| # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Netanjahu gesteht Angriff ein | |
| > Der Angriff auf humanitäre Helfer im Gazastreifen sei „unbeabsichtigt“ | |
| > gewesen, so Israels Regierungschef. Iran droht wegen der Attacke in | |
| > Damaskus mit Vergeltung. | |
| Bild: Diese drei Pässe sollen den getöteten Mitarbeitern von World Central Ki… | |
| ## Netanjahu gesteht „unbeabsichtigten“ Angriff ein | |
| Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen | |
| „unbeabsichtigten“ Angriff auf humanitäre Helfer im Gazastreifen | |
| eingeräumt. „Leider ist es gestern zu einem tragischen Zwischenfall | |
| gekommen, bei dem unsere Streitkräfte unbeabsichtigt unschuldige Menschen | |
| im Gazastreifen trafen“, sagte Netanjahu am Dienstag in Jerusalem, als er | |
| nach einer Operation das Krankenhaus verließ. | |
| „Das passiert im Krieg, wir prüfen es gründlich“, sagte er. Seine Regieru… | |
| stehe mit den Regierungen der betroffenen Personen in Kontakt und werde | |
| „alles tun, damit so etwas nicht noch einmal passiert“. (afp) | |
| ## Wichtige Klinik laut WHO „in Trümmern“ | |
| Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Schifa-Krankenhaus ist laut | |
| der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der wichtigsten Kliniken des | |
| Gazastreifens nicht mehr funktionsfähig. „Das Schifa-Krankenhaus liegt | |
| jetzt in Trümmern“, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Dienstag in | |
| Genf. Durch die Zerstörung sei „dem Gesundheitssystem das Herz | |
| herausgerissen“ worden. | |
| Die Klinik in der Stadt Gaza bot spezialisierte medizinische Versorgung an. | |
| Es verfügte laut Harris über 750 Betten, 25 Operationssäle und 30 Zimmer | |
| für Intensivmedizin. Nach Angaben der WHO ist nur mehr weniger als ein | |
| Drittel der 36 Kliniken im Gazastreifen funktionsfähig. Harris sagte, dass | |
| ein WHO-Team versuche, zum Schifa-Krankenhaus zu gelangen, um die Lage vor | |
| möglichen Hilfs- und Evakuierungsaktionen zu sondieren. | |
| Rund zwei Wochen nach Beginn des Militäreinsatzes im Schifa-Krankenhaus | |
| hatte sich die israelische Armee in der Nacht zum Montag wieder | |
| zurückgezogen. Nach Darstellung von Israels Ministerpräsident Benjamin | |
| Netanjahu sollen bei dem Einsatz gegen die islamistische Hamas mehr als 200 | |
| Terroristen getötet worden sein, Hunderte hätten sich ergeben. Nach Angaben | |
| des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden in und | |
| um das Krankenhaus herum rund 300 Leichen gefunden. Israel wirft der | |
| islamistischen Hamas vor, medizinische Einrichtungen systematisch für | |
| militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück. (dpa) | |
| ## Staatsmedien: Zahl der Toten steigt auf 13 | |
| Die Zahl der Todesopfer bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein | |
| iranisches Botschaftsgebäude in Damaskus ist Staatsmedien zufolge auf 13 | |
| gestiegen. Bei dem Angriff auf das Konsulargebäude in Syriens Hauptstadt | |
| seien sieben Iraner und sechs Syrer getötet worden, berichtete das | |
| iranische Staatsfernsehen am Dienstag. Bei den sieben Iranern handele es | |
| sich um Mitglieder der Revolutionsgarde. | |
| Der Luftangriff war am Montag erfolgt. Der Iran und seine Verbündeten | |
| machen Israel dafür verantwortlich. Israel äußerte sich zunächst nicht zu | |
| dem Vorfall. In ersten Angaben war von elf Toten die Rede gewesen. (afp) | |
| ## Mindestens zwölf Tote bei Angriffen in Rafah | |
| Bei zwei weiteren mutmaßlich israelischen Angriffen in Rafah im südlichen | |
| Gazastreifen sind am Montagabend mindestens zwölf Palästinenser getötet | |
| worden, unter ihnen fünf Kinder. Einer der Angriffe traf das Zuhause einer | |
| Familie. Unter den Todesopfern waren ein Vater und seine drei Kinder im | |
| Alter von 7, 13 und 19 Jahren, wie aus Krankenhausunterlagen hervorgeht. | |
