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# taz.de -- Umweltbewegung feiert Entscheidung: Kraftwerk Tiefstack doch ohne H…
> Im Kraftwerk Tiefstack wird künftig Gas verfeuert. Ursprünglich sollte
> die Steinkohle erst durch Buschholz aus Namibia, später durch Pellets
> ersetzt werden.
Bild: Tiefstack bekommt doch keine Biomasse
Freiburg taz | Die kommunalen Hamburger Energiewerke (HEnW) haben Pläne
aufgegeben, in ihrem Heizkraftwerk Tiefstack in Zukunft Biomasse zu
verfeuern. Das teilte das Unternehmen mit. Die Umweltorganisation Robin
Wood, die seit mehr als vier Jahren gegen das Ansinnen gekämpft hat, sprach
am Wochenende von einem „großartigen Sieg für die Wälder“.
Im Zuge des [1][Kohleausstiegs] wollen die HEnW die Steinkohlefeuerung an
dem Standort im Hamburger Osten „durch modulare Erzeugerparks ersetzen“,
wie es aus dem Unternehmen heißt. Einerseits wird zusätzliche Abwärme aus
der Müllverbrennungsanlage Borsigstrasse angezapft, was bereits seit einem
halben Jahr geschieht. Andererseits soll noch in dieser Heizperiode Abwärme
aus dem Werk des Kupferherstellers Aurubis ausgekoppelt werden.
Des Weiteren sollte eine Biomassefeuerung Strom und Wärme liefern.
Anfänglich hatte die Hamburger Umwelt- und Energiebehörde dafür Buschholz
aus Namibia vorgesehen. Doch nach massiver Kritik aus Umweltverbänden, die
in den Plänen „neokoloniale Muster“ erkannten, lenkte die Umweltbehörde im
Mai 2021 ein.
Stattdessen sollten Holzpellets eingesetzt werden. Von einem Bedarf
zwischen 200.000 und 400.000 Tonnen sprachen nun Umweltverbände. Zwar
sollten Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden, doch Nabu, Deutsche
Umwelthilfe und andere Verbände erklärten, die Kriterien würden den Einsatz
von Holzpellets „aus Kahlschlägen in den USA oder dem Baltikum nicht
ausschließen“.
So kam es zu der weiteren Änderung. Man verzichte auf „die geplante
bivalente Feuerung mit wahlweise Biomasse oder Erdgas zugunsten einer
Umstellung auf eine reine Erdgasfeuerung“, erklärte das Unternehmen jetzt –
was freilich den Erdgasbedarf erhöht. Während es aus der Grünen-Fraktion
Hamburg heißt, die „engagierte Zivilgesellschaft“ habe „dieses wichtige
Thema vorangebracht“, begründen die HEnW ihren Schritt mit „aktuellen
Entwicklungen auf den Energiemärkten und in der Regulierung“.
Nicht nur Erdgas soll nach der Abkehr vom Holz eingesetzt werden, sondern
auch eine Flusswasser-Wärmepumpe. Eine solche war ohnehin geplant, nun soll
ihre Leistung auf 60 Megawatt verdoppelt werden. Damit wird ein Teil der
Wärme künftig aus dem Wasser in der Billwerder Bucht kommen. Nur
stromseitig geht die Rechnung nicht auf: Während der Biomassekessel neben
der Wärme auch Strom erzeugt hätte, wird die Wärmepumpe künftig ein großer
Stromverbraucher sein.
22 Dec 2024
## LINKS
[1] /Kohleausstieg/!t5204208
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Energiewende
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Umweltbewegung
Social-Auswahl
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Kohle
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