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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine verliert Vorposten Wu…
> Russland nimmt die Bergarbeiterstadt Wuhledar im Gebiet Donezk ein.
> Selenskyj lobt Kooperation mit ausländischen Rüstungsfirmen und die
> höhere Rüstungsproduktion.
Bild: Wuhledar: Satellitenbild vom 29. September 2024
## Ukraine verliert im Osten Wuhledar
Die Ukraine hat nach inoffiziellen Berichten an ihrer Ostfront einen seit
mehr als zwei Jahren verteidigten Vorposten verloren: die Bergarbeiterstadt
Wuhledar. Nach mehrmonatigen Angriffen rückten russische Truppen in die
stark zerstörte Stadt im Gebiet Donezk ein, die vor dem Krieg knapp 15.000
Einwohner hatte. Russische Militärblogs veröffentlichten Fotos von
russischen Flaggen auf mehreren Gebäuden. Auch ukrainische
Militärbeobachter markierten auf ihren Karten Wuhledar als russisch
kontrolliert. Von offizieller ukrainischer Seite wurde der Verlust der
Stadt bislang nicht bestätigt.
Russische Truppen sind seit Monaten in der Ostukraine auf dem Vormarsch.
Die Situation hat sich seit dem ukrainischen Vorstoß ins russische
Grenzgebiet Kursk im August und der Verlegung von mehreren Brigaden aus der
Ostukraine in das neue Operationsgebiet verschlechtert. Mehrere Kleinstädte
konnten seither von russischen Truppen erobert werden.
Im Fall Wuhledar versuchte die russische Armee seit langem vergeblich, die
Stadt einzunehmen, erlitt aber mehrmals hohe Verluste. Zuletzt gelang es
den russischen Truppen, die zur Festung ausgebaute Stadt im Osten und
Westen zu umgehen und nahezu einzukreisen. Berichte über einen geordneten
Rückzug der letzten ukrainischen Verteidiger gab es nicht. Russische
Militärblogger gingen davon aus, dass in der Stadt noch einzelne
versprengte ukrainische Soldaten seien.
Aus den Lageberichten des ukrainischen Generalstabs ließ sich die
Entwicklung nur indirekt herauslesen. Er erwähnte am Dienstagmorgen noch
Kämpfe um Wuhledar, in den Berichten für den Nachmittag und Abend aber
schon nicht mehr. Die russischen Angriffe konzentrierten sich auf das
nächstgelegene Dorf Bohojawlenka, hieß es. (dpa)
## Ukrainische Rüstungsindustrie stockt rasch auf
Präsident Wolodymyr Selenskyj widmete seine abendliche Videoansprache der
ukrainischen Kooperation mit ausländischen Rüstungsfirmen. In Kiew findet
derzeit zum zweiten Mal ein Forum der Verteidigungsindustrie mit Vertretern
aus mehr als 30 Ländern und fast 300 ukrainischen und ausländischen
Unternehmen statt.
Für die Aufrüstung der ukrainischen Armee sind nach Worten Selenskyjs nicht
nur staatliche Militärhilfen anderer Länder notwendig. „Für die Ukraine ist
es absolut entscheidend, dass nicht nur Partnerländer, sondern auch
Verteidigungsunternehmen aus der ganzen Welt zunehmend an einer
Zusammenarbeit mit uns und unserer Verteidigungsindustrie interessiert
sind“, sagte er.
Es gebe Investitionen von außen in die ukrainische Rüstungsbranche wie auch
ausländische Firmen, die in der Ukraine produzierten. „Die Ukraine stellt
bereits Dinge her, die wir vorher nicht hatten, wie das Kaliber 155 und
unsere Langstreckendrohnen, unsere Marinedrohnen.“ Neben anderen
Rüstungsfirmen sind Rheinmetall aus Deutschland und die
deutsch-französische KNDS in der Ukraine aktiv.
Die Ukraine werde bis Jahresende 1,5 Millionen Drohnen hergestellt haben,
sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Die
Rüstungsproduktion des Landes habe sich im Vergleich zu 2023 verdreifacht.
Bei dem Rüstungsforum sagte Selenskyj, sein Land habe im ersten Halbjahr
dieses Jahres 25 Mal mehr Munition produziert als 2022. Die Ukraine habe
auch eine eigene ballistische Rakete erfolgreich getestet. (dpa)
## Kiew vermutet Kriegsverbrechen
Die ukrainische Justiz vermutet aufgrund eines Videos die Ermordung von 16
ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee. Die
Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von einem mutmaßlichen
Kriegsverbrechen. Sie teilte mit, auf Telegram-Kanälen sei am Dienstag ein
Video aufgetaucht. Es sei angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt
Pokrowsk aufgenommen worden. Zu sehen sei, wie ukrainische Soldaten aus
einem Waldstück herauskommen, sich in Reihe aufstellen und dann erschossen
werden. Sollte sich der Fall bewahrheiten, sei es nach Einschätzung von
Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall der Tötung
ukrainischer Kriegsgefangener an der Front. (dpa)
## Russland nimmt angebliche Internet-Verschwörer fest
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben bei einer
koordinierten Aktion 39 Menschen festgenommen, darunter mehrere
Minderjährige. Es handele sich um Teilnehmer „destruktiver
Internetgemeinschaften“, die im Auftrag der Ukraine Gewalttaten in Russland
hätten verüben sollen, hieß es. Gegen weitere mehr als 250 Personen werde
ermittelt. Angeblich sollen sich die Verdächtigen über den Messenger
Discord mit ihren ukrainischen Führungsoffizieren verständigt haben.
Russische Behörden warnen seit Monaten vor den angeblichen Anwerbungen,
Medien berichten über einzelne Fälle. Moskau hat nach Beginn des von
Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine die
Verfolgung von Kriegsgegnern und Andersdenkenden im eigenen Land noch
einmal verschärft. (dpa)
## Wieder russische Kampfdrohnen
Zum Tag des Vaterlandsverteidigers am Dienstag gedachte die von Russland
mit Krieg überzogene Ukraine mit einer landesweiten Schweigeminute ihrer
gefallenen Soldaten. Die Nacht zum Mittwoch begann für mehrere Gebiete im
Norden und in der Mitte des Landes erneut mit Luftalarm. Die ukrainische
Luftwaffe ortete zahlreiche russische Kampfdrohnen in der Luft. Mittwoch
ist der 951. Tag seit Beginn der großangelegten russischen Invasion. (dpa)
2 Oct 2024
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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