| Der zweite Angriff traf eine Versammlung nahe einer Moschee und tötete | |
| mindestens sechs Menschen, unter ihnen drei Kinder. | |
| Israel hat trotz massiver internationaler Kritik eine Ausweitung seiner | |
| Bodenoffensive auf Rafah angekündigt. Dorthin hat sich mehr als die Hälfte | |
| der 2,3 Millionen Bewohner des abgeriegelten Gazastreifens vor den Kämpfen | |
| andernorts zurückgezogen. Die geplante Offensive wird international wegen | |
| der Gefahr für die Zivilisten und einer drohenden humanitären Katastrophe | |
| scharf kritisiert. „Es gibt keinen Sieg, ohne nach Rafah hineinzugehen“, | |
| sagte Netanjahu dazu. Laut Militär gibt es dort weiterhin Bataillone der | |
| Hamas. (ap) | |
| ## Zypern: Hilfsschiffe kehren Gazastreifen den Rücken | |
| Nach dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World | |
| Central Kitchen kehren die in den Gazastreifen geschickten Hilfsschiffe | |
| zurück nach Zypern. Das teilte der Inselstaat am Dienstag mit. An Bord | |
| seien noch etwa 240 Tonnen Hilfsgüter, die nicht verteilt worden seien. | |
| (ap) | |
| ## Arabische Staaten verurteilen Angriff auf Botschaft | |
| Mehrere arabischen Staaten haben den mutmaßlich israelischen Angriff auf | |
| das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus scharf | |
| verurteilt. In einer Mitteilung des saudischen Außenministeriums vom | |
| Dienstag hieß es, das Königreich lehne Angriffe auf diplomatische | |
| Einrichtungen kategorisch ab. Sie stellten einen Verstoß gegen das | |
| internationale Recht und gegen diplomatische Immunität dar. Ägypten äußerte | |
| sich ähnlich. In einem Post des Sprechers des Außenministeriums, Ahmed Abu | |
| Seid, hieß es, Ägypten lehne solche Angriffe – egal aus welchem Grund – a… | |
| Man stehe in Solidarität mit Syrien und respektiere dessen Souveränität. | |
| Das Golfemirat Katar betrachtet den Angriff nach eigenen Angaben als einen | |
| „eklatanten Verstoß“ gegen internationale Abkommen und Konventionen. Das | |
| Außenministerium teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass | |
| Botschaftsmitarbeiter gemäß den Regeln des internationalen Völkerrechts | |
| geschützt werden müssten. Die Außenministerien in Jordanien und dem Libanon | |
| veröffentlichten Erklärungen mit ähnlichen Aussagen. | |
| Am Montag waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das | |
| iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf | |
| weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet | |
| worden. Irans Außenministerium verurteilte die Attacke scharf und machte | |
| den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich. Staatsoberhaupt | |
| Ajatollah Ali Chamenei drohte Israel am Dienstag mit Vergeltung. (dpa) | |
| ## UN-Vertreter: Getötete Helfer in Gaza waren Helden | |
| Der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, hat den | |
| Mut der sieben getöteten humanitären Helfer in Gaza hervorgehoben. „Sie | |
| waren Helden. Sie wurden getötet, während sie versucht haben, hungernde | |
| Menschen zu ernähren“, schrieb er am Dienstag auf X (vormals Twitter). Die | |
| Hilfsorganisation World Central Kitchen hatte zuvor den Tod der Mitarbeiter | |
| im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt und Israel dafür | |
| verantwortlich gemacht. Israels Armee hat eine Untersuchung angekündigt. Er | |
| sei empört, schrieb Griffiths weiter. „Die Handlungen derer, die | |
| dahinterstehen, sind durch nichts zu rechtfertigen“, fügte er hinzu. (dpa) | |
| ## Wagenknecht für Waffenembargo gegen Israel | |
| Parteigründerin Sahra Wagenknecht fordert ein sofortiges Waffenembargo | |
| gegen Israel. „Das Sterben in Gaza und die Angriffe Israels in | |
| Nachbarländern müssen unverzüglich enden“, sagte Wagenknecht am Dienstag. | |
| „Dass Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen, die Hungernde | |
