Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Lkw fährt in Israel in Bus…
> Bei dem Vorfall werden Dutzende Menschen verletzt. In Katar finden erneut
> Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza statt.
Bild: Rettungskräfte an der Bushaltestelle in Ramat Hasharon
Rettungsdienst: Dutzende Verletzte
Nördlich von Tel Aviv ist am Sonntag ein Lkw in eine Bushaltestelle in der
Nähe eines Militärstützpunktes gefahren. „Dutzende Menschen“ seien bei d…
Vorfall in Ramat Hascharon verletzt worden, teilte der israelische
Rettungsdienst Magen David Adom am Morgen mit. Die Polizei bestätigte den
Vorfall und sprach von vielen Verletzten. Nähere Angaben zum mutmaßlichen
Hintergrund machte sie zunächst nicht. Laut dem Rettungsdienst wurden
mindestens 16 Menschen ins Krankenhaus gebracht, vier davon seien schwer
verletzt. Das israelische Fernsehen zeigte, wie die Polizei das Gebiet
absperrte. Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz, mindestens ein
Hubschrauber war in der Luft.
Nach jüdischem Kalender gedenkt Israel am Sonntag des beispiellosen
Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7.
Oktober 2023 auf Israel. Seitdem geht Israel militärisch im Gazastreifen
gegen die Hamas und im Libanon gegen die pro-iranische Schiiten-Miliz
Hisbollah vor. (afp)
Weitere vier Israelis bei Kämpfen im Libanon getötet
Bei Gefechten mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind vier
weitere israelische Soldaten getötet worden. Es handele sich um Reservisten
im Alter von 29 bis 43 Jahren, teilte die Armee mit. Weitere fünf Soldaten
seien verwundet und in Krankenhäuser gebracht worden. Auf einer Gedenkseite
der Armee für die Gefallenen wurde deren Gesamtzahl seit Beginn des Krieges
im Gazastreifen und im Libanon mit 769 angegeben. (dpa)
Chamenei: Angriff weder überbewerten noch verharmlosen
Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den
israelischen Angriff auf den Iran mit vier Toten als „Fehlkalkulation“
bezeichnet. „Das vom zionistischen Regime (…) begangene Böse darf weder
überbewertet noch verharmlost werden“, erklärte Chamenei am Sonntag im
Onlinedienst X in seiner ersten Reaktion auf den israelischen Angriff. Die
israelische Armee hatte nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag
mehrere militärische Ziele im Iran angegriffen. Der Iran meldete
anschließend den Tod von vier Soldaten. Mehrere Radarsysteme hätten
„begrenzten Schaden“ erlitten. Israel erklärte seinen Angriff zur Antwort
auf den iranischen Raketenbeschuss Israels vor knapp vier Wochen. Das
israelische Militär warnte Teheran vor einer erneuten Reaktion.
Iranische Regierungsvertreter und Medien spielten den israelischen Angriff
herunter und betonten die Verteidigungsfähigkeiten des Landes. Eine direkte
Reaktion wurde nicht angekündigt. Der iranische Präsident Massud
Peseschkian würdigte die getöteten Soldaten und lobte ihre Bemühungen, „ihr
Land ohne Angst zu verteidigen“. Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200
Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Es
war der zweite direkte iranische Raketenangriff auf Israel innerhalb von
sechs Monaten. (afp)
Zwei Verletzte in Israel bei Angriffen aus dem Libanon
Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine
Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei
Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David
Adom auf X mit. Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs
aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude
eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in
israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des
Gebäudes zu erkennen. Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels
gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Über mögliche Opfer
oder größere Schäden dort wurde zunächst nichts bekannt. (dpa)
Hoffnung auf Geiselgespräche
Nach Israels Vergeltungsschlag gegen den Iran sollen heute in Katar die
Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wieder aufgenommen werden.
Der Iran dürfe nicht „den Fehler machen“, auf die israelischen Angriffe zu
reagieren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Angaben des
Pentagons in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant.
