Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bremen schlägt Köln: Werder erfindet sich neu
> Die Berg- und Talfahrt der Bremer Bundesligisten geht weiter. Gegen den
> 1. FC Köln gewinnen die Bremer nach Rückstand 2:1.
Bild: Bremens Rafael Borré (l.) und Kölns Julian Chabot kämpfen um den Ball,…
Bremen taz | Es dauerte bis zur 92. Minute, da holte Werder Bremens Trainer
Ole Werner sein größtes Juwel doch noch aus dem Tresor. Naby Keita,
ablösefrei vom FC Liverpool verpflichteter Mittelfeldspieler, mit einer
spielerischen Klasse ausgestattet, die ihn für Werder unbezahlbar gemacht
hätte, wäre er nicht immer wieder von Verletzungen gebeutelt gewesen,
sollte helfen, den 2:1-Vorsprung gegen den 1. FC Köln über die Zeit zu
bringen.
Drei Minuten reichten dem Guineer bei seiner Werder-Premiere, um drei
Glanzlichter zu setzen: zwei Torschüsse und ein Hackentrick. Allein seine
Ballbehandlung und sein Bewegungsablauf deuteten an, wie er das
Werder-Spiel bereichern kann, wenn er sich nicht so bald wieder verletzt.
Das hatte er schon vor Werders erstem Testspiel in der Saisonvorbereitung
getan und war deshalb erst jetzt bereit für einen Einsatz.
Vor Keitas Auftritt hatten bereits zwei weitere Neuzugänge für Furore
gesorgt. Rafael Borré, am letzten Tag der Transferperiode am 1. September
von Eintracht Frankfurt ausgeliehener Stürmer, verwertete in der 38. Minute
einen punktgenauen Steilpass von Marvin Ducksch. Einen Treffer ähnlicher
Bauart erzielte Nachwuchsstürmer Justin Njinmah dann mit seinem ersten
Ballkontakt nach seiner Einwechslung.
## Werders Spiel wird variantenreicher
Borré und Njinmah sind genau wie die beiden anderen neuen Stürmer Nick
Woltemade und Dawid Kownacki, die noch bei der 2:4-Niederlage in Heidenheim
das Sturmduo gebildet hatten, völlig unterschiedliche Spielertypen. Und
auch ganz andere als der nach Dortmund transferierte Niclas Füllkrug. Auf
dessen Fähigkeiten in Ballbehauptung, Kopfballspiel und Torabschluss war
Werders Spielstil lange zugeschnitten – und am Schluss auch immer
berechenbarer geworden. Mit dem neuen Sturmquartett und Füllkrugs
kongenialem Ex-Partner Ducksch sowie den neuen Mittelfeldspielern Keita und
Senne Lynen agiert Werder nun wesentlich variantenreicher.
Die Hälfte der Feldspieler tauschte Ole Werner nach der Niederlage in
Heidenheim aus, die neue Breite in Werders Kader macht es möglich. Es ist
viel Bewegung in die über lange Zeit fast unveränderte Gruppe gekommen und
die Suche nach der richtigen Mischung wird wohl noch ein paar Spiele
weitergehen. Das bedeutet Risiken, wie die schmerzhaften Niederlagen bei
Viktoria Köln im Pokal und in Heidenheim in der Liga, aber auch die
schwachen ersten vierzig Minuten gegen den 1. FC Köln zeigen. Nach der
starken zweiten Halbzeit gegen Köln scheinen aber die Chancen zu
überwiegen.
## Bremer Führungsspieler sind weg
Der Umbruch verändert auch die Aufgabe von Ole Werner. Der Trainer hat im
November 2021 einen eingespielten Kader mit starkem Eigenleben übernommen.
Nun sind [1][Führungsspieler wie Füllkrug] weg oder müssen plötzlich um
ihren Platz bangen wie Marco Friedl, Leonardo Bittencourt und Christian
Groß. Auf dem Platz und in der Kabine gibt es neue Stärken und
Empfindlichkeiten. Werder erfindet sich neu, das Ziel bleibt das alte: der
Klassenerhalt.
24 Sep 2023
## LINKS
[1] /Werder-Bremen-verliert-erneut/!5925842
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
## TAGS
Werder Bremen
1.FC Köln
Fußball-Bundesliga
Fußball-Bundesliga
Toxische Männlichkeit
Fußball
FC Bayern München
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wolfsburg gegen Bremen: Zum Unentschieden geplätschert
Wenn Wolfsburg auf Werder trifft, liegt spielerische Größe eher in der
Erinnerung. Das 2:2 ist kein gutes Omen für die Wolfsburger.
Mackertum im Fußball: Fans in freier Wildbahn
Verschmutzte Straßen, Scherben und Alkohol: Liebe zum Verein kennt viele
Gesichter, vor allen Dingen männliche.
Werder Bremen gegen Rechts: Die Utopie im Stadion
Nachdem vor 20 Jahren noch rechte Hooligans den Ton angaben, haben
Werder-Ultras die Fankurve nazifrei gekämpft. Mit Rückendeckung des
Vereins.
Werder Bremen gegen Bayern München: Knapp verloren ist halb gewonnen
Bei Werder Bremen herrschte nach dem 1:2 gegen Bayern München Zufriedenheit
über die eigene Leistung – und über die Niederlagen der Konkurrenz.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.