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# taz.de -- Kinder- und Jugendnotdienst: Katastrophe mit Ansage
> Seit Langem sind die Kinder- und Jugendnotdienste überlastet. Bis Ende
> August wurde nun ein Aufnahmestopp verhängt
Bild: Der Kinder- und Jugendnotdienst in Berlin ist seit Jahren überlastet
Berlin taz | Aufgrund der Überbelegung von Kinder- und Jugendnotdiensten
hat der Senat einen Aufnahmestopp in den zwei Standorten des
Jugendnotdienstes sowie dem Hauptstandort des Kindernotdienstes verhängt.
Er soll noch bis zum 31. August andauern.
Auf taz-Anfrage teilte die Senatsverwaltung mit, dass der Aufnahmestopp
ausschließlich Kinder und Jugendliche betreffe, die bereits in einer
stationären Einrichtung betreut und von dort in den Notdienst entlassen
wurden. Dies sei vermehrt und „aus oft nicht nachvollziehbaren
disziplinarischen Gründen“ vorgekommen und habe zu einer starken
Überbelegung des Kinder- und Jugendnotdienstes geführt. Deshalb habe man
der Inobhutnahme in Krisenfällen zuletzt nicht mehr ausreichend nachkommen
können.
Von 9.423 Plätzen in der stationären Kinder-, Jugend- und Berufshilfe sind
laut Senatsverwaltung aktuell 501 als Krisenplätze ausgewiesen. Kinder und
Jugendliche können dort in akuten Notsituationen außerhalb der
Öffnungszeiten der Jugendämter für einige Tage in Obhut genommen werden.
Die drastische [1][Überbelastung der Kinder- und Jugendnothilfe] ist lange
bekannt: Im März und Dezember 2022 richteten sich Mitarbeiter*innen
des Kindernotdienstes [2][in mehreren Gefahrenanzeigen] an die
Senatsverwaltung für Jugend und informierten diese über Personalmangel bei
einer gleichzeitig steigenden Zahl unterzubringender Kinder.
## Neue Maßnahmen nach Brandbrief
In einer Stellungnahme teilte die Senatsverwaltung der taz im Februar 2022
noch mit, dass sie „keine akute Personalnotlage aufgrund eines
Personalmangels“ erkenne, kündigte jedoch an, eine Personalaufstockung zu
überprüfen und mehr Geld für den Notdienst einzuplanen. Im Juni letzten
Jahres schrieben Notdienstmitarbeiter*innen dann [3][einen
Brandbrief an Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU)], in dem sie
die aktuelle Situation als eine „Katastrophe mit Ansage“ bezeichneten und
mitteilten, den Kinderschutz nicht mehr sicherstellen zu können.
Laut Senatsverwaltung habe man auf den gestiegenen Bedarf reagiert und das
Platzangebot im Notdienst Kinderschutz von 39 auf 57 Plätze ausgebaut, zwei
neue Einrichtungen eröffnet und die Personalstellen erhöht. Auch der Aufbau
von Kriseneinrichtungen mit Aufnahmeverpflichtung in den Bezirken soll
weiter finanziell unterstützt werden.
20 Jun 2024
## LINKS
[1] /Probleme-in-Hamburger-Feuerbergstrasse/!5877780
[2] /Berliner-Kindernotdienst/!5907190
[3] /Brandbrief-des-Kindernotdienstes/!5937675
## AUTOREN
Clara Zink
## TAGS
Jugendhilfe
Personalmangel
Kinderschutz
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