Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Frauenhandball beim Buxtehuder SV: Traditionsverein im Wandel
> Der Buxtehuder SV ist bekannt für gute Jugendarbeit im Frauenhandball.
> Doch trotz erfolgreicher Talententwicklung ist das Team dem Ende der
> Tabelle nah.
Bild: Erster Sieg in dieser Saison: Jubelnde Buxtehuderinnen beim Spiel gegen F…
Hamburg taz | Im deutschen [1][Frauenhandball] soll es vorangehen. Die
Maßeinheit dieser Randsportart, die im Lokalen oder Regionalen ihre Heimat
hat und dort viele Kinder, Jugendliche und erwachsene Fans begeistert, ist
das Abschneiden der Nationalmannschaft. Die versäumt es regelmäßig, für
Werbung zu sorgen – bei der Europameisterschaft in Österreich, der Schweiz
und Ungarn erreichte sie Rang sieben; die nächste Enttäuschung auf dem Weg
in die Weltspitze, wo Ungarn, Schweden und [2][vor allem Dänemark,
Frankreich und Norwegen] eher weiter weggerückt sind.
Vieles soll bis zur Heim-WM 2025 (gemeinsam mit den Niederlanden) besser
werden, so der Wunsch des Deutschen Handballbundes (DHB). Hier kommen die
Bundesliga der Frauen (HBF) und die Vereine ins Spiel: Dort werde nicht
professionell genug gearbeitet, es fehle an Vermarktung, Ausbildung,
Hallengröße, so der inhärente Vorwurf des DHB. „Wir sind sowohl
individual-technisch als auch individual-taktisch hinter der Weltspitze“,
sagte DHB-Vorstand Sport Ingo Meckes.
Eine Zentralisierung soll Abhilfe schaffen: In Zentren (Hamburg, Stuttgart,
Leipzig und ein vierter Standort) werden die besten Spielerinnen ab 14
Jahren unter der Woche trainieren – und erst am Freitag zu ihren
Stammvereinen zurückkehren. Kaum ein Klub hat das nicht als Misstrauen
gegenüber der eigenen Talent-Entwicklung begriffen.
Das ist die Folie, vor der man die Arbeit bei einem Traditionsverein wie
dem Buxtehuder SV (BSV) betrachten muss. In Jolina Huhnstock stand zwar nur
eine aktuelle BSV-Spielerin im DHB-Kader. Doch schauen die
Nationalspielerinnen Emily Bölk, Katharina Filter, Annika Lott, Lisa Antl
und Alexia Hauf auf eine teils langjährige Buxtehuder Vergangenheit zurück.
## Nachwuchsinternat und neue Halle
Das unterstreicht zum einen die hervorragende Jugendarbeit; in Buxtehude
ist Frauenhandball identitätsstiftend für Klein und Groß. Zum anderen weist
es darauf hin, dass sich der BSV lange Jahre als Ausbildungsverein
begriffen hat, denn hier hatte das Wachstum irgendwann seine Grenzen, und
Bölk und Co, die in der Szene Stars sind, zogen weiter.
Um den Bundesliga-Spielbetrieb mit einem geschätzten Etat von unter einer
Million Euro für Spielerinnen und Stab am Laufen zu halten, muss in
Buxtehude ein Rädchen ins andere greifen. Der Verein versteht sich nicht
zuvorderst als Zubringer der Nationalmannschaft, sondern als [3][regionaler
Unterhaltungsbetrieb mit Frauenhandball als Produkt]. Schon diesem wird
immer mehr abverlangt, um mithalten zu können. Der BSV will in einer
wirtschaftlich schwierigen Lage wachsen, er muss wachsen: Im Sommer wurde
das Nachwuchsinternat mit 17 Plätzen eröffnet – das dürfte eine Sogwirkung
für den ganzen Norden und darüber hinaus entwickeln. Bundesweit gab es
Applaus für diesen Schritt.
