| # taz.de -- Tempelhofer Feld: Müller geht auf Gegner zu | |
| > Auch auf Neuköllner Seite soll die Hälfte der geplanten Wohnungen günstig | |
| > vermietet werden – wenn es nach Bausenator Müller geht. | |
| Auf der Neuköllner Seite des Tempelhofer Feldes soll es keine | |
| Luxuswohnungen geben. „Wir wollen auch dort bezahlbare Wohnungen bauen“, | |
| kündigte Bausenator Michael Müller im Gespräch mit der taz an. Damit | |
| reagierte der SPD-Politiker auf Kritik der Initiative „100 % Tempelhof“. | |
| Die Initiative hatte bislang immer betont, dass es noch keine | |
| Entscheidungen für die geplante Randbebauung auf der östlichen Seite des | |
| Feldes gebe. Die Angst vor Luxuswohnungen in Neukölln dürfte beim | |
| Volksentscheid am 25. Mai eine Rolle spielen. | |
| Müller schlägt nun vor, dass auch in Neukölln die Grundstücke nur an | |
| landeseigene Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften verkauft | |
| werden dürfen. „Wir orientieren uns dabei an den Regelungen, die wir für | |
| den Bau der Wohnungen am Tempelhofer Damm gefunden haben“, sagte Müller der | |
| taz. | |
| In einem „letter of intent“ hatten sich die Wohnungsbaugesellschaften | |
| Degewo und Stadt und Land sowie die Genossenschaft Ideal verpflichtet, | |
| 1.700 Wohnungen zu errichten. Die Hälfte davon soll zu Mieten zwischen | |
| sechs und acht Euro den Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten vermietet | |
| werden. In Neukölln sieht der Masterplan des Senats 1.900 Wohnungen vor, am | |
| südlichen S-Bahnring 1.100 Wohnungen. | |
| ## Gemeinsamer Entwurf? | |
| Müllers Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der die Fraktionen im | |
| Abgeordnetenhaus über einen gemeinsamen Gesetzentwurf zum Volksentscheid im | |
| Mai verhandeln. So soll in letzter Minute noch ein Kompromiss zwischen der | |
| Maximalforderung der Initiative nach einem kompletten Bebauungsverbot und | |
| der bisherigen Planung des Senats gefunden werden. | |
| Auch bei diesen Gesprächen zwischen SPD und CDU auf der einen sowie Linken, | |
| Grünen und Piraten auf der anderen Seite spielt der Neuköllner Teil des | |
| Feldes eine große Rolle. Die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der | |
| Linken, Katrin Lompscher, sprach sich am Dienstag erneut gegen eine | |
| Bebauung nahe der Oderstraße aus. Stattdessen forderte sie ein Moratorium, | |
| um die bisherigen Planungen noch einmal zu überprüfen. „Grundsätzlich | |
| fordern wir, dass die Grundstücke auf dem Feld in öffentlichem Besitz | |
| bleiben müssen“, sagte Lompscher. | |
| Dieser Forderung ist der Bausenator nun entgegengekommen. Allerdings ist | |
| die CDU anderer Meinung. Sie wünscht sich bei der Randbebauung auch private | |
| Investoren als Bauherren. Auch soll der Bau von Eigentumswohnungen möglich | |
| sein. | |
| Auch wegen dieser unterschiedlichen Positionen ist bislang unklar, ob sich | |
| Koalitionsfraktionen und Opposition auf ein gemeinsames Vorgehen einigen | |
| können. „Ich bin da skeptisch“, betonte Lompscher am Dienstag. „SPD und … | |
| haben bislang wenig Bewegung gezeigt.“ | |
| Am heutigen Mittwoch werden die Gespräche fortgesetzt. Am Montag wird das | |
| Thema dann abschließend bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden | |
| behandelt, bevor es am Dienstag in den Fraktionen und am Donnerstag im | |
| Plenum des Abgeordnetenhauses zur Abstimmung kommt. | |
| 12 Mar 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Volksentscheid Tempelhofer Feld | |
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