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# taz.de -- Wieder im Kino: Nicht ohne Humor
> Diese Woche gibt es zwei Klassiker mit Humphrey Bogart, einen Filmabend
> zu Ehren des Musikers Manuel Göttsching und die tolle Doku „Das große
> Museum“.
Bild: „Das große Museum“ (2014), Regie: Johannes Holzhausen
Die Rolle, die Humphrey Bogart in Howard Hawks' Abenteuerfilm „To Have and
Have Not“ (1944) verkörperte, verdankte ihr Vorbild recht eindeutig dem
erfolgreichen Klassiker „Casablanca“ (1943): Spielte Bogart dort den
scheinbar zynischen Nachtclubbesitzer, der – wer hätte auch daran
gezweifelt – im Zweifelsfall natürlich für Emigranten und
Widerstandskämpfer gegen die Nazis einsteht, war er nun ein zynischer
Kapitän auf Martinique, der offenbar nur an sich selbst denkt und sich
deshalb einmal mehr mit den Vertretern des französischen Vichy-Regimes
arrangiert hat.
Wer „Casablanca“ kennt, kann sich den Rest denken – was „To Have and Ha…
Not“ allerdings nicht etwa schlechter macht. Die literarische Vorlage
schrieb übrigens Ernest Hemingway, doch allzu viel blieb davon in der
filmischen Umsetzung nicht übrig.
Als Neuerung lässt sich vor allem die Frauenrolle ansehen, denn Howard
Hawks war bekannt dafür, in seinen Filmen einen Frauentyp zu bevorzugen,
der in einer Kombination von Glamour, Intelligenz und Kameradschaftlichkeit
das Musterbild von Selbstbewusstsein abgab.
Und während Bogart in „Casablanca“ am Ende nur „der Beginn einer
wunderbaren Freundschaft“ mit dem von Claude Rains gespielten
Vichy-Polizisten bleibt, begegnet ihm in „To Have and Have Not“ die große
Liebe in Gestalt der damals gerade 19-jährigen Lauren Bacall – nicht nur
auf der Leinwand, sondern dann auch im realen Leben („To Have and Have
Not“, 18.5., 20.30 Uhr, [1][Filmkunst 66], Casablanca, 18.5., 17.30 Uhr,
20.5., 19.30 Uhr, [2][Babylon Mitte]).
Die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in Wien sind ausgesprochen
vielfältig, sie verbinden in ihren verschiedenen Abteilungen Kunst, Natur,
Wissenschaft und Technik miteinander. Der Filmemacher Johannes Holzhausen
hat mit seiner Dokumentation „Das große Museum“ (2014) ein schönes
Institutionenporträt geschaffen, in dem er unkommentiert und nicht ohne
Humor auf die kleinen und großen Ereignisse hinter den Kulissen blickt: von
der Kontrolle der Mottenfallen bis zur Planung des Budgets.
Deutlich wird dabei zum einen, wie sich ein Museum in seiner Präsentation
und Öffentlichkeitsarbeit zwangsläufig am Zeitgeist neu ausrichten oder gar
neu erfinden muss, während sich zum anderen an der Sorgfalt nichts ändert,
mit der Kunsthistoriker und Restauratoren den ihnen anvertrauten
Gegenstände begegnen.
Zu sehen ist „Das große Museum“ als Kooperation zwischen dem Kino Arsenal
und dem Institut für Theaterwissenschaft an der FU Berlin eine Einführung
hält Prof. Jan Lazardzig (20.5., 16.15 Uhr, Institut für
Theaterwissenschaft, Hörsaal in der Grunewaldstr. 35, Eintritt frei,
Anmeldung erwünscht unter [3][[email protected]]).
Berühmt war der 2022 im Alter von 70 Jahren verstorbene Musiker Manuel
Göttsching, dessen Karriere in die „Krautrock“-Ära der frühen 70er-Jahre
zurückreicht, für die innovative Verknüpfung seines Gitarrenspiels mit
elektronischen Instrumenten – das 1984 veröffentliche Album „E2–E4“ is…
seinem grandiosen Minimalismus ein einflussreicher Klassiker des Genres.
Das Vermächtnis von Göttsching hält vor allem dessen rührige Gattin wach,
die Filmemacherin Ilona Ziok, die auch den knapp viertelstündigen Film
„Interview with Manuel Göttsching and Joshua White“ schuf, der als
Ergänzung zum Konzertfilm „Manuel Göttsching & The Joshua Light Show – Li…
at transmediale/CTM 2012“ vom Soundwatch Music Film Festival im
Lichtblick-Kino präsentiert wird. Zu Gast ist mit Markus Schickel der
langjährige technische Assistent von Manuel Göttsching (17.5., 20 Uhr, 22
Uhr, [4][Lichtblick-Kino]).
15 May 2025
## LINKS
[1] https://www.filmkunst66.de/
[2] https://babylonberlin.eu/programm/festivals/nie-wieder-krieg/8612-nie-wiede…
[3] /[email protected]
[4] https://lichtblick-kino.org/special/sw-bt-manuel-goettsching-and-the-joshua…
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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