| # taz.de -- Peter Müller als Bundesverfassungsrichter: SPD ist plötzlich einv… | |
| > Der Exlandesvater des Saarlands soll am Freitag zum Richter in Karlsruhe | |
| > gewählt werden. Dass die Bundes-SPD nun dafür ist, dürfte die Saar-SPD | |
| > wurmen. | |
| Bild: Peter Müller: Seine Wahl mache Karlsruhe angreifbar, kritisierten den Sa… | |
| FRANKFURT/M. taz | In der Sitzung des Bundesrats am kommenden Freitag in | |
| Berlin soll der ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller | |
| (CDU), zum Bundesverfassungsrichter gewählt werden. CDU und SPD hätten sich | |
| in intensiven Beratungen auf den Personalvorschlag Müller verständigt, | |
| berichtete die Saarbrücker Zeitung am Wochenende. Die Saarländische | |
| Staatskanzlei bestätigte, dass die Causa Verfassungsrichterwahl | |
| nachträglich auf die Tagesordnung der Länderkammer gesetzt worden sei. | |
| Neben dem 56 Jahre alten Müller, der dem am 15. Dezember 2011 aus dem Amt | |
| scheidenden Udo Di Fabio nachfolgen soll, bewirbt sich auch die | |
| schleswig-holsteinische Rechtswissenschaftlerin Sibylle Kessal-Wulf (53), | |
| Richterin am Bundesgerichtshof, um einen bereits frei gewordenen Sitz am | |
| höchsten deutschen Gericht in Karlsruhe. Der langjährige Verfassungsrichter | |
| Rudolf Mellinghof (57) wechselte nämlich am 31. Oktober 2011 an die Spitze | |
| des Bundesfinanzhofs. | |
| Dass die SPD insgesamt nun offenbar doch bereit ist, Müller als Kandidaten | |
| für das Bundesverfassungsgericht zu akzeptieren, dürfte den Genossen an der | |
| Saar nicht schmecken. Bislang jedenfalls hatte es die Saar-SPD immer als | |
| "Skandal" bezeichnet, dass Müller plötzlich als Kandidat für das | |
| Bundesverfassungsgericht gehandelt wurde. Immerhin war er als | |
| Ministerpräsident vom Saar-Landesverfassungsgericht wegen Verstoßes gegen | |
| die Landesverfassung verurteilt worden. Es ging dabei um illegal für den | |
| Landtagswahlkampf der CDU verwendete Steuermittel aus dem Etat der | |
| Staatskanzlei. | |
| Mit einem wie Müller, so hieß es weiter, werde das Bundesverfassungsgericht | |
| "politisch angreifbar". Aktuell allerdings wollte sich der Sprecher der SPD | |
| Saar, Thorsten Bischof, nicht mehr zum Thema äußern. Die Linke Saar glaubt | |
| denn auch, dass es zwischen SPD und CDU zu einem "Deal" gekommen sei. | |
| 20 Nov 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| K.-P. Klingelschmitt | |
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