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# taz.de -- Was ist diese Nachhaltigkeit?
> Eine Initiative kritisiert das Bekenntnis der Gesobau zur Natur als
> Greenwashing. Die wehrt sich
Von Claudius Prößer
Jazz und Soul im Schlosspark Niederschönhausen, dazu eine „Naturmeile“, auf
der Renaturierungsprojekte in der Stadt präsentiert wurden: Das [1][24.
„Kunstfest Pankow“], das die Gesobau am Wochenende ausrichtete, steht unter
dem Motto „In der Natur“. Die Idee: zeigen, „welche Pracht und Vielfalt es
um uns herum gibt und warum die Natur schützenswert ist“.
Ein paar hundert Meter weiter waren Gesobau-MieterInnen alles andere als
amüsiert. In einer Art Die-in legten sich Dutzende auf die Ossietzkystraße
und skandierten „Bäume statt Zäune“. Mit Redebeiträgen und Musik versuch…
die [2][Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow] die BesucherInnen des
Festgeländes darauf aufmerksam machen, „dass die Gesobau AG ihren eigenen
Nachhaltigkeits-Versprechungen zuwiderhandelt“.
„Wir halten das Motto angesichts des zerstörerischen Vorgehens der Gesobau
in der Stadt für unverfrorenes Greenwashing“, teilte die Initiative mit,
die seit Jahren gegen ein Nachverdichtungsprojekt in den baumbestandenen
Höfen ihrer Wohnblöcke kämpft. Seit zwei Jahren schon sind die Bäume in den
Höfen eingezäunt und werden rund um die Uhr im Auftrag der Gesobau bewacht
– damit sie umgehend gefällt werden können, sobald der Bezirk Pankow dafür
die Genehmigung erteilt. Wann das geschieht, ist aber weiterhin offen.
Im vergangenen Jahr konnte die Bügerinitiative das Bezirksamt davon
überzeugen, dass die artenschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen der Gesobau
– etwa neu gepflanzte Büsche als Lebensraum für Vögel – nicht oder noch
nicht ihren Zweck erfüllten. Auch in diesem Jahr hatte die
Wohnungsbaugesellschaft zum 1. März – an dem die Brutsaison beginnt, in der
Rodungen ausgeschlossen sind – [3][noch keine Fällgenehmigung in der
Tasche]. Eine Ausnahmegenehmigung innerhalb der Saison, die bis Ende
September geht, ist unwahrscheinlich.
Gebe der Bezirk dann im Herbst grünes Licht für die Fällarbeiten, würden
die Naturschutzverbände klagen, so Krehl zur taz. Auch dann sollte es also
eigentlich nicht zum befürchteten Kettensägenmassaker kommen.
Auf Anfrage der taz teilte die Gesobau mit, der Vorwurf des Greenwashings
entbehre „jeglicher Grundlage“. Das Thema Nachhaltigkeit, das beim
Kunstfest im Mittelpunkt steht, sei „seit vielen Jahren fest in den
Strukturen und Geschäftsprozessen der Gesobau verankert“ und werde „in
allen Unternehmensbereichen gelebt“, so Sprecherin Birte Jessen. Sie
verwies „zum besseren Verständnis auf die Definition von Nachhaltigkeit“.
Die BI verenge den Begriff auf die Ökologie, tatsächlich habe
Nachhaltigkeit aber „drei Säulen“, nämlich „Ökologie, Ökonomie und
Soziales“.
Auftrag der Gesobau als landeseigene Wohnungsbaugesellschaft sei es,
bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zur Verfügung zu
stellen, sagte Jessen. Zum Projekt an der Ossietzkystraße teilte sie mit,
man habe nach einem Partizipationsverfahren (an dem sich die
Bürgerinitiative nicht beteiligt habe) die geplanten rund 180 Wohnungen
schon auf 99 reduziert. Die Gesobau befinde sich mit dem Bezirksamt Pankow
„derzeit in engem Austausch“ und gehe „anschließend von einem kurzfristi…
Baubeginn aus“.
BI-Sprecherin Britta Krehl sagt, die Initiative habe „aus gutem Grund“
nicht an dem Verfahren teilgenommen. Aus deren Sicht konnte in dem
Verfahren keine Variante diskutiert werden, die dem reduzierten Ausmaß des
bezirklichen „Klima-Bebauungsplans“ entsprochen hätte. Laut Initiative
seien bei der Abschlussveranstaltung auch maximal 10 von 600 MieterInnen
anwesend gewesen.
16 Jun 2025
## LINKS
[1] https://www.gesobau.de/mieterservice/feste-und-veranstaltungen/kunstfest-pa…
[2] https://xn--grner-kiez-pankow-32b.de/
[3] /!6072914&SuchRahmen=Print
## AUTOREN
Claudius Prößer
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