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# taz.de -- Dallas Mavericks in den NBA Finals: Klebers Beitrag
> Die Dallas Mavericks spielen zum ersten Mal seit der Ära Nowitzki wieder
> um den Titel. Ein bisschen Dirk steckt auch im Erfolgsteam 2024.
Bild: Mann unter dem Korb: Maxi Kleber im Duell mit Rudy Gobert von den Minneso…
New York taz | Als Dirk Nowitzki 2011 mit den Dallas Mavericks gegen die
hochfavorisierten Miami Heat die NBA gewann, war Maxi Kleber 19. Er spielte
damals in Würzburg, der fränkischen Heimatstadt, die er mit Nowitzki teilt,
Basketball und schlug sich mit seinen Mannschaftskameraden die Nächte um
die Ohren, um die Nowitzki-Spiele zu sehen. Und als Nowitzki nach Würzburg
kam, um im offenen Wagen seinen Titel zu feiern, stand Kleber in der Menge
und stimmte ein, als sein Idol sehr schräg „We are the Champions“ in ein
Mikrofon krächzte.
Heute ist Kleber 32, selbst seit sieben Jahren gestandener NBA Profi und
hat als erster deutscher Spieler seit Nowitzki die Chance, den größten
Titel im Basketball zu gewinnen. Wenn am Donnerstag die NBA Finalserie in
Dallas gegen Boston angepfiffen wird, steht Kleber in der Startaufstellung
des Teams, in das Nowitzki ihn ein Jahr vor seinem Karriereende geholt hat.
Und wie seinerzeit der größte deutsche Basketballspieler aller Zeiten, ist
er für die Mavericks eine zentrale Figur.
Natürlich würde man die Parallelen überdehnen, wenn man Kleber als
Nowitzkis Erben bezeichnen würde. Die Mavericks jener Epoche waren
identisch mit Nowitzki, er war der uneingeschränkte Leader, der Mann, um
den sich alles drehte und ohne den nichts ging. Kleber hingegen spielt eher
eine Assistentenrolle.
Der Superstar der Mavericks heute ist [1][Luca Dončić], der ebenfalls schon
als junges Talent nach Dallas kam. [2][Da spielte Nowitzki noch]. Schon
damals, in der Saison 2018/2019, musste sich der junge Slowene zügeln, um
dem alternden Leader nicht allzu offensichtlich den Platz streitig zu
machen. Heute wird Dončić als der vielleicht stärkste Spieler der Liga
eingestuft. Das Sportportal The Athletic nannte ihn nach dem Halbfinalsieg
gegen Minnesota gar „den besten Spieler der Welt“.
## Das Paar Dončić und Irving
Zum Titelkandidaten hat jedoch nicht nur Dončić alleine die Mavericks
gemacht. Vielmehr ist es das Duett mit [3][Kyrie Irving], dem die Texaner
in dieser Saison ihre Dominanz zu verdanken haben. Jener Irving, der 2016
zusammen mit LeBron James und den Cleveland Cavaliers einen Titel gewonnen
hat und der zusammen mit Dončić nun ein Angriffsduo bildet, das jede Abwehr
hilflos macht. Im letzten Spiel gegen Minnesota warfen Dončić und Irving 36
Punkte. Jeder.
Klebers Rolle bei den Mavericks ist es, den beiden Stars den Rücken
freizuhalten. In der Verteidigung jagt er den Rebounds nach, um sie Dončić
und Irving zuzuspielen, in der Offensive versucht er, ihnen Raum zu
verschaffen. Und wenn er dann, wegen der Konzentration der Gegner auf
Dončić und Irving, einmal an der Dreipunktelinie Platz hat, dann darf er
seine Chance nutzen. Was ihm etwa bei der Play-off-Serie gegen die LA
Clippers zu fünf Dreipunktern verholfen hat.
Die Rolle ist nicht zu unterschätzen. Gerade weil Dončić und Kleber schon
seit Jahren zusammen in Dallas sind verstehen sie sich blind. Dončić weiß,
dass er sich auf Kleber verlassen kann, die beiden kennen die Art und
Weise, wie sie jeweils auf dem Platz agieren in- und auswendig. Und so
stammen mit Dončić und Kleber zwei der entscheidenden Spieler der jetzigen
Erfolgs-Mavs noch immer direkt aus der Nowitzki-Ära. Und auch ein dritter
Mann der 24er Formation geht noch direkt auf die Zeit des großen Deutschen
zurück: Trainer Jason Kidd.
## Coach Kidd
Der damalige Point Guard Kidd war im Jahr 2008 das entscheidende
Puzzlestück, das den Mavericks zum ganz großen Erfolg gefehlt hatte.
Nachdem die Mavericks Nowitzkis Zwilingsbruder im Geist, Steve Nash, hatten
ziehen lassen, fehlte der Spielgestalter mit Übersicht. Dass Kidd diese
Rolle ausfüllen konnte, war maßgeblich für den Titelgewinn der Mavericks.
Kidd ist seit 2018 wieder in Dallas und man schreibt ihm zu, dass er Dončić
zu jenem Superstar formte, der er jetzt ist. Er gab dem Slowenen jenen
kreativen Freiraum, den er brauchte. Im vergangenen Jahr gelang es ihm
dann, die beiden Ausnahmetalente Irving und Dončić zu einer Powereinheit zu
formen, mit Kleber in entscheidender Nebenrolle.
So darf Nowitzki, wenn er am Donnerstagabend auf seinem VIP-Platz in der
Arena Platz nimmt, wenigstens ein klein wenig stolz darauf sein, dass die
Mannschaft auf dem Platz, noch immer seine Mannschaft ist. Die Linien von
2011 führen direkt zu 2024. Im Wettkämpfer in Nowitzki wird es jedoch so
schnell zu keiner Selbstzufriedenheit kommen. Erst muss der Titel her.
5 Jun 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Sebastian Moll
## TAGS
Basketball
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Dirk Nowitzki
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