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# taz.de -- Feuer in Reutlinger Einrichtung: Mordverdacht nach Pflegeheim-Brand
> Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Bewohnerin der
> Pflegeeinrichtung, in der drei Menschen starben. Patientenschützer
> fordern besseren Brandschutz.
Bild: Pflegeeinrichtung in Reutlingen nach einem Brand mit 3 Toten
Reutlingen/Dortmund epd/dpa | Nach dem Brand in einem sozialpsychiatrischen
Pflegeheim in Reutlingen, bei dem am Dienstag drei Menschen starben,
ermittelt die Tübinger Staatsanwaltschaft wegen Mordverdachts. Im Fokus
steht laut Mitteilung der Polizei vom Mittwoch eine 57 Jahre alte
Bewohnerin, die bei dem Brand schwer verletzt wurde.
Nach bisherigen Ermittlungen sei das Feuer am Dienstag gegen 19.40 Uhr im
Obergeschoss des Hauses im Zimmer der Verdächtigen ausgebrochen. Weitere
kriminaltechnische Ermittlungen dauerten an. Auch über ein mögliches
Tatmotiv der Frau, die eine psychische Erkrankung habe, sei noch nichts
bekannt. Die 57-Jährige, die bei dem Feuer selbst schwer verletzt wurde,
sei derzeit noch nicht ansprechbar und werde in einer Spezialklinik
behandelt.
Nach Polizeiangaben handelte es sich bei den drei Toten um eine 53-jährige
Frau und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren. Sie kamen den
Rettungskräften zufolge durch Rauchgasvergiftungen ums Leben.
Die Stiftung Patientenschutz beklagte nach dem Brand die Sicherheitslage in
den Einrichtungen. Bundesweit habe es im vergangenen Jahr mehr als 140-mal
in [1][Alten- und Pflegeeinrichtungen] gebrannt, sagte der Vorstand der
Stiftung in Dortmund, Eugen Brysch, am Mittwoch der Deutschen
Presse-Agentur. 16 Bewohner seien dabei ums Leben gekommen.
„Das zeigt überdeutlich, wie schlecht es hierzulande in der Pflege um den
vorbeugenden Brandschutz bestellt ist“, sagte er weiter. Seiner Überzeugung
nach müssten selbstständige Löschanlagen gesetzlicher Standard in den
13.000 deutschen Pflegeheimen werden.
„Diese Technik reagiert auf Wärme oder Rauch und bekämpft Entstehungsbrände
damit frühzeitig“, sagte Brysch. Beim Brand in Reutlingen stelle sich zudem
die Frage, warum die Feuerwehrkräfte vor verschlossenen Türen gestanden
hätten. Denn bei aufgeschalteten Brandmeldeanlagen sei es Standard, dass
ein Generalschlüssel im automatisch geöffneten Schlüsselsafe hinterlegt
sei, betonte der Patientenschützer.
Aktualisiert am 18.01.2023 um 15:05 Uhr. d. R.
18 Jan 2023
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