Jetzt böten sich Möglichkeiten, „die Spannungen in der Region auf
diplomatischem Wege“ abzubauen. Dazu gehöre ein Deal im Gaza-Krieg und eine
Übereinkunft mit der Hisbollah im Libanon, die es Zivilisten auf beiden
Seiten der Grenze zu Israel ermögliche, sicher in ihre Häuser
zurückzukehren.
Vertreter Israels wollen heute in der katarischen Hauptstadt Doha mit denen
der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA zusammenkommen, um den seit
Monaten stagnierenden Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen einen
neuen Impuls zu geben. Am Vorabend demonstrierten in Israel erneut Hunderte
Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die sich im
Gazastreifen immer noch in der Gewalt der Hamas befinden. Israel Armee geht
dort weiter gegen die islamistische Terrororganisation vor. (dpa)
Berichte: 30 Tote in Beit Lahia
Bei einem Angriff im Norden Gazas sollen örtlichen Berichten zufolge
mindestens 30 Palästinenser getötet worden sein. Demnach wurden fünf Häuser
in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen. Eine
unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.
Rettungsdienste könnten sie wegen der andauernden Kämpfe nicht erreichen.
Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren
wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Israels Militär äußerte sich zunächst
nicht dazu, unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten in
der Regel nicht. (dpa)
Kämpfe in Gaza und im Libanon gehen weiter
Die israelische Luftwaffe griff nach eigenen Angaben zudem in der
nördlichen Stadt Gaza erneut eine Kommandozentrale der Hamas an. Sie habe
sich in einem früher als Schule genutzten Gebäude befunden, hieß es in der
Nacht. Vor dem „präzisen Angriff“ seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen
worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es. Auch diese
Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
In der Gegend von Dschabalia im Norden Gazas seien im Verlaufe des
vergangenen Tages zudem mehr als 40 Terroristen „eliminiert“ worden, teilte
die Armee am Morgen mit. Israels Streitkräfte führen seit drei Wochen
offensive Einsätze im nördlichen Abschnitt des Gazastreifens durch.
Palästinensischen Angaben zufolge wurden dabei auch Hunderte Zivilisten
getötet. (dpa)
Israelische Angriffe auf Hisbollah-Miliz
In der Nacht setzte Israels Luftwaffe außerdem die Angriffe gegen die mit
der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon fort. Man habe „präzise“
Angriffe auf Waffenproduktions- und -wartungsanlagen sowie ein Waffenlager
der Hisbollah in den als Dahija bekannten Vororten im Süden Beiruts
durchgeführt, teilte die Armee am Morgen mit.
Im Laufe des vergangenen Tages seien rund 70 Hisbollah-Terroristen
„eliminiert“ und mehr als 120 Stellungen der Miliz attackiert worden. Im
Süden Libanons sei zudem Infrastruktur der Lufteinheit der Hisbollah
angegriffen worden, teilte die Armee weiter mit. Die Miliz gehört wie die
Hamas zu der vom Iran angeführten „Achse des Widerstands“ gegen Israel.
(dpa)
Hisbollah setzt Beschuss Israels fort
Trotz Israels harter Militärschläge gegen die Hisbollah beschießt die Miliz
den jüdischen Staat weiter. Im Verlauf des Samstags seien etwa 190
Geschosse auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee am
späten Abend mit. Kurz danach heulten im Norden Israels erneut die
Warnsirenen. Zwei vom Libanon aus nach Israel eingedrungene Drohnen seien
über offenem Gelände abgefangen worden, teilte die Armee in der Nacht mit.
