewinnen. Nichts
ist unmöglich, aber das wäre ein echtes Frauenfußball-Wunder.
8 May 2022
## LINKS
[1] /Personalien-bei-Turbine-Potsdam/!5777542
[2] /Machtkonzentration-im-Frauenfussball/!5693268
## AUTOREN
Lukas Wallraff
## TAGS
Turbine Potsdam
Eintracht Frankfurt
Frauenfußball
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
VfL Wolfsburg
DFB Team Frauen
Fußball
VfL Wolfsburg
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