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# taz.de -- Ladestecker werden etwas einheitlicher: Neue EU-Regeln sollen den E…
> Die EU-weite Regelung gilt ab dem 28. Dezember. Der Weg dahin war lang,
> doch es bleiben Lücken.
Bild: Einheitliche Ladekabel für alle Handys, Tablets und Spielkonsolen werden…
Brüssel/Berlin afp/taz | Kurz nach Weihnachten ist es soweit: Ab dem 28.
Dezember sollen die meisten neu verkauften Elektrogeräte in der
Europäischen Union einen einheitlichen Stecker haben.
[1][Die Richtlinie] gilt für alle neuen Handys, Tablets und Digitalkameras.
Sie alle sollen dann über den Ladestecker USB-C geladen werden können. Das
gilt auch für Lautsprecherboxen, Kopfhörer, tragbare Navigationssysteme,
Mäuse und Drucker. Ab Frühjahr 2026 sollen auch alle neuen Laptops über den
einheitlichen Ladestecker verfügen. Andere bislang übliche Stecker wie der
ältere Mikro-USB-Anschluss und der Lightning-Stecker für iPhones fallen
unter der neuen Richtlinie weg.
Im Idealfall können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig all ihre
Geräte mit demselben Kabel laden. „Das ist auch ein Sieg des
Verbraucherschutzes gegen die Tech-Giganten“, betonte die Vorsitzende des
Ausschusses für Verbraucherschutz im Europaparlament, Anna Cavazzini
(Grüne). „Gleichzeitig heißt weniger Kabelsalat in der Technikschublade vor
allem massiv weniger Ressourcenverbrauch in der EU“, fügte sie mit Blick
auf wertvolle Rohstoffe in den Ladegeräten hinzu.
Neue Geräte sollen unter der Richtlinie zudem immer auch ohne ein
beigelegtes Ladegerät angeboten werden. Auf der Verpackung müssen die
Hersteller angeben, welche Leistung das Gerät zum Laden benötigt und ob es
schnelles Laden unterstützt. Auch Geräte mit kabelloser Ladefunktion müssen
unter den EU-Regeln aber immer einen USB-C-Anschluss haben.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte die neuen Regeln. „Mit der Änderung
des Funkanlagengesetzes wird endlich der Kabelsalat beim Aufladen von
Elektrogeräten beendet“, so Geschäftsführerin Barbara Metz. Doch die neuen
Vorgaben seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Viele Elektrogeräte
geben oft schon nach kurzer Zeit den Geist auf, sind nicht reparierbar oder
eine Reparatur ist viel zu teuer“, kritisierte Metz. Die EU müsse daher
auch Vorgaben für andere Ökodesignkriterien machen – und Hersteller
beispielsweise zu einem umweltfreundlichen Design verpflichten.
## Langer Weg zu neuen Regeln
Die EU-Institutionen arbeiten seit über 15 Jahren an einer einheitlichen
Regelung für Ladegeräte. Erstmals einigte sich die Kommission 2009 mit den
meisten Herstellern in einer Absichtserklärung auf einheitliche Standards.
Diese waren jedoch nicht verpflichtend, Apple beteiligte sich nicht.
Die Einigung lief 2014 aus. Die Industrie legte erst 2018 einen neuen
Vorschlag vor, mit dem die Hersteller die EU-Kommission aber nicht
zufrieden stellten. Auch das Europaparlament forderte deshalb wiederholt
ein gesetzliches Eingreifen. Mit der aktuellen Richtlinie muss sich auch
Apple an die einheitlichen Stecker halten.
Die neuen Vorgaben sollen den [2][Elektroabfall] in der EU jährlich um fast
1.000 Tonnen senken und tausende Tonnen CO2 einsparen. Die Kommission
rechnet vor allem damit, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Kabel
länger verwenden und weniger Ladegeräte kaufen. Bislang geben sie demnach
pro Jahr insgesamt rund 250 Millionen Euro für Ladegeräte aus, die
eigentlich nicht gebraucht werden.
27 Dec 2024
## LINKS
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