Israel hatte in der Nacht zum Samstag den seit Wochen erwarteten
Vergeltungsschlag gegen den Iran ausgeführt. Es war die Antwort auf eine
iranische Attacke am 1. Oktober, bei der Israel mit rund 200 ballistischen
Raketen beschossen worden war. Bei dem israelischen Gegenschlag wurden nach
Angaben des iranischen Militärs vier Soldaten getötet. Sie seien bei der
„Verteidigung des iranischen Luftraums“ gefallen, berichtete die staatliche
Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee. (dpa)
Iran: Israels Kampfjets nicht in den Luftraum eingedrungen
US-Präsident Joe Biden pochte danach auf eine Deeskalation der
Gewaltspirale aus ständigen Angriffen und Gegenangriffen. „Ich hoffe, das
ist das Ende“, sagte er im Bundesstaat Pennsylvania vor Reportern. Er habe
mit Vertretern der Geheimdienste gesprochen und erfahren, dass Israels
Attacken offenbar auf militärische Ziele beschränkt geblieben seien. Biden
bestätigte zudem Medienberichte, wonach er vorab über die Angriffe Israels
informiert gewesen sei. Die USA sind trotz erheblicher
Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Regierungen weiterhin der
wichtigste Verbündete Israels.
Nach Darstellung des iranischen Militärs drangen die israelischen Kampfjets
bei dem Angriff nicht in den Luftraum der Islamischen Republik ein. Israels
Luftwaffe habe vielmehr vom irakischen Grenzgebiet aus luftgestützte
Langstreckenraketen auf Ziele im Iran abgefeuert. Dabei seien etwa
Radarstationen getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung des
Generalstabs, die von Staatsmedien verbreitet wurde. Die Schäden seien
„begrenzt und geringfügig“ gewesen. Auch diese Angaben ließen sich zunäc…
nicht unabhängig überprüfen.
Die Islamische Republik Iran behalte sich das Recht auf eine angemessene
Reaktion zu einem geeigneten Zeitpunkt vor, erklärte der Generalstab der
Streitkräfte weiter. In der Mitteilung betonte Irans Militär zudem die
Notwendigkeit eines dauerhaften Waffenstillstands in Gaza und im Libanon,
„um das Töten schutzloser und unterdrückter Menschen zu verhindern“. (dpa)
Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen
Mehrere hundert Menschen haben im Zentrum von Tel Aviv für ein Abkommen zur
Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen
demonstriert. Die Redner griffen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
scharf an, der ihrer Ansicht nach die indirekten Verhandlungen verschleppe.
„Wem willst du jetzt die Schuld geben, nachdem (Hamas-Chef Jihia al-)Sinwar
tot ist? Den Geiseln?“, zitierte die „Times of Israel“ den Bruder eines v…
der Hamas Entführten.
Am Sonntag treffen in Doha Vertreter Israels mit denen der
Vermittlerstaaten Katar und USA zusammen. Israel schickt den Chef des
Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Dieser hatte in den Tagen
zuvor in Kairo mit dem Geheimdienstchef Ägyptens, eines weiteren
Vermittlerstaates, gesprochen. Die indirekten Gespräche drehen sich seit
Monaten im Kreis. Die geplante Runde in der katarischen Hauptstadt ist die
erste seit einer mehrwöchigen Pause. (dpa)
27 Oct 2024
## TAGS
Israel
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
GNS
Libanon
Gaza
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Palästinenser
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krieg im Nahen Osten: Das Personal wächst nach
Die Tötung der Anführer der Hamas und der Hisbollah beendet nicht den Krieg
im Nahen Osten. Das schaffen nur veränderte politische Bedingungen.
Siedlungsbau im Westjordanland: Zwischen den Fronten
Im Westjordanland kämpfen christliche Palästinenser*innen dagegen,
dass ihr Land enteignet wird. Ein Besuch bei Familien, die bleiben wollen.
Konflikt zwischen Iran und Israel: War's das?
Israel bombardiert erstmals offen zahlreiche militärische Einrichtungen im
Iran. Teheran steht nun vor einem bereits bekannten Dilemma.
Getötete Journalisten im Libanon: Israels Militär griff Unterkunft von TV-Tea…
Im libanesischen Hasbaya wurden drei Journalisten bei einem Angriff auf
ihre Unterkunft getötet. Nicht nur der Libanon wirft Israel Absicht vor.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.