# taz.de -- Leichte Sprache: Werbung für Schwangerschafts-Abbrüche | |
> Eine Ärztin hat im Internet über Schwangerschafts-Abbrüche informiert. | |
> Ein Gericht hat sie dafür verurteilt. | |
Bild: Die Ärztin Kristina Hänel | |
Hinweis: | |
[1][Hier] können Sie den Text herunterladen. | |
[2][Hier] können Sie den Original-Text lesen. | |
[3][Hier] finden Sie den Text in kurz. | |
Hier können Sie sich den Text anhören: | |
────────────────────── | |
Im deutschen Straf-Gesetz gibt es den Paragrafen 219a. | |
In diesem Paragrafen steht: | |
Ärzte dürfen keine Werbung machen | |
für Schwangerschafts-Abbrüche. | |
Und Ärzte dürfen nicht öffentlich sagen, | |
dass sie Schwangerschafts-Abbrüche anbieten. | |
Mit diesem Gesetz soll verhindert werden, | |
dass Schwangerschafts-Abbrüche in unserer Gesellschaft | |
als normal gelten. | |
In Deutschland darf eine Frau ihre Schwangerschaft | |
bis zur 12. Schwangerschafts-Woche abbrechen. | |
Vor dem Abbruch muss die Frau zu einer Beratung gehen. | |
Nach der Beratung muss die Frau 3 Tage lang | |
über den Schwangerschafts-Abbruch nachdenken. | |
Erst dann darf die Frau die Schwangerschaft abbrechen. | |
Es gibt zum Beispiel diese Gründe | |
für einen Schwangerschafts-Abbruch: | |
● Die Frau fühlt sich nicht bereit für ein Kind. | |
● Die Frau ist in einer schlechten finanziellen Situation. | |
● Die Frau wurde vergewaltigt und ist dabei schwanger geworden. | |
● Die Gesundheit der Frau ist durch die Schwangerschaft gefährdet. | |
Aber oft fehlen den betroffenen Frauen Informationen wie: | |
Welcher Arzt macht Schwangerschafts-Abbrüche? | |
Welche Arten von Schwangerschafts-Abbrüchen gibt es? | |
Der Fall Kristina Hänel | |
Eine Ärztin hat im Jahr 2017 auf ihrer Internet-Seite | |
Informationen zu Schwangerschafts-Abbrüchen veröffentlicht. | |
Dabei hat die Ärztin auch erklärt, | |
dass sie Schwangerschafts-Abbrüche macht. | |
Ein Gericht hat die Ärztin dafür verurteilt. | |
Sie soll jetzt eine Geldstrafe von 6.000 Euro zahlen. | |
Die Ärztin heißt Kristina Hänel. | |
Die Zeitung taz hat über den Fall Kristina Hänel berichtet. | |
Die taz hat sogar eine Titelseite dazu gemacht. | |
Auf der Titelseite sind Fotos von vielen Ärztinnen und Ärzten. | |
Sie alle stehen auf der Seite von Kristina Hänel. | |
Sie möchten ihre Kollegin unterstützen. | |
Die Überschrift lautet: | |
Wir machen Schwangerschafts-Abbrüche! | |
In einem Artikel in der taz sagen die Ärztinnen und Ärzte: | |
Kristina Hänel hat keinen Fehler gemacht. | |
Sie hat keine Werbung für Schwangerschafts-Abbrüche gemacht. | |
Sie hat nur Informationen darüber veröffentlicht. | |
Und diese Informationen sind wichtig für Frauen. | |
Ein paar Ärztinnen und Ärzte von der taz-Titelseite | |
haben jetzt eine Anzeige bekommen. | |
Sie müssen vielleicht vor Gericht, | |
weil sie öffentlich gesagt haben: | |
Wir machen Schwangerschafts-Abbrüche. | |
Aber: | |
Manche von den Ärztinnen und Ärzten haben schon lange | |
keinen Schwangerschafts-Abbruch mehr gemacht. | |
Einige sind sogar schon in Rente. | |
Die Ärztinnen und Ärzte haben keine Werbung | |
für Schwangerschafts-Abbrüche gemacht. | |
Die Ärztinnen und Ärzte wurden aus diesem Grund angezeigt: | |
Sie unterstützen Kristina Hänel. | |
Was sagt der Bundestag zum Paragrafen 219a? | |
Viele Menschen wollen den Paragrafen 219a abschaffen. | |
Deshalb beschäftigt sich jetzt auch der Bundestag | |
mit dem Paragrafen 219a. | |
Was wollen die Parteien im Bundestag? | |
Diese Parteien wollen den Paragrafen abschaffen: | |
● Bündnis 90/Die Grünen | |
● Die Linke | |
● SPD | |
Die FDP will den Paragrafen ändern. | |
Diese Parteien wollen den Paragrafen nicht ändern: | |
● CDU | |
● CSU | |
● AfD | |
Original-Text: Dinah Riese und Hanna Voß | |
Übersetzung: Christine Stöckel und Juliane Fiegler | |
Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information | |
Vorgelesen von: Belinda Grasnick | |
2 Mar 2018 | |
## LINKS | |
[1] /pdf/20180302_Paragraf-219a_taz_leicht.pdf | |
[2] /Weitere-Anzeigen-wegen-Paragraf-219a/!5484017 | |
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