| # taz.de -- Demos gegen rechts im Norden und Westen: Erneut Tausende auf der St… | |
| > Auch Prominenz macht sich stark gegen rechts: VW-Chef Oliver Blume kam, | |
| > zudem mehrere Fußballprofis und Politiker wie Peter Harry Carstensen | |
| > (CDU). | |
| Bild: VW-Chef Blume spricht bei der Wolfsburger Demo am Samstag | |
| In Niedersachsen, NRW und dem gesamten Norden gingen am Wochenende Tausende | |
| gegen rechts auf die Straße. Bei einer Kundgebung vor dem Rathaus in | |
| Wolfsburg warben auch Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume und die | |
| Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo für Demokratie und Vielfalt und | |
| bezogen Stellung gegen Rassismus und Intoleranz. | |
| [1][Hier findest Du eine taz-Auswertung der Demonstrationen gegen | |
| Rechtsextremismus für das gesamte Wochenende.] | |
| „Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit“, sagte Blume | |
| als einer der Hauptredner bei der von Volkswagen mitinitiierten | |
| Demonstration „Es liegt an uns, diese Werte zu verteidigen.“ Gerade für | |
| Volkswagen als weltweit tätiges Unternehmen sei es wichtig, hier Stellung | |
| zu beziehen. „Der Volkswagen-Konzern zeigt Haltung. Und das weit über | |
| unsere Werkstore hinaus.“ | |
| VW-Betriebsratschefin Cavallo, selbst Tochter eines Zuwanderers aus Italien | |
| und in Wolfsburg geboren, warf der AfD ein [2][rassistisches, | |
| frauenverachtendes und rückständiges Gesellschaftsbild] vor. „Da wird mir | |
| übel! Das ist nicht nur ein schreckliches Gesellschaftsbild, sondern auch | |
| ein schreckliches Frauen- und Menschenbild!“ Wer solche Positionen | |
| vertrete, sei „als geistiger Brandstifter unterwegs“, fügte sie hinzu, „… | |
| wollen spalten und Hass säen. Das ist eine Gesellschaft, in der ich nicht | |
| leben möchte!“ | |
| ## Bundesliga-Kicker und Nationalspielerin | |
| Auch zwei Fußball-Profis des VfL Wolfsburg meldeten sich bei der Kundgebung | |
| zu Wort. „Es ist wichtig, dass wir für die Demokratie einstehen und kein | |
| Stück weiter nach rechts rücken“, sagte Bundesliga-Kicker Yannick Gerhardt. | |
| Nationalspielerin Marina Hegering sagte, ihr sei wichtig „zu zeigen, dass | |
| Demokratie wichtig ist für uns und dass wir gemeinsam dafür einstehen“. | |
| Nach Schätzung von Polizei und Veranstaltern kamen rund 6000 bis 7000 | |
| Menschen zu der Kundgebung „Für Demokratie und Zusammenhalt“ in der | |
| Wolfsburger Innenstadt. Aufgerufen hatte ein Bündnis „Schulterschluss der | |
| Wolfsburger Demokraten“, dem neben Gewerkschaften, Kirchen, den Parteien | |
| CDU, SPD, FDP und Grüne sowie dem VfL Wolfsburg auch Volkswagen und dessen | |
| Betriebsrat angehören. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) | |
| bezeichnete den Rechtspopulismus als „ernsthafte Gefahr für unsere gesamte | |
| Gesellschaft“. Daher sei es wichtig, „dass wir als Demokraten | |
| zusammenstehen“. | |
| Auch in mehreren Städten im Norden haben am Wochenende Tausende gegen | |
| Rechtsextremismus demonstriert. Unter den 2500 Teilnehmern am Samstag in | |
| Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) waren auch der frühere | |
| Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und der frühere | |
| Innenminister und SPD-Landesvorsitzende Ralf Stegner. „Es geht hier nicht | |
| um die Auseinandersetzung zwischen parteipolitischen Richtungen“, sagte | |
| Carstensen im Vorfeld. Die Demonstration richte sich gegen Rassismus, | |
| Antisemitismus und Hetze. „Ich demonstriere gegen diese Leute, die, die | |
| unanständig auf der rechten Seite sind.“ | |
| In Nordrhein-Westfalens gab es am Samstag unter anderem Kundgebungen in | |
| Bochum, Rheinberg und Bedburg. An einem Protestzug am Sonntagnachmittag in | |
| Essen beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter rund 15 000 Menschen. | |
| Die Polizei schätzte die Anzahl auf 6000. Auf Plakaten war zu lesen: | |
| „Runter vom Sofa – Nie wieder ist jetzt“, „Liebe gegen Rechts“ oder �… | |
| keinen Fall, Digga“. Ein Redner sagte bei einer Kundgebung vor Beginn der | |
| Demo: „Wir stehen hier für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“. Aufgerufen | |
| hatte ein Bündnis „Zusammen gegen rechts Essen“. | |
| Am Samstag war in Essen und Wuppertal außerdem der neun Opfer gedacht | |
| worden, die am 19. Februar 2020 bei einem rassistisch motivierten Anschlag | |
| im hessischen Hanau ermordet worden waren. Am Montag jährt sich der | |
| Anschlag zum vierten Mal. Während sich in Essen laut Polizei 120 Menschen | |
| unter dem Motto „4 Jahre nach Hanau“ versammelten, registrierte die Polizei | |
| in Wuppertal rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. (dpa) | |
| 19 Feb 2024 | |
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