# taz.de -- Die Schweizer Volkspartei: Wer den Hass sät | |
> Populistisch, demagogisch und stark: So ist die Schweizerische | |
> Volkspartei. | |
Bild: "Mutiger Kämpfer" gegen "Überfremdung": Der Schweizer Minister für Inn… | |
BERN taz Kritiker nennen ihn einen "Demagogen", "Populisten" und | |
"Rassisten" und vergleichen ihn mit Jörg Haider oder gar Jean-Marie Le Pen, | |
seine Anhänger hingegen feiern ihn als "mutigen Kämpfer" gegen | |
"Überfremdung" und für eine souveräne Schweiz. Auf jeden Fall steht der | |
67-jährige frühere Unternehmer Christoph Blocher, seit er Ende 2003 für die | |
Schweizerische Volkspartei (SVP) zum Bundesrat gewählt wurde, im | |
Mittelpunkt der Schweizer Politik. Mehr denn je gilt dies für diesen | |
Wahlkampf. | |
Die Partei überzieht das Land mit einer teurem und professionell | |
gestalteten Kampagne. Auf unzähligen Plakaten, Zeitungsinseraten und | |
Flugblättern verkündet die SVP ihre Botschaft: Ausländer raus! Zumindest | |
die "Ausländer, die sich nicht an die Gesetze halten und die sich nicht | |
integrieren wollen", sollen abgeschoben werden, ebenso Ausländer, "welche | |
missbräuchlich Leistungen von Sozialwerken beziehen". Ein Plakat zeigt | |
einen Ausländer als "schwarzes Schaf", das von einem weißen, also | |
schweizerischen Schaf mit einem kräftigen Tritt in den Hintern | |
hinausbefördert wird. Derzeit sammelt die SVP Unterschriften, um ein | |
Bürgerbegehren in Gang zu setzen, damit die Schweizer über die | |
"Volksinitiative für die Ausschaffung krimineller Ausländer" abschieben | |
können. Und mit einer weiteren Volksinitiative "Für demokratische | |
Einbürgerungen" will die SVP beschließen lassen, dass künftig in | |
Volksentscheiden über Einbürgerungen befunden wird. | |
Ungeachtet aller Kritik aus dem In- und Ausland - das Schafsplakat wurde | |
sogar auf dem in Genf ansässigen UN-Menschenrechtsrat als rassistisch | |
beanstandet - hat die SVP mit dieser aggressiven Kampagne erfolg. Alle | |
Umfragen ergeben, dass sie ihre bei den letzten Nationalratswahlen im Jahr | |
2003 errungene Position als stärkste Partei verteidigen wird. | |
Die Partei hat einen populistischen Stil, verfolgt rechtskonservative und | |
wirtschaftsliberale Ziele und vertritt die Interessen des Mittelstandes und | |
der Bauern. Bekannt ist sie auch für ihre europafeindliche Ansichten. Damit | |
gelang es ihr, über ihre Hochburgen in den protestantischen Kantonen hinaus | |
Sympathien zu gewinnen. | |
NICOLA MOHLER | |
8 Oct 2007 | |
## AUTOREN | |
Nicola Mohler | |
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