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# taz.de -- Chefposten bei der DB InfraGo: Dirk Rompf macht einen Rückzieher
> Der Neuanfang bei der Bahn war von einem Machtkampf begleitet. Vor allem
> an einer Besetzung gab es breite Kritik. Nun zieht die Person selbst
> Konsequenzen.
Bild: Dirk Rompf während einer Pressekonferenz am 22. September in Berlin
Berlin dpa | Nach massiver Kritik der Gewerkschaft EVG verzichtet der
frühere Bahn-Manager Dirk Rompf auf den Chefposten bei der
Infrastruktursparte InfraGo. Er habe heute Bundesverkehrsminister Patrick
Schnieder und der neuen Bahnchefin Evelyn Palla mitgeteilt, dass er für die
Position des Vorstandsvorsitzenden der InfraGo nicht mehr zur Verfügung
stehe, heißt es in einer persönlichen Erklärung Rompfs, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt.
Rompf erklärte weiter, weder aus seiner Zeit bei der DB AG noch in seiner
aktuellen Position habe er sich etwas vorzuwerfen. Für den Zuspruch bedanke
er sich. Evelyn Palla und der Deutschen Bahn wünsche er alles Gute.
Bundesverkehrsminister Schnieder erklärte, Rompf habe ihm heute Vormittag
in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er für den Vorstandsvorsitz
der InfraGO nicht mehr zur Verfügung stehe. „Ich bedauere seinen Schritt
und danke ihm dafür, dass er sich bereit erklärt hatte, die herausfordernde
Aufgabe bei der InfraGO zu übernehmen. Ich respektiere selbstverständlich
seine Entscheidung und werde zeitnah bekanntgeben, wie wir mit der neuen
Situation umgehen.“
Schnieder hatte am Montag [1][Palla als neue Bahnchefin] und Rompf als
neuen Chef der InfraGo vorgeschlagen. Palla wurde am Dienstag vom
Aufsichtsrat der Bahn zur neuen Chefin des Konzerns berufen. Die EVG hatte
im Voraus angekündigt, gegen Palla zu stimmen.
## EVG wollte Rompf nicht wählen
Die Gewerkschaft betonte, dass ihre Stimmen gegen Palla vor allem als
Stimmen gegen Rompf verstanden werden sollten. Nach Ansicht der
Gewerkschaft könne mit Rompf als InfraGo-Chef nicht von einem Neustart bei
der Bahn gesprochen werden.
Rompf sei in seiner Zeit als Manager der früheren DB Netz „nicht
aufgefallen – auch nicht positiv aufgefallen, im Gegenteil. Er hat das
Spardiktat massiv durchgezogen und ist mitverantwortlich, dass die
Infrastruktur in so einem Zustand ist“, sagte EVG-Chef Martin Burkert.
Auch bei der SPD wurde dem Vernehmen nach Kritik daran laut, dass Schnieder
die Personalie Rompf vorher nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt
hat. Rompf hätte vom Aufsichtsrat der DB InfraGo berufen werden sollen, die
Sitzung sollte innerhalb der nächsten Wochen stattfinden. Die EVG rechnete
sich gute Chancen aus, diese Berufung verhindern zu können. EVG-Chef
Burkert ging davon aus, dass für den Manager keine einfache Mehrheit
zustande gekommen wäre, weil auch Vertreter der Arbeitgeberseite im
Aufsichtsrat hätten gegen ihn stimmen können.
Rompf war früher lange bei der DB Netz und für die Netzplanung zuständig.
Aktuell ist er Geschäftsführer der Strategieberatung Ifok, welche auch die
InfraGo berät. [2][Bundesverkehrsminister Schnieder hatte am Montag
gesagt], Rompf sei genau der Richtige für den Spitzenposten bei der
InfraGo. Er habe 25 Jahre Erfahrung im Eisenbahnsektor und fundierte
Kenntnisse in der Infrastruktur.
## Schnieder will eine eigenständigere InfraGo
Schnieder hatte [3][Eckpunkte einer Bahn-Reform] vorgelegt. Ein Neuanfang
sei dringend erforderlich, sagte der CDU-Politiker mit Blick auf die Krise
der Bahn. Die Bahn müsse pünktlicher, sauberer und sicherer werden. Der
Konzern soll sich wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren, mit einem
klaren Fokus auf Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Schnieder kündigte
an, die InfraGo solle eigenständiger werden.
25 Sep 2025
## LINKS
[1] /Neue-DB-Chefin/!6111393
[2] /Neue-Konzernstrategie-fuer-die-Bahn/!6111439
[3] https://www.bmv.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/bahn.html
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