| # taz.de -- Präsidentenwahl in der Slowakei: Stichwahl gegen Machtkonzentration | |
| > Der sozialdemokratische Ministerpräsident Fico führt nach dem ersten | |
| > Wahlgang nur knapp. Er muss sich gegen einen parteilosen Kandidaten in | |
| > der Stichwahl behaupten. | |
| Bild: Robert Fico hat ein unbefriedigendes Ergebnis eingefahren. | |
| BRATISLAVA afp | In der Slowakei entscheidet eine Stichwahl über den | |
| künftigen Präsidenten: Aus der ersten Wahl-Runde am Samstag ging der | |
| sozialdemokratische Ministerpräsident Robert Fico vor dem parteilosen | |
| Millionär Andrej Kiska als Sieger hervor. Nach Auszählung fast aller | |
| Stimmen lag Fico mit 28 Prozent vor Kiska, der auf 24 Prozent kam, wie die | |
| Zeitung SME unter Berufung auf die Wahlkommission berichtete. | |
| Damit ging die erste Runde deutlich knapper aus, als erwartet. Umfragen | |
| hatten dem 49-jährigen Fico rund 35 Prozent der Stimmen vorausgesagt. Die | |
| Stichwahl findet am 29. März statt. | |
| Insgesamt standen 14 Kandidaten zur Wahl. Der ebenfalls parteilose Jurist | |
| Radoslav Prochazka kam mit rund 21 Prozent auf Platz drei. Prochazka und | |
| der Viertplatzierte, der Schauspieler und ehemalige Außenminister Milan | |
| Knazko (12,8 Prozent) riefen ihre Anhänger zur Wahl Kiskas auf. | |
| „Auf dem Papier hat Fico gewonnen, aber der eigentliche Sieger ist Andrej | |
| Kiska“, sagte der Experte Marian Lesko dem Fernsehsender Markiza. „Die | |
| zweite Runde wird zu einem Referendum über Fico“, denn alle Anhänger der | |
| unterlegenen Kandidaten haben „einen Grund, Kiska zu unterstützen“. | |
| Die Gegner Ficos befürchten eine Machtkonzentration in den Händen der | |
| Regierungspartei Smer (Richtung). Fico regiert seit 2012 als erster | |
| Politiker nach der Unabhängigkeit der Slowakei 1993 ohne Koalitionspartner. | |
| Mit einem Sieg bei der Präsidentschaftswahl würde die Smer die | |
| Staatsspitze, die Regierung und das Parlament kontrollieren. | |
| Der Jurist Fico amtierte bereits zwischen 2006 und 2010 als | |
| Ministerpräsident - damals gestützt auf eine Koalition aus seiner Smer, der | |
| nationalistischen Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS) des | |
| ehemaligen Regierungschefs Vladimir Meciar sowie der rechtsextremen | |
| Slowakischen Nationalpartei (SNS). | |
| Die Amtszeit des derzeitigen Präsidenten Ivan Gasparovic dauert noch bis | |
| zum 15. Juni. Gemäß der slowakischen Verfassung darf er nach zwei | |
| gewonnenen Wahlen 2004 und 2009 nicht noch einmal antreten. | |
| 16 Mar 2014 | |
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