| versorgen wollten, ins Visier der israelischen Armee geraten sind, muss | |
| Konsequenzen haben.“ | |
| Da sich Israels Regierung allen Appellen widersetze und das humanitäre | |
| Völkerrecht mit Füßen trete, solle die Bundesregierung mit dem | |
| Waffenembargo reagieren, meinte die Vorsitzende der neuen Partei Bündnis | |
| Sahra Wagenknecht. „Es ist zutiefst heuchlerisch, wenn einerseits | |
| international humanitäre Hilfe organisiert wird, anderseits westliche | |
| Staaten Waffen liefern, um das Töten von vor allem Frauen und Kindern | |
| fortzusetzen. Das ist zumindest eine indirekte Beteiligung an | |
| Kriegsverbrechen der israelischen Regierung.“ | |
| Der Bundestag solle nächste Woche entscheiden, ob weiter Waffen für den | |
| Krieg in Gaza geliefert werden dürfen, forderte Wagenknecht. „Deutsche | |
| Staatsräson – für Israels Sicherheit einzustehen – muss im Zweifel auch | |
| bedeuten, eine außer Kontrolle geratene israelische Regierung zur Räson zu | |
| bringen.“ (dpa) | |
| ## Israel sagt Transparenz zu | |
| Nach einem Angriff auf eine US-Hilfsorganisation mit sieben Toten hat | |
| Israel eine „transparente“ Untersuchung angekündigt. „Wir werden | |
| Ermittlungen einleiten, um diesen schwerwiegenden Vorfall weiter zu | |
| untersuchen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Stellungnahme per | |
| Video am Dienstag. „Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere | |
| Ergebnisse transparent teilen“, fügte er hinzu. Die Untersuchung werde „das | |
| Risiko verringern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt“. | |
| Hagari sprach nach eigenen Angaben mit dem US-Chef und Gründer der | |
| Organisation World Central Kitchen, José Andrés. Er habe „den Familien und | |
| der großen Familie von World Central Kitchen das aufrichtige Beileid der | |
| israelischen Armee“ ausgesprochen. | |
| „WCK hat auch den Israelis nach dem Massaker vom 7. Oktober geholfen“, | |
| betonte er. Es sei eine der ersten Hilfsorganisationen gewesen, die nach | |
| Israel gekommen seien. Hagari sprach von der „edlen Mission“ der | |
| Organisation, die darin bestehe, der Bevölkerung des Gazastreifens | |
| Lebensmittel und Hilfsgüter zu liefern. | |
| Bei dem Angriff auf einen Konvoi der Organisation waren nach deren Angaben | |
| Mitarbeiter aus Australien, Polen und Großbritannien getötet worden. Zu den | |
| Opfern zählte auch eine Person mit doppelter Staatsangehörigkeit aus den | |
| USA und Kanada sowie eine palästinensische Person. Die Hilfsorganisation | |
| macht Israel für den Angriff verantwortlich. | |
| Die Regierungen der betroffenen Länder forderten von Israel eine Erklärung. | |
| Der britische Außenminister David Cameron verlangte, Israel müsse den | |
| Vorfall sofort untersuchen. Es müsse eine „vollständige, transparente | |
| Erklärung“ liefern. (afp) | |
| ## Von der Leyen spricht Familien Beileid aus | |
| Nach dem Tod mehrerer Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central | |
| Kitchen bei einem Luftangriff im Gazastreifen hat EU-Kommissionschefin | |
| Ursula von der Leyen den Familien der Opfer ihr Mitgefühl ausgesprochen. | |
| „Ich würdige die Helfer, die in Gaza ihr Leben verloren haben“, teilte sie | |
| am Dienstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit. „Mein tiefstes | |
| Beileid gilt ihren Familien und Freunden.“ Die Hilfsorganisation sei ein | |
| entscheidender Partner bei der Linderung des Leidens der Menschen in Gaza, | |
| unter anderem durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln über den | |
| Seekorridor. (dpa) | |
| ## Ägypten verurteilt Angriff auf Helfer im Gazastreifen scharf | |
| Ägypten hat den mutmaßlich israelischen Luftangriff im Gazastreifen, bei | |
| dem mehrere Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) | |
| getötet wurden, scharf verurteilt. Das ägyptische Außenministerium sprach | |
