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# taz.de -- Spielabbruch nach Krawallen in Athen: Brandkatastrophe im „Schmuc…
> Das vorentscheidende Spiel um die griechische Meisterschaft ist von
> schweren Ausschreitungen in Athen überschattet worden. Das Derby zwischen
> Olympiakos und Panathinaikos wurde abgebrochen.
Bild: Im Athener Olympiastadion brannte es am Sonntagabend an etwa 30 Stellen. …
ATHEN dpa | Schwere Zusammenstöße zwischen Hooligans und der Polizei haben
am Sonntagabend zum Abbruch des griechischen Derbys zwischen Panathinaikos
Athen und Olympiakos Piräus geführt. Die Spitzenpartie des Tabellenersten
und Zweiten im Olympiastadion von 2004 musste elf Minuten vor dem
Schlusspfiff beim Stand von 1:0 für Olympiakos vorzeitig beendet werden.
Hooligans hatten dutzende Molotow-Cocktails auf die mit etwa 50 000
Zuschauern besetzten Tribünen und das Spielfeld geworfen. Im Stadion
brannte es an etwa 30 Stellen, berichteten griechische Medien. „Ich bin
sprachlos. Es ist kein Tag, an dem man glücklich sein kann“, sagte
sichtlich schockiert Olympiakos-Trainer Ernesto Valverde im griechischen
Fernsehen.
„Es ist eine Katastrophe für dieses Schmuckstück, die Schäden sind im
Moment unschätzbar. Sie sind aber sehr hoch“, erklärte Stadiondirektor
Lazaris Grykis. Schon während der Pause hatten Hunderte Hooligans versucht
ohne Tickets ins Stadion zu gelangen. Sie warfen Brandflaschen auf die
Polizei, diese setzte massiv Tränengas ein. Nach Medienberichten wurden
dabei 57 Personen festgenommen. Dutzende Fans und Polizisten wurden nach
Angaben der Polizei und von Krankenhäusern verletzt.
Die zweite Halbzeit begann mit knapp einstündiger Verspätung, da stickige
Tränengaswolken ins Stadion gelangten. Schiedsrichter Anastasios Kakos rief
alle Spieler zu sich und bat sie um Mithilfe, damit das Spiel zu Ende
gebracht werden könne. „Ich wünsche ich könnte über Fußball reden, dass
ganz Griechenland faszinieren würde. Ich verstehe nicht warum das alles
passiert“, sagte der Trainer von Panathinaikos Athen, Jesualdo Ferreira.
## „Ändert endlich den griechischen Fußball“
„Niemand von uns hat es verdient, solche Angst zu erleben. Ich will mich
bei allen entschuldigen. Es tut mit leid“, sagte der Portugiese weiter.
Dann ging er weg ohne Fragen zu beantworten. Deutlicher wurde
Panathinakos-Innenverteideiger Josu Sarriegi: „Ändert endlich den
griechischen Fußball.“
Nach dem 1:0 von Olympiakos durch Djamel Abdoun war die Situation weiter
eskaliert. Dutzende Molotow-Cocktails flogen auf Tribünen und dann auch auf
das Spielfeld. Schiedsrichter, Spieler und Betreuer flüchteten in die
Kabine. Auch Journalisten wurden mit Flaschen attackiert. Mehrere
Feuerwehrwagen fuhren in der Arena um die Brände zu löschen.
Rund um das Olympiastadion gingen die Zusammenstöße weiter, es waren
Detonationen zu hören. „Ich habe keine Lust unter diesen Bedingungen das
Spiel zu kommentieren“, sagte Olympiakos Trainer Valverde weiter. Er
vermutete, dass die Ausschreitungen, die er zum ersten Mal in diesem Umfang
in seiner Karriere erlebte, mit der schweren Finanzkrise in Griechenland
verbunden sein könnten.
Vor der Partie des 25. Spieltages führte Olympiakos Piräus die Tabelle mit
vier Punkten Vorsprung auf Panathinaikos an. Panathinaikos drohen jetzt
mehrere Strafen: Das Spiel gegen Olympiakos mit 0:3 zu verlieren, Abzug von
drei Punkten für diese Meisterschaft und zwei Punkte von der nächsten,
berichteten griechische Medien. Die Entscheidungen wird das zuständige
Disziplinarkomitee treffen.
19 Mar 2012
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