Ab der Saison 2025/26 soll in der neuen, 23 Millionen Euro teuren „Halle
Nord“ gespielt werden. Sie bietet mehr als den bisherigen 1.300 Menschen
Platz und sorgt für Komfort, Auslauf und Gastronomie. Für den
Bundesliga-Handball in Buxtehude ist diese Spielstätte notwendig. „Ab der
kommenden Saison gelten im Zuge der Professionalisierung unserer Liga neue
Anforderungen“, erklärt Timm Hubert, Geschäftsführer der
Handball-Marketing-Gesellschaft. Ein einheitlicher Boden, Tribünen an
beiden Stirnseiten und moderne Anzeigetafeln gehören dazu.
## Ausbildung ist Fluch und Segen
Dabei ist es Fluch und Segen, so gut auszubilden, wie es der BSV tut. Denn
Umbrüche gibt es nun quasi vor jeder Saison. Nach Jahren im oberen
Mittelfeld musste Dirk Leuns Team bis zum Freitag warten, ehe es die
nächsten beiden Punkte gab – das 27:26 gegen Frischauf Göppingen war der
erste Saisonsieg nach zwei Unentschieden zum Serienbeginn.
„Wir müssen uns mit dem Thema Abstiegsrelegation beschäftigen“, sagt
Cheftrainer Dirk Leun. Der eine Absteiger wird in einem neuen Modus namens
„Play-down“ gefunden; die letzten vier Klubs spielen ihn aus.
Nervös ist beim BSV keiner. Die Niederlagen gegen Spitzenteams wie
Ludwigsburg waren eingeplant, doch tat das 20:34 in Blomberg zwei Tage vor
Heiligabend weh. Da wurde Leun ungewohnt deutlich, sagte, dass keine
Spielerin Bundesliganiveau erreicht habe. Dabei hatte er in der ersten
Partie nach der EM-Pause das Zusammenspiel zwischen den Torhüterinnen und
der Abwehr trainieren lassen, hat sein Team hier doch Schwächen, werden die
beiden Keeperinnen Laura Kuske und Sophie Fasold zu oft im Stich gelassen.
Umso erfreulicher, dass Fasold gegen Aufsteiger Göppingen den Sieg
festhielt.
Am Sonntagnachmittag konnten die Buxtehuderinnen über ihren zweiten Sieg
jubeln. Mit 27:20 waren sie auch gegen den BSV Sachsen Zwickau erfolgreich.
Damit klettert der Buxtehuder SV in der Tabelle auf den vorvorletzten Rang.
29 Dec 2024
## LINKS
[1] /Frauen-Handball-beim-VfL-Oldenburg/!6041166
[2] /Handball-EM-der-Frauen/!6054203
[3] /Handballerinnen-Nordderby/!5988686
## AUTOREN
Frank Heike
## TAGS
Buxtehude
Frauen-Handball
Handball-Bundesliga
Handball
Frauen-Handball
Frauen-Handball
Handball-EM
Frauen-Handball
Frauen-Handball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Durchatmen im Abstiegskampf: Buxtehuder Handball-Frauen bleiben im Rennen
Die Handballerinnen des Buxtehuder SV müssen um den Klassenerhalt bangen.
Für kleine Vereine wird es schwerer, sich in der Bundesliga zu halten.
Handballerin Aimée von Pereira: Einsatz, Timing und Frechheit
Beim 29:26-Sieg gegen die Däninnen zeigte sich Aimée von Pereira als
Kandidatin für den WM-Kader. Dabei war sie jahrelang vom Radar der Scouts
verwunden.
Handball-EM-der Frauen: Traditionell erfolgreich
Norwegen gewinnt schon wieder einen Titel. Das faszinierende Finale gegen
Dänemark zeigt, wie weit die Deutschen von der Weltspitze entfernt sind.
Frauen-Handball beim VfL Oldenburg: Große Pläne
Die Handballerinnen des VfL Oldenburg freuen sich über viel Publikum und
haben viel vor. Aber Frauen-Handball hierzulande ist ein mühsames Geschäft.
Handballerinnen-Nordderby: Heraus aus der Schockstarre
Nach dem plötzlichen Ausfall zweier Spielerinnen findet der SV Buxtehude im
Nordderby gegen Oldenburg langsam zurück. Am Ende gewinnt er knapp.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.