# taz.de -- Präsidentschaftswahl in der Slowakei: Unternehmer Kiska gewinnt | |
> Der neue Präsident der Slowakei wird Andrej Kiska. Der parteilose | |
> Unternehmer will die Politik „menschlicher“ machen. | |
Bild: Hat noch keine Erfahrund in der Politik: Andrej Kiska. | |
BRATISLAVA ap | Andrej Kiska wird neuer Präsident der Slowakei. Bei der | |
Stichwahl vom Samstag holte der parteilose Unternehmer 59,4 Prozent der | |
Stimmen, wie das staatliche Statistikamt am frühen Sonntagmorgen mitteilte. | |
Sein Konkurrent, der sozialdemokratische Ministerpräsident Robert Fico, kam | |
demnach auf 40,6 Prozent. | |
Die beiden hatten in der ersten Wahlrunde am 15. März die meisten Stimmen | |
erzielt und sich somit für die Stichwahl qualifiziert. | |
„Ich werde versuchen, unsere Politik menschlicher zu machen“, versprach der | |
51 Jahre alte Kiska in der Nacht vor einer jubelnden Menge in einem Hotel | |
in der Hauptstadt Bratislava. „Ich werde für jeden anständigen Bürger in | |
diesem Land einstehen.“ | |
Fico räumte seine Niederlage ein und gratulierte Kiska, der vierter | |
Präsident in der Slowakei seit der Spaltung der Tschechoslowakei im Jahr | |
1993 wird. Er löst Amtsinhaber Ivan Gasparovic ab, dessen zweite | |
fünfjährige Amtszeit am 15. Juni endet. Der Präsident in der Slowakei hat | |
zu einem großen Teil repräsentative Aufgaben, allerdings darf er auch den | |
Ministerpräsidenten und die Verfassungsrichter bestimmen und hat zudem ein | |
Vetorecht bei Gesetzen. | |
Fico hatte im Wahlkampf damit geworben, dass er als Staatsoberhaupt | |
politische Stabilität sichern könne. Während seiner Amtszeit als | |
Ministerpräsident hatte das Land 2009 den Euro eingeführt. Kiska – ein | |
Geschäftsmann ohne politische Erfahrung – versprach hingegen eine | |
Alternative für Wähler, die sich wegen Korruption von der Politik | |
abgewendet haben. | |
Nach der Niederlage wird Fico voraussichtlich Ministerpräsident bleiben und | |
damit mächtigster Politiker des Landes. Er wird es künftig aber mit einem | |
kritischeren Präsidenten zu tun bekommen, als es Gasparovic bislang war. | |
30 Mar 2014 | |
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