# taz.de -- Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof: Mutmaßliche Täterin wohl… | |
> 18 Menschen sind bei der Attacke einer 39-jährigen Deutschen im | |
> Hauptbahnhof der Hansestadt verletzt worden, vier von ihnen schwer. Die | |
> Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Motiv aus. | |
Bild: Der Bahnsteig von Gleis 11 und 12 des Hamburger Hauptbahnhofs am Samstagm… | |
Hamburg dpa | [1][Nach Angaben der Polizei wurden bei der Attacke am | |
Freitagabend insgesamt 18 Menschen verletzt]. Die 39-jährige Verdächtige | |
befindet sich weiterhin in Polizeigewahrsam, wie die Polizei mitteilte. Die | |
Mordkommission habe die Ermittlungen aufgenommen. | |
Die mutmaßliche Täterin, eine 39 Jahre alte Deutsche, soll im Laufe des | |
Tages vor den Haftrichter kommen. Der soll entscheiden, ob sie in eine | |
Klinik untergebracht werden soll. Den Angaben der Polizei zufolge soll die | |
Frau nicht politisch motiviert gewesen sein. „Vielmehr haben wir | |
Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, | |
ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte“, | |
sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Das Tatmesser sei sichergestellt | |
worden. | |
Am Freitagabend hatte ein Mensch offenbar wahllos auf Passanten | |
eingestochen. Zum Zeitpunkt der Tat gegen 18 Uhr war der Bahnsteig zwischen | |
den Gleisen 13 und 14 voller Menschen. Als mutmaßliche Täterin hatte die | |
Polizei vor Ort eine Frau festgenommen. Die 39 Jahre alte Deutsche habe | |
sich widerstandslos festnehmen lassen. Nach derzeitigen Erkenntnissen habe | |
die Verdächtige alleine gehandelt. | |
Die Frau ist nach Informationen der Bild-Zeitung als psychisch krank | |
bekannt. Sie habe bereits Aufenthalte in der Psychiatrie gehabt, schrieb | |
Bild weiter. Darüber hinaus sei sie polizeibekannt. Ein Polizeisprecher | |
wollte sich am frühen Morgen dazu nicht äußern. | |
## Angreiferin wohl psychisch krank, Opfer außer Lebensgefahr | |
Nach der grausamen Messerattacke mit insgesamt 18 Verletzten gab es am | |
Mittag Entwarnung für die vier lebensgefährlich verletzten Opfer. Es | |
handelt sich bei ihnen um drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren | |
sowie einen 24 Jahre alten Mann. Sie befinden sich inzwischen alle in einem | |
stabilisierten Zustand, wie die Polizei mitteilte. Zudem wurden sieben | |
Menschen schwer und weitere sieben Menschen leicht verletzt. | |
## Spurensicherung abgeschlossen | |
Nach der [2][Messerattacke] wurden in der Nacht alle Gleise für den | |
Zugverkehr wieder freigegeben. Die Spurensicherung sei abgeschlossen, | |
teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Empfohlen werde aber, alle | |
Bahnverbindungen online zu überprüfen. Nach Angaben einer Bahnsprecherin | |
könne nach derzeitigem Stand am Morgen „wieder alles pünktlich starten“. | |
Die vier Gleise 11 bis 14 waren nach der Messerattacke gesperrt gewesen. Es | |
kam zu entsprechenden Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr. | |
Polizei und Rettungskräfte waren am Abend mit einem Großaufgebot im | |
Einsatz. Die Spurensicherung untersuchte den Bahnsteig 13/14. An Gleis 14 | |
stand ein ICE. Der Polizeisprecher sagte jedoch: „Die Tat hat sich, nach | |
dem, was wir wissen, nicht in diesem Zug abgespielt.“ | |
Die Polizei teilte zudem mit, sie sei auf der Suche nach Bildern, Videos | |
und Hinweisen. Diese könne man über ein Hinweisportal übermitteln. | |
## Passanten verhinderten Schlimmeres | |
Dass die Attacke nicht noch mehr Menschen getroffen hat, ist dem mutigen | |
Eingreifen von zwei Passanten zu verdanken. „Durch das sehr schnelle | |
Eingreifen zweier Passanten, die sich auf dem Bahnsteig befanden, (…) | |
konnte der Angriff unterbrochen werden“, teilte die Polizei am Mittag mit. | |
Einsatzkräfte hätten die 39 Jahre alte Deutsche im Anschluss schnell | |
festnehmen können. Dabei habe es sich um sogenannte Quattro-Streifen | |
gehandelt. Das ist ein Vierer-Team aus Bundes- und Landespolizei sowie den | |
Sicherheitskräften von Hochbahn und Deutsche Bahn. Die Deutsche hatte sich | |
widerstandslos festnehmen lassen. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll die | |
Verdächtige alleine gehandelt haben. | |
## Stark besuchter Verkehrsknotenpunkt | |
Der Hamburger Hauptbahnhof gehört mit mehr als 500.000 Reisende pro Tag zu | |
den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im | |
freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge. | |
An diesem Freitag begannen in Hamburg einwöchige Schulferien. | |
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zeigte sich schockiert über den | |
Messerangriff. Die Tat sei erschütternd, schrieb der SPD-Politiker auf der | |
Plattform X. Er fügte an: „Die Täterin ist in Gewahrsam. Ich wünsche den | |
Opfern der Tat viel Kraft und hoffe, dass auch die Schwerverletzten | |
gerettet werden.“ | |
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schrieb auf X: „Die Nachrichten aus | |
Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren | |
Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle | |
Hilfe.“ Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verurteilte den | |
Messerangriff. „Es ist schockierend, wenn Reisende hinterhältig und feige | |
attackiert werden“, sagte Dobrindt laut seines Ministeriums in der Nacht. | |
Der Hamburgische Opferbeauftragte bot Betroffenen seine Hilfe an. Das | |
Angebot richte sich nicht nur an Menschen, die eine körperliche Verletzung | |
erfahren haben, sondern auch an Personen mit seelischem Hilfebedarf. Der | |
Beauftragte hat die Aufgabe, den Opfern von Terroranschlägen und | |
Katastrophen und deren Angehörigen unterstützend zur Seite zu stehen. | |
Der Bahnverkehr läuft seit den frühen Morgenstunden wieder wie gewohnt. Und | |
die Gleise sind auch entsprechend voll. In Hamburg haben die einwöchigen | |
Schulferien begonnen und viele Menschen starten ihre Reise vom Bahnhof aus. | |
Am Tatort, also dem Bahnsteig zwischen Gleis 13 und 14, war von der Attacke | |
schon am Samstagmorgen kaum noch etwas zu sehen. Lediglich kleinere | |
Blutspuren am Boden zeugten von der grausamen Tat. Am Abend und in der | |
Nacht waren mehrere Hundert Beamtinnen und Beamten im Einsatz – etwa 350 | |
von der Landespolizei und rund 60 von der Bundespolizei. Auch die Feuerwehr | |
unterstützte mit etwa 50 Kräften. | |
24 May 2025 | |
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