| in seiner Erklärung vom Dienstag von anhaltenden Angriffen Israels auf | |
| Organisationen, die im humanitären Bereich tätig seien. Ägypten fordere | |
| eine dringende und ernsthafte Untersuchung, um die Verantwortlichen „für | |
| diese systematischen und vorsätzlichen Verletzungen der palästinensischen | |
| Menschenrechte zur Rechenschaft zu ziehen“. | |
| Jordaniens König Abdullah II. sprach dem Gründer der Organisation, José | |
| Andrés, und dem Personal von World Central Kitchen sein Beileid „zu dem | |
| tragischen Tod ihrer Teammitglieder“ aus. In einem Post auf der Plattform X | |
| (ehemals Twitter) betonte er, dass humanitäre Organisationen im | |
| Gazastreifen geschützt werden müssten. (dpa) | |
| ## Irans Staatsoberhaupt Chamenei droht Israel mit Vergeltung | |
| Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische | |
| Botschaftsgelände in Syrien hat der Iran mit Vergeltung gedroht. „Das | |
| boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden. Wir | |
| werden dafür sorgen, dass sie dieses und ähnliche Verbrechen bereuen, so | |
| Gott will“, sagte Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Dienstag laut | |
| einer Mitteilung. Religionsführer Chamenei ist der mächtigste Mann in der | |
| Islamischen Republik und hat in allen strategischen Belangen das letzte | |
| Wort. Er ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Bereits zuvor | |
| hatte der iranische Präsident Ebrahim Raisi den mutmaßlich israelischen | |
| Luftschlag scharf verurteilt und mit einer Reaktion gedroht. | |
| Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände | |
| in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere | |
| Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet | |
| worden. Irans Außenministerium verurteilte die Attacke scharf und machte | |
| den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich. (dpa) | |
| ## Spanien fordert von Israel rasche Aufklärung | |
| Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat von Israel eine rasche | |
| Aufklärung des Angriffs gefordert, bei dem mehrere Mitarbeiter der | |
| Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen getötet | |
| wurden. „Ich erwarte und fordere, dass die israelische Regierung so schnell | |
| wie möglich die Umstände dieses brutalen Angriffs aufklärt, der sieben | |
| Mitarbeitern einer Hilfsorganisation das Leben gekostet hat, die nichts | |
| anderes getan haben, als zu helfen“, erklärte Sánchez am Dienstag vor | |
| Journalisten bei einem Besuch eines palästinensischen Flüchtlingscamps in | |
| Jordanien. | |
| Der sozialistische Politiker verurteilte die Attacke und sagte, die Opfer | |
| seien getötet worden, als sie Not leidende Menschen „inmitten der großen | |
| Verwüstung mit Nahrungsmitteln versorgt haben“. Sánchez ist in der | |
| Europäischen Union einer der größten Kritiker der Militäraktionen Israels | |
| im Gazastreifen. Zum Start seiner Nahost-Reise am Montag hatte er gesagt, | |
| seine Regierung habe vor, den Staat Palästina noch vor dem Sommer | |
| anzuerkennen. (dpa) | |
| ## Tod von Helfern in Gaza: EU-Chefdiplomat verurteilt Angriff | |
| EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat den Luftangriff im Gazastreifen | |
| verurteilt, bei dem sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central | |
| Kitchen getötet worden sind. Er würdige die Mitarbeiter und dränge auf eine | |
| Untersuchung, schrieb der EU-Außenbeauftragte am Dienstag auf der Plattform | |
| X (ehemals Twitter). „Trotz aller Forderungen zum Schutz von Zivilisten und | |
| humanitären Helfern gibt es neue unschuldige Opfer.“ | |
| Dies zeige, dass die Resolution des UN-Sicherheitsrates, in der ein | |
| sofortiger Waffenstillstand, ein uneingeschränkter humanitärer Zugang und | |
| ein verstärkter Schutz der Zivilbevölkerung gefordert werde, unverzüglich | |
