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# taz.de -- Olympia Tag 10 – Der lange Nachmittag: Marihuana im Marmorkuchen
> Das Omnium entwickelt sich vom bizarren Schleichwettbewerb zum Superrace.
> Ein brasilianischer Turner outet sich als Favoritenschreck und ein
> amerikanischer Judoka als Kiffer.
Bild: Bizarr! Schleich, schleich, schleich, Runde 20, Runde 30 und zwischendurc…
Der Wettbewerb des langen Nachmittags: Omnium Punktefahren (20 Kilometer).
Das völlig unübersichtliche Feld von unzählbaren Fahradfahrerinnen
schleicht zehn Runden lang vor sich hin. Bei der Sprintrunde geht es dann
ein wenig rasanter zu, aber auch nicht wirklich. Die Australierin Annette
Edmondson gewinnt den ersten Sprint. Die nächsten zehn Runden werden auch
nicht schneller. Die Britin Laura Trott gewinnt den zweiten Sprint. Die
Halle flippt aus. Der [1][Guardian-Ticker] auch.
Aber auch die nächsten 10 Runden werden nicht schneller. Soll das jetzt die
ganzen 20 Kilometer und 80 Runden so weiter gehen? Wird das das
langweiligste olympische Omnium-Rennen aller Zeiten?
Die Ladys quatschen ein bisschen hier, ein bisschen da. „Was fährst'n du
für'n Reifen?“ Und zack los gehts. Die Polin Wojtra holt voll relaxed Punkt
für Punkt, immer grinsend und ist am Ende Siegerin des Punktefahrens mit 34
Zählern. Den letzten Sprint gewinnt dann endlich wieder die Britin und die
Halle ist glücklich, denn in der Gesamtwertung steht sie nun mit 11 Punkten
an Platz Drei.
Der Athlet des langen Nachmittags: Der brasilianische Turner Nabarette
Zanetti. Acht Männer sind im Kampf um die Medaillen am Turnen an den
Ringen. Kraftsport, Männer mit großen Muckis. Der Brasilianer sorgt für
eine Überraschung. Mit 15,900 Punkten übertrumpft er den favorisierten
Peking-Sieger Chen Yibing, der auf 15,800 Punkte kommt. Yibing turnt als
Erster und küsst nach seinem Auftritt siegessicher das Gerät. Mit dem
Brasilianer rechnet er nicht. Bronze geht an den Italiener Matteo Morandi.
Der älteste Turner der Spiele, der Bulgare [2][Iordan Iovtchev], wird
Siebter.
Der Fehlstart des langen Nachmittags: Der amerikanische Judoka Nicholas
Delpopolo. Er wird von den Olympischen Spielen wegen Dopings verbannt. In
seinem Urin wurde Marihuana gefunden. Delpopolo, der in der Klasse bis 73
Kilo Siebter wurde, hat seinen Rausschmiss akzeptiert und sich bei seinen
Team-Kollegen entschuldigt. Er habe vor seiner Abreise nach London von
einem Kuchen genascht, der mit Marihuana angereichert war. Das aber habe er
nicht gewusst. Nee klar, wer vermutet schon Böses in einem unschuldigen
Marmorkuchen?
Die Schlussfolgerung: Synchronschwimmen wird immer populärer. In diversen
Freibädern sollen klein Jungs gesichtet worden sein, die den „Bost“ und den
„Rocket Split“ beherrschen.
Wer noch?
Im Trapschießen der Männer gewinnt Giovanni Gold und Italien holt Silber.
Der Giovanni ist nämlich kein Italiener, sondern Kroate und heißt mit
Nachnamen Cernogoraz. Cernogoraz klingt allerdings auch eher nach
Montenegro (das Land nennt sich im Original „Crna Gora“). Giovanni
Montenegro aus Kroatien. Ist er der heimliche Gesamtjugo? Silber jedenfalls
geht an den eindeutigen Italiener Massimo Fabbrizi und Bronze an den
eindeutigen Kuwaiti Fehaid Aldeehani.
Im Dreistellungskampf am Kleinkaliber aus 50 Metern der Männer gewinnt der
Italiener Niccolo Campriani im Dreistellungskampf vor dem Südkoreaner Kim
Jonghyun und dem US-Amerikaner Matthew Emmons. Damit enden die
Schießwettbewerbe in London. Deutschland bleibt zum ersten Mal seit 1964
ohne Medaille – [3][super!]
Die Scheichs aus Saudi-Arabien (Abdullah al-Saud, Kamal Bahamdan, Ramzy
al-Duhami und Abdullah Sharbatly) kriegen ihr Bronze für die teuren Pferde
im Mannschaftsspringen. Gold gewinnt Großbritannien (Nick Skelton, Ben
Maher, Scott Brash und Peter Charles) im Stechen, Silber an die Niederlande
(Jur Vrieling, Maikel van der Vleuten, Marc Houtzager und Gerco Schröder).
Im Laser-Segeln holt auch Zypern endlich eine Medaille: Pavlos Kontides
heißt der Gewinner. Gold geht an Tom Slingsby (Australien), Bronze an
Rasmus Myrgren (Schweden).
Im Laser-Radial-Segeln der Frauen verteilen sich die Medaillen so: Gold für
Xu Lijia (China), Silber für Marit Bouwmeester (Niederlande) und Bronze für
Evi van Acker (Belgien).
Am [4][Stufenbarren] sichert sich Alija Mustafina aus Russland den ersten
Platz vor der Chinesin He Kexin und der Britin Elizabeth Tweddle.
Und nochmal Turnen: Bei den Männern setzt sich beim Sprung Yang Hak-Seon
aus Südkorea vor Denis Abljasin aus Russland und Igor Radiwilow aus der
Ukraine durch.
Was noch?
Die indische Boxerin [5][Mary Kom] steht im Halbfinale des Fliegengewichts.
6 Aug 2012
## LINKS
[1] http://www.guardian.co.uk/sport/2012/aug/06/olympic-cycling-live-jason-kenn…
[2] /Turner-Urgestein-bei-Olympia/!98904/
[3] /!99074/
[4] /Olympia-Finale---Stufenbarren-Frauen/!98990/
[5] /Frauenboxen-bei-Olympia/!98808/
## AUTOREN
Doris Akrap
Jasmin Kalarickal
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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