# taz.de -- Außen: Mal gucken | |
Personell soll in der deutschen Außenpolitik künftig die Union den Ton | |
angeben: Das Außenministerium geht an die CDU, die CSU erhält einen | |
Staatssekretär im Auswärtigen Amt, und den Bundeskanzler stellt | |
bekanntermaßen auch die CDU. | |
Inhaltlich ist in den Grundpfeilern der neuen Koalition aber auch viel | |
Kontinuität zu lesen: SPD und Union wollen die internationale regelbasierte | |
Ordnung stärken, betonen die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft | |
und sprechen sich auch weiterhin für eine Zweitstaatenlösung im Nahen Osten | |
aus, die es zu verhandeln gelte. | |
Die Eigenständigkeit der von Russland angegriffenen Ukraine sei bedeutsam | |
für die Sicherheit Deutschlands. Die Koalition will daher die | |
„militärische, zivile und politische Unterstützung“ des Landes | |
„substanziell stärken“. Es gelte, sich für einen „echten und nachhaltig… | |
Frieden einzusetzen, in dem die Ukraine aus einer Position der Stärke und | |
auf Augenhöhe“ agiere. Ob ein möglicher Friedensschluss in der Ukraine auch | |
mit Bundeswehrsoldaten unterstützt werden soll, beantwortet der | |
Koalitionsvertrag nicht. Es heißt dort lediglich, die Ukraine benötige | |
„materielle und politische Sicherheitsgarantien“. | |
Das Verteidigungsministerium bleibt in den Händen der SPD, ob weiterhin | |
Boris Pistorius die Geschäfte dort führt, war zunächst jedoch unklar. Die | |
künftige Bundesregierung will, anders als aus der CSU gefordert, auch | |
weiterhin an der Freiwilligkeit des Diensts an der Waffe festhalten. „Wir | |
schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf | |
Freiwilligkeit basiert.“ Durch das Wörtchen „zunächst“ hat die Union | |
rhetorisch ein Hintertürchen offen gehalten. | |
Das Entwicklungshilfeministerium bleibt bestehen und geht ebenfalls an die | |
SPD. | |
Cem-Odos Güler, | |
Tobias Schulze | |
10 Apr 2025 | |
## AUTOREN | |
Tobias Schulze | |
Cem-Odos Güler | |
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