| umgesetzt werden müsse, schrieb Borrell weiter. Mit der völkerrechtlich | |
| bindenden Resolution hatte das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen | |
| Ende März zudem die umgehende und bedingungslose Freilassung aller von der | |
| Hamas festgehaltenen Geiseln verlangt. (dpa) | |
| ## Al Jazeera weist Vorwürfe als „gefährliche Lügen“ zurück | |
| Nach der Ankündigung Israels, den arabischen TV-Sender Al Jazeera im Land | |
| zu schließen, wies der Fernsehsender Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück | |
| und verurteilte die Entscheidung. Das im Golfemirat Katar ansässige | |
| TV-Netzwerk beschrieb die Vorwürfe des israelischen Ministerpräsidenten | |
| Benjamin Netanjahus am späten Montagabend als „gefährliche, lächerliche | |
| Lügen“. Es handle sich um „hetzerische Verleumdungen gegen das Netzwerk“, | |
| hieß es weiter. Die jüngsten israelischen Maßnahmen seien Teil einer Reihe | |
| „systematischer israelischer Angriffe, um Al Jazeera zum Schweigen zu | |
| bringen.“ | |
| Netanjahu hatte am Montag nach der Verabschiedung eines entsprechenden | |
| Gesetzes eine rasche Schließung von Al Jazeera angekündigt. Israel wirft | |
| dem Sender vor, voreingenommen zu berichten. Al Jazeera hat seit Beginn des | |
| Gazakriegs ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen | |
| berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen | |
| TV-Sendern kaum zu sehen sind. Der Sender zeigt auch regelmäßig Videos des | |
| militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, häufig von Angriffen auf | |
| israelische Soldaten. | |
| Der Sender betonte, dass „solche verleumderischen Anschuldigungen“ die | |
| Mitarbeiter nicht davon abhalten werden, die „mutige und professionelle | |
| Berichterstattung fortzusetzen“. Man behalte sich das Recht vor, alle | |
| rechtlichen Schritte einzuleiten, hieß es. Al Jazeera hat dem israelischen | |
| Militär seit Ausbruch des Gazakriegs mehrfach vorgeworfen, Journalisten | |
| absichtlich ins Visier zu nehmen. (dpa) | |
| ## China verurteilt Angriff auf iranisches Botschaftsgebäude | |
| Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische | |
| Botschaftsgelände in Syrien hat China scharfe Kritik geübt. „China | |
| verurteilt die Attacke auf die iranische Botschaft in Syrien“, sagte der | |
| Sprecher des chinesischen Außenamtes, Wang Wenbin, am Dienstag in Peking. | |
| Die Sicherheit diplomatischer Einrichtungen dürfe nicht verletzt und die | |
| Souveränität und Unabhängigkeit Syriens müsse respektiert werden. China | |
| lehne jede Handlung ab, die die Spannungen erhöhe, sagte Wang. | |
| China gilt als Verbündeter Syriens. Im September letzten Jahres lud die | |
| Volksrepublik den lange international isolierten Machthaber Baschar | |
| al-Assad anlässlich der Asienspiele in die ostchinesische Stadt Hangzhou | |
| ein. Peking ist außerdem wegen seines Ölbedarfs vom Handel mit vielen | |
| Staaten im Nahen Osten abhängig, darunter der Iran, mit dem enge | |
| Beziehungen gepflegt werden. (dpa) | |
| ## Internationale Helfer von World Central Kitchen getötet | |
| Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach | |
| Angaben der Hilfsorganisation World Central Kitchen mehrere ihrer | |
| Mitarbeiter getötet worden. „Die israelische Regierung muss dieses wahllose | |
| Töten stoppen“, schrieb der Gründer der Organisation, der in den USA | |
| lebende spanische Starkoch José Andrés, am frühen Dienstagmorgen [1][auf | |
| der Plattform X]. Der australische Premierminister Anthony Albanese | |
| bestätigte den Tod einer australischen Mitarbeiterin der Hilfsorganisation | |
| und verurteilte den Angriff scharf. „Dies ist eine Tragödie, die niemals | |
| hätte passieren dürfen“, zitierten australische Medien Albanese am | |
| Dienstag. Seine Regierung habe die israelische Regierung wegen des Vorfalls | |
