Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Selbstmordattentat in Pakistan: 26 Tote im Bahnhof von Quetta
> Weitere 60 Menschen wurden bei der Explosion am Samstag verletzt. Eine
> Separatistengruppe reklamiert die Tat für sich. Anschlagsziel waren
> Armeeangehörige.
Bild: Ein Bild der Verwüstung bietet der Bahnhof von Quetta nach dem Selbstmor…
Quetta ap/rtr/dpa | Ein Selbstmordattentäter hat am Samstag einem Bahnhof
der pakistanischen Stadt Quetta mindestens 24 Menschen mit in den Tod
gerissen. 50 weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie
die Behörden in der Unruheprovinz Baluchistan mitteilten. Eine
Separatistengruppe reklamierte die Tat für sich.
Die Befreiungsarmee Baluchistan (BLA) teilte mit, ein Selbstmordattentäter
habe die am Bahnhof anwesenden Soldaten treffen wollen. Der Sprengsatz
detonierte einem Verwaltungsbeamten zufolge, als etwa 100 Fahrgäste auf
einen Zug warteten, der von Quetta, der Hauptstadt von Baluchistan, in die
Garnisonsstadt Rawalpindi fahren sollte. Fernsehbilder zeigten die
zerrissene Stahlkonstruktion des Bahnsteigdachs und einen zerstörten
Verkaufsstand, während Gepäckstücke verstreut am Bahnsteig lagen.
[1][Premierminister Shehbaz Sharif] verurteilte den Anschlag und teilte
mit, die Verantwortlichen würden einen hohen Preis für ihre Tat bezahlen.
Die Sicherheitskräfte seien entschlossen, die Bedrohung durch den
Terrorismus zu beseitigen. Erst vor gut einer Woche explodierte eine Bombe
auf einem Motorrad in der Nähe eines Polizeifahrzeugs. Die Beamten waren
zum Schutz von Impfhelfern in Baluchistan eingesetzt. Neun Menschen,
darunter fünf Kinder, kamen ums Leben.
Das öl- und mineralienreiche Baluchistan ist die größte, aber auch am
dünnsten besiedelte Provinz Pakistans. Das Gebiet ist Hochburg einer
ethnischen Minderheit, die sich nach eigenen Angaben von der
Zentralregierung diskriminiert und ausgebeutet fühlt. Seit Jahrzehnten
kämpfen separatistische Gruppen für die Abspaltung von Pakistan. Daneben
sind in der Provinz auch Islamisten aktiv.
Die BLA nimmt häufig Sicherheitskräfte und Ausländer ins Visier,
insbesondere chinesische Staatsangehörige, die sich im Rahmen der
milliardenschweren Seidenstraßen-Initiative in Pakistan aufhalten. Die
Initiative plant umfassende Infrastrukturprojekte. [2][Allein im August
wurden in Baluchistan mindestens 73 Menschen bei Anschlägen auf
Polizeistationen, Bahnlinien und Autobahnen getötet].
9 Nov 2024
## LINKS
[1] /Regierungsbildung-in-Islamabad/!5989357
[2] /Terrorwelle-in-Pakistan/!6032219
## TAGS
Pakistan
Selbstmordattentat
Pakistan
Pakistan
Pakistan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Repression in Pakistan: Paschtunenbewegung verboten
Die friedliche Paschtunenbewegung PTM fordert seit Jahren vom mächtigen
Militär mutig Gerechtigkeit ein. Das greift stattdessen zum
Antiterrorgesetz.
Pakistan im Strudel der Gewalt: Entsetzen über Tötung von Barbieren
Unbekannte erschießen in einer früheren Taliban-Hochburg junge Barbiere.
Islamisten werden verdächtigt. Institut meldet starken Anstieg der Gewalt.
Pakistans Kurswechsel gegen Flüchtlinge: Afghanen als Sündenböcke
Pakistans Regierung macht Afghanen für Terroranschläge verantwortlich. Sie
will alle Flüchtlinge ohne Aufenthaltspapiere aus dem Land werfen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.