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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Zahl der Toten steigt auf 182
> Israels Militär geht weiter hart gegen die Hisbollah vor. Der Libanon
> meldet Tote und Verletzte. Ägypten sieht mangelnden Friedenswillen bei
> Netanjahus Regierung.
Bild: Nach einem israelischen Luftangriff auf das Dorf Kfar Rouman, Südlibanon…
## 182 Tote und 727 Verletzte bei Israels Angriffen
Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben des
libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 182 Menschen getötet und
727 verletzt worden. Unter den Opfern seien auch Kinder und Sanitäter. Es
ist die höchste Zahl an Toten und Verletzten im Libanon seit Beginn der
kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah vor
bald einem Jahr. Es sind auch die tödlichsten Angriffe Israels im Libanon
seit dem letzten großen Krieg beider Parteien im Jahr 2006.
Israel geht nach dem [1][heftigen gegenseitigen Beschuss] vom Wochenende
weiter gegen die Hisbollah im Libanon vor – und setzt auch den Kampf gegen
die Hamas im Gazastreifen fort. Israelische Kampfflugzeuge hätten erneut
knapp zwei Dutzend Angriffe im Süden Libanons geflogen, verlautete am
späten Abend aus libanesischen Sicherheitskreisen. Auch Israels Artillerie
nehme dort Gebiete unter Beschuss. Eine Bestätigung der israelischen Armee
gab es zunächst nicht. Diese teilte derweil am späten Abend mit, in Gaza
eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen zu haben.
Israel plant nach den Worten von Generalstabschef Herzi Halevi auch in den
kommenden Tagen weitere Schritte gegen die Hisbollah. Israel werde es
seinen Einwohnern in den grenznahen Gebieten im Norden des Landes
ermöglichen, in ihre Wohnorte zurückzukehren. „Und wenn die Hisbollah dies
nicht verstanden hat, dann wird sie einen weiteren Schlag und einen
weiteren Schlag abbekommen – bis die Organisation es versteht“, sagte der
Armeechef. Israel verfüge über weitere Fähigkeiten, die es bisher nicht
eingesetzt habe. (dpa)
## Ägypten warnt vor weiterer Eskalation
Vor dem Beginn der [2][UN-Generaldebatte] hat Ägyptens Außenminister Badr
Abdelatty angesichts der anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Israel
und der libanesischen Hisbollah-Miliz vor einer Ausweitung des Konflikts
gewarnt. „Es herrscht große Besorgnis (…) über die Möglichkeit einer
Eskalation in der Region, die zu einem umfassenden Krieg führt“, sagte
Abdelatty am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Sitz der Vereinten
Nationen in New York.
Die Verschärfung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze habe
„negative Auswirkungen“ auf die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen
Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im
Gazastreifen, sagte Abdelatty.
Die Verantwortung dafür, dass ein Abkommen bislang nicht zustande gekommen
ist, wies der ägyptische Chefdiplomat der israelischen Regierung zu. Zwar
seien Ägypten und die beiden anderen als Vermittler tätigen Staaten USA und
Katar „entschlossen und engagiert“ in ihren Bemühungen und „alle
Bestandteile eines Abkommens“ lägen vor. Abdelatty fügte an: „Das Problem
bleibt der fehlende politische Wille auf israelischer Seite.“ (afp)
## Festnahmen im Iran wegen angeblicher Israel-Spionage
Die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben unterdessen zwölf Personen
wegen angeblicher Spionage für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad
festgenommen. In sechs Provinzen des Landes hätten sie versucht, geheime
Informationen zu sammeln und diese an den Mossad weiterzuleiten, erklärten
die IRGC. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt. Den Festgenommenen
könnte bei einer Verurteilung die Todesstrafe drohen. Im März war in einem
ähnlichen Fall ein angeblicher Mossad-Agent hingerichtet worden.
Unterdessen geht die israelische Armee in Gaza weiter gegen die Hamas vor.
Die Luftwaffe griff nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der
Islamisten an, die sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in
einem Gebäude befunden habe, in dem früher eine Schule gewesen sei. Vor dem
Angriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für
Zivilisten zu mindern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
(dpa)
## Netanjahu: Hälfte der Gaza-Geiseln noch am Leben
Etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln, die seit vergangenem Jahr im
Gazastreifen festgehalten werden, sind nach Informationen von Israels
Regierungschef Netanjahu noch am Leben. Netanjahu sagte dies
Medienberichten zufolge bei dem Treffen des parlamentarischen Ausschusses
für Außen- und Sicherheitspolitik. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür
nicht.
Israelischen Medienberichten zufolge wollen Vertreter des Militärs in den
kommenden Tagen Netanjahu und Galant mehrere Alternativen zur künftigen
Verteilung humanitärer Hilfe im nördlichen Gazastreifen vorlegen. Der Hamas
solle die Kontrolle über die zivile Verwaltung und die Plünderung der
Hilfsgüter verwehrt werden, berichtete die Jerusalem Post. Einer der
Vorschläge sei eine „Belagerung“ des Nordens Gazas, berichtete die Times of
Israel.
Man müsse den Bewohnern im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten
Küstenstreifens eine Woche Zeit geben, das Gebiet zu verlassen, wurde ein
pensionierter General zitiert. Der Norden Gazas würde dann zur
militärischen Zone erklärt, in die keine Hilfe mehr gelangen werde. Solange
die Hamas die Kontrolle über die Verteilung von Lebensmitteln und
Treibstoff behalte, werde sie in der Lage sein, ihre Kassen zu füllen und
neue Kämpfer zu rekrutieren.
Ein solches Vorgehen sei auch die einzige Chance für ein Abkommen zur
Freilassung der Geiseln, sagte der Zeitung zufolge ein Mitglied des
parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik während der
nichtöffentlichen Sitzung mit Netanjahu. Dadurch würde der Hamas-Anführer
im Gazastreifen, [3][Jihia al-Sinwar], unter zusätzlichen Druck geraten, an
den Verhandlungstisch zu kommen und Zugeständnisse zu machen, hieß es.
(dpa)
23 Sep 2024
## LINKS
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