| direkt kontaktiert. Unter den mindestens vier weiteren Opfern sind laut | |
| palästinensischen Medienberichten auch Mitarbeiter von World Central | |
| Kitchen aus Polen, Irland und Großbritannien sowie ihr palästinensischer | |
| Fahrer. | |
| Israels Armee schrieb auf Telegram, das Militär führe „eine gründliche | |
| Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen | |
| Vorfalls zu verstehen“. World Central Kitchen betreibt in Gaza mit | |
| örtlichen Partnern Gemeinschaftsküchen, die Mahlzeiten für die Bevölkerung | |
| zubereiten. Derzeit beteiligt sich die Organisation an Hilfslieferungen, | |
| die seit März von Zypern aus über das Meer in das Kriegsgebiet gelangen. | |
| Sie hat dabei auch die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort übernommen. Israel | |
| müsse aufhören, humanitäre Hilfe einzuschränken, Zivilisten und Mitarbeiter | |
| von Hilfsorganisationen zu töten und Lebensmittel als Waffe einzusetzen, | |
| schrieb Andrés. „Keine weiteren unschuldigen Todesopfer. Frieden beginnt | |
| mit unserer gemeinsamen Menschlichkeit. Er muss jetzt beginnen“, fügte er | |
| hinzu. | |
| Foto- und Videoaufnahmen, die in der Nacht in sozialen Medien kursierten, | |
| sollen die getöteten Mitarbeiter von World Central Kitchen zeigen. Zu sehen | |
| seien ihre Leichen in Schutzwesten und ihre blutverschmierten Pässe. | |
| Palästinensischen Angaben zufolge seien die Australierin und ihre Kollegen | |
| sowie ihr palästinensischer Fahrer zum Zeitpunkt des Luftangriffs gerade | |
| dabei gewesen, Hilfsgüter auszuliefern, schrieb die Zeitung The Sydney | |
| Morning Herald. Diese seien nur wenige Stunden zuvor mit einem Schiff aus | |
| Zypern in Gaza eingetroffen. In der Stellungnahme der israelischen Armee | |
| hieß es unterdessen, die eigenen Streitkräfte unternähmen umfangreiche | |
| Anstrengungen, um die sichere Lieferung von humanitärer Hilfe zu | |
| ermöglichen, und arbeiteten eng mit World Central Kitchen zusammen, um die | |
| Menschen im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln und humanitärer Hilfe zu | |
| versorgen. (dpa) | |
| ## Japan will Zahlung an UN-Palästinenserhilfswerk wieder aufnehmen | |
| Die japanische Regierung will das UN-Palästinenserhilfswerk wieder | |
| finanziell unterstützen. Das kündigte Außenministerin Yoko Kamikawa am | |
| Dienstag laut der Nachrichtenagentur Kyodo an. Die Entscheidung erfolgte | |
| angesichts der akuten humanitären Situation im Gazastreifen. [2][Das | |
| UN-Hilfswerk UNRWA] war stark in die Kritik geraten. Einigen Mitarbeitern | |
| wurde vorgeworfen, am Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober | |
| vergangenen Jahres in Israel beteiligt gewesen zu sein. UN-Generalsekretär | |
| António Guterres hatte umfassende Aufklärung der Vorwürfe versprochen. Die | |
| Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten wurde beendet. Mehrere Länder | |
| stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA | |
| ein, darunter die größten Geldgeber, die USA und Deutschland. Auch Japan | |
| hatte eine geplante Zahlung von 35 Millionen Dollar eingefroren. (dpa) | |
| ## Netanjahu will israelkritischen Sender Al Jazeera stoppen | |
| Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine rasche Schließung des | |
| arabischen TV-Senders Al Jazeera im Land angekündigt. Al Jazeera habe der | |
| Sicherheit Israels geschadet, gegen israelische Soldaten gehetzt und sei | |
| ein „Terror-Kanal“, erklärte Netanjahu die Vorwürfe. Israels Parlament | |
| hatte unmittelbar zuvor das sogenannte Al-Jazeera-Gesetz gebilligt, das | |
| eine Schließung ausländischer TV-Sender ermöglicht, falls diese als Risiko | |
| für die Staatssicherheit eingestuft werden sollten. Al Jazeera hat seit | |
| Beginn des Gazakriegs ausführlich über die katastrophale Lage in Gaza | |
| berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen | |
