| # taz.de -- Medienreform in der Slowakei: Parlament stimmt für Rundfunkumbau | |
| > Für ihre umstrittene Medienreform erhielt Regierung in Bratislava eine | |
| > Parlamentsmehrheit. Die Opposition boykottiert die Sitzung. | |
| Bild: Protest Zehntausender in Bratislava während einer Anti-Regierungs-Demo, … | |
| AP | Das slowakische Parlament hat am Donnerstag für die Regierungspläne | |
| zum Umbau der öffentlich-rechtlichen Medien gestimmt. Im 150 Sitze | |
| umfassenden Nationalrat votierten 78 Abgeordnete der Regierungskoalition | |
| für das Vorhaben. Oppositionsabgeordnete blieben der Sitzung aus Protest | |
| fern. | |
| Ministerpräsident Robert Fico sagte, die Änderungen seien notwendig, weil | |
| Rundfunk und Fernsehen voreingenommen seien und „im Konflikt mit der | |
| slowakischen Regierung“ stünden. [1][Fico erholt sich noch zu Hause von | |
| einem Attentat Mitte Mai]. | |
| Nach dem Plan von Kulturministerin Martina Šimkovičová soll der Sender RTVS | |
| aufgelöst und von einer neuen Organisation abgelöst werden. Ein neuer, | |
| siebenköpfiger Rat aus von der Regierung und dem Parlament nominierten | |
| Mitgliedern soll den Direktor der Organisation auswählen, obwohl das Mandat | |
| des aktuellen Direktors bis 2027 läuft. Der Rat soll das Recht erhalten, | |
| den Direktor ohne Angabe von Gründen zu entlassen. | |
| Vor dem Parlament protestierten RTVS-Angestellte gegen die Reform. Die | |
| Oppositionsabgeordnete Zora Jaurova sagte während der Parlamentsdebatte, | |
| der Regierung gehe es nur darum, „den derzeitigen Generaldirektor und das | |
| Management loszuwerden und es zu übernehmen“. | |
| Kulturministerin Šimkovičová gehört der ultranationalistischen Slowakischen | |
| Nationalpartei an und hat in der Vergangenheit für einen | |
| Internetfernsehsender gearbeitet, der für die Verbreitung von | |
| Desinformation bekannt ist. Ihre Partei vertritt prorussische Positionen. | |
| Kritiker befürchten, dass die Slowakei unter Fico einen ähnlichen Kurs | |
| verfolgen wird, wie Ungarn unter dem populistischen Premierminister Viktor | |
| Orban. | |
| 21 Jun 2024 | |
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