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# taz.de -- Elektronische Patientenakte: Kranksein erleichtern
> Die geplante elektronische Patientenakte wird Zeit und Geld sparen und
> unnötiges Leid verhindern. Gezwungen wird niemand dazu.
Bild: Elektronische Rezepte und digitale Patientenakten sollen auf breiter Fron…
Wer mit einer Grippe oder um gegen Tetanus geimpft zu werden zur Hausärztin
geht, wird in der Regel den Kopf schütteln auf die Frage, ob er oder sie
einer elektronischen Patientenakte zustimmt. Groß ist das Misstrauen vieler
im Land, wenn es um die privaten Daten geht, vor allem wenn [1][intime
gesundheitliche Fakten] abgefragt werden. Was aber, wenn aus dem vertrauten
Patienten-Ärztin-Verhältnis ein Patient-viele-ÄrztInnen-Verhältnis wird?
Was, wenn sie oder er aufgrund langwieriger, komplizierter, schwerwiegender
Erkrankungen parallel auf mehrere Behandler, auf Expertinnen und
Gesundheitsinstitutionen angewiesen ist? Die Sorge um den Datenschutz
verfliegt mit jeder Minute, die man unnötigerweise im Wartezimmer
verbringt, am Telefon oder auf dem Weg von einer zur anderen Praxis, nur
weil ein Befund nicht zur Hand ist.
Der Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, bis 2025
automatisch für alle Versicherten eine [2][elektronische Patientenakte]
(ePA) anzulegen, ist ohne Abstriche nur zu begrüßen. Wer nicht damit
einverstanden ist, soll und kann widersprechen. „Opt-out“, so heißt das
Verfahren, das an die Stelle rückt, wo bisher PatientInnen umgekehrt aktiv
ihre ePA anlegen lassen mussten. Seit 20 Jahren ist das schon möglich,
trotzdem haben bis heute nur sehr wenige Versicherte davon Gebrauch
gemacht.
Das Argument, die Krankenkassen könnten im Einzelfall PatientInnen ablehnen
oder Tarife erhöhen, ist insofern unsinnig, da die Kassen ohnehin über
jeden Eingriff und jedes verschriebene Medikament informiert sind;
schließlich tragen sie die Kosten dafür. Allergien, Vorerkrankungen,
Medikationen und andere wichtige Informationen wären mit der ePA im Notfall
unmittelbar und problemlos einsehbar.
Eine [3][Studie aus den USA] spricht von einem Rückgang vermeidbarer
medizinischer Fehler um 17 Prozent. Dazu kommen verbesserte
Forschungsbedingungen aufgrund der Datenlage. Schon heute werden Krebsfälle
dokumentiert, soweit die Patienten keine Einwände anmelden. Letztendlich
geht es auch darum, Leben zu retten.
30 Aug 2023
## LINKS
[1] /Digitalisierung-des-Gesundheitssystems/!5823809
[2] /Elektronische-Patientenakte/!5918459
[3] https://observer-gesundheit.de/fortgeschrittene-elektronische-patientenakte…
## AUTOREN
Susanne Knaul
## TAGS
Gesundheitspolitik
Karl Lauterbach
Digitale Patientenakte
Datenschutz
Digitale Patientenakte
Cybersicherheit
Gesundheitspolitik
Datenschutz
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