| TV-Sendern kaum zu sehen sind. (dpa) | |
| ## USA und Israel planen Treffen zu Rafah-Offensive | |
| Vertreter der US-Regierung und der israelischen Führung wollen | |
| voraussichtlich in der kommenden Woche bei einem Treffen über Israels | |
| geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifen | |
| beraten. Nach einer Videoschalte mit Vertretern beider Seiten | |
| veröffentlichte das Weiße Haus am Montag eine gemeinsame Stellungnahme, in | |
| der ein persönliches Treffen in der kommenden Woche in Aussicht gestellt | |
| wurde. Beide Seiten verfolgten das gemeinsame Ziel, die Hamas in Rafah zu | |
| besiegen, hieß es. „Die US-Seite äußerte ihre Bedenken gegenüber | |
| verschiedenen Vorgehensweisen in Rafah.“ Die israelische Seite wiederum | |
| habe sich bereiterklärt, diese Bedenken zu berücksichtigen und weitere | |
| Gespräche zu führen. Israel will in Rafah nahe der ägyptischen Grenze die | |
| letzten Bataillone der Hamas zerschlagen. Die US-Regierung hält eine | |
| großangelegte Bodenoffensive wegen der Hunderttausenden palästinensischen | |
| Zivilisten, die dort Schutz vor den Kämpfen gesucht haben, aber für falsch | |
| und möchte Israel Alternativen aufzeigen. (dpa) | |
| ## Irans Revolutionswächter bestätigen Tod von Generälen in Syrien | |
| Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien haben Irans | |
| Revolutionswächter (IRGC) den Tod von zwei Generälen aus ihren Reihen | |
| bestätigt. Bei der Attacke auf die Konsularabteilung der iranischen | |
| Botschaft in der Hauptstadt Damaskus seien die beiden Brigadegeneräle | |
| Mohammed Resa Sahedi und Mohammed Hadi Hadschi Rahimi ums Leben gekommen, | |
| erklärten die IRGC am Montagabend. Fünf weitere Mitglieder der | |
| Revolutionsgarden seien bei dem Angriff getötet worden. Irans | |
| Außenamtssprecher Nasser Kanaani verurteilte die Attacke scharf und machte | |
| den Erzfeind Israel für die Tötung der Generäle verantwortlich. „Die | |
| Dimensionen dieses hasserfüllten Angriffs werden untersucht, und die | |
| Verantwortung für seine Folgen liegt beim aggressiven zionistischen | |
| Regime“, sagte der Sprecher laut Mitteilung seines Ministeriums. „Die | |
| Islamische Republik Iran behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu | |
| ergreifen, und entscheidet über die Art der Reaktion“. (dpa) | |
| ## USA: Israel hat jedes Recht zur Verteidigung | |
| Die USA sind die wichtigste Schutzmacht Israels und unterstützen das Land | |
| jährlich mit Milliardenbeträgen, von denen ein beachtlicher Teil in | |
| Raketenabwehr und andere Militärtechnik fließt. Die Beziehungen zwischen | |
| den beiden Ländern sind angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer im | |
| Gazakrieg derzeit jedoch sehr angespannt. Als Reaktion auf Israels | |
| Kriegsführung werden Forderungen lauter, Waffenlieferungen an den | |
| Verbündeten zu beschränken. Rüstungslieferungen an das Land zögen sich | |
| mitunter über mehrere Jahre hin, sagte der Sprecher des | |
| US-Außenministeriums Matthew Miller am Montag in Washington. | |
| Israel sei umgeben von Akteuren, die auf dessen Zerstörung aus seien, nicht | |
| nur die Hamas, sondern auch der Iran und seine Stellvertreter, etwa die | |
| libanesische Hisbollah-Miliz. „Wir glauben, dass Israel jedes Recht hat, | |
| sich gegen diese Gegner zu verteidigen“, sagte Miller. Die Washington Post | |
| hatte am Freitag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Beamte im | |
| Pentagon und im Außenministerium berichtet, die US-Regierung habe in den | |
| vergangenen Tagen „in aller Stille“ neue Bomben und Kampfflugzeuge für | |
| Israel genehmigt. (dpa) | |
| 2 Apr 2024 | |
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| [1] https://twitter.com/chefjoseandres/status/1774947232539644286 | |
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