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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Handys zeigten Raketen den Weg
> Handynutzung durch russische Soldaten soll den ukrainischen Angriff auf
> eine Militärunterkunft in der Silvesternacht ermöglicht haben.
Bild: Die bei einem ukrainischen Angriff zerstörte russische Militärunterkunf…
## Russland korrigiert Zahl der getöteten Soldaten nach oben
Nach den [1][ukrainischen Angriffen] auf eine russische Militärunterkunft
in Makijiwka im Gebiet Donezk hat das Verteidigungsministerium in Moskau
die Zahl der getöteten eigenen Soldaten um mehr als 20 auf 89 nach oben
korrigiert. Die Männer und auch der stellvertretende Kommandeur seien nach
dem Raketenschlag in der Neujahrsnacht in den Trümmern des eingestürzten
Gebäudes aus Stahlbeton gefunden worden, teilte Generalleutnant Sergei
Sewrjukow in Moskau in der Nacht zum Mittwoch mit. Zuvor war von 63 Toten
die Rede gewesen. Die Ukraine hatte die Unterkunft mit dem
US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfer Himars beschossen.
Sewrjukow räumte erstmals auch Fehler ein und bestätigte damit
Medienberichte. Demnach war der Hauptgrund für die „Tragödie“, dass die
Soldaten in der Neujahrsnacht trotz eines Verbots massenhaft ihre
Mobiltelefone benutzt und damit die ukrainische Seite auf ihren Standort
aufmerksam gemacht hätten. Demnach schossen die ukrainischen Streitkräfte
sechs Raketen ab, von denen vier einschlugen und zwei abgefangen worden
seien, hieß es. Die Ukraine hatte von 400 Toten und 300 Verletzten in
Makijiwka (russisch: Makejewka) gesprochen.
Die Untersuchungen liefen zwar noch, aber so viel zu den Hintergründen sei
schon klar, sagte Sewrjukow. „Dieser Faktor hat es dem Gegner ermöglicht,
die Richtung zu bestimmen und die Koordinaten der Lage der Soldaten zu
orten, um den Raketenschlag zu vollziehen.“ Gegenwärtig werde dafür
gesorgt, dass sich das nicht wiederhole. Zudem würden die schuldigen
Diensthabenden zur Verantwortung gezogen.
Nach Darstellung des Ministeriumsvertreters in Moskau wurde das
Himars-System, aus dem geschossen worden war, geortet und zerstört. Bei
Gegenfeuer hätten die russischen Truppen im Gebiet Donezk zudem vier
Himars-Abschussrampen, vier Kampffahrzeuge, über 800 Geschosse zerstört
sowie mehr als 200 Nationalisten und ausländische Legionäre getötet. Von
unabhängiger Seite waren diese Angaben nicht überprüfbar.
Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über folgenreiche
Fehler von russischen Kommandeuren in diesem Krieg. Die ukrainische Führung
betonte wiederholt, dass die „Dummheit des Feindes“ es dem Militär
bisweilen leicht mache, Erfolge zu erzielen. Kremlchef Wladimir Putin
musste in dem von ihm am 24. Februar begonnenen Einmarsch in die Ukraine
schon zahlreiche Niederlagen hinnehmen. (dpa)
## Moskau meldet Drohnenangriff auf die Krim
Die russische Flugabwehr hat nach offiziellen Angaben einen Drohnenangriff
auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. „Die
Flugabwehrsysteme haben am Morgen zwei unbemannte Flugobjekte über dem Meer
in der Nähe von Belbek abgeschossen“, teilte der Gouverneur von Sewastopol,
Michail Raswoschajew, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Belbek ist
ein russischer Militärflugplatz, der nach Kriegsbeginn bereits mehrfach von
der ukrainischen Armee attackiert wurde.
Laut Raswoschajew arbeiten alle Systeme normal. Über Schäden, Tote und
Verletzte gibt es offiziell keine Angaben. Zuvor hatten Medien und Anwohner
in sozialen Netzwerken über Explosionsgeräusche aus der Richtung des
Flughafens Belbek berichtet.
Russland versorgt seine Besatzungstruppen im Süden der Ukraine vor allem
über die seit 2014 besetzte Krim. Immer wieder nimmt daher die Ukraine
logistische und militärische Ziele auf der Halbinsel ins Visier. Die
Rückgewinnung der Krim ist zudem eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem
der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins
Stocken geriet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf
diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne. (dpa)
## Selenski ruft zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski rief derweil die
internationale Gemeinschaft nach neuen russischen Raketenschlägen auf, die
Verteidigungsfähigkeit seines Landes zu stärken. Die Ukraine bereite sich
auf eine neue Mobilisierungswelle des „Terrorstaates“ Russland vor und
müsse deshalb gewappnet sein, sagte Selenski in seiner am Dienstagabend in
Kyjiw verbreiteten Videobotschaft. Nach Telefonaten mit den Regierungschefs
der Niederlande, Großbritanniens, Norwegens und Kanadas forderte er, alles
für eine Niederlage Russlands in dem Krieg zu tun.
Russland werde nichts unversucht lassen, um für sich eine Wende in dem
Krieg zu erreichen und eine Niederlage zu vermeiden. „Wir müssen dieses
Szenario der Russen zerstören“, sagte Selenski. „Die Terroristen müssen
verlieren.“ Russland werde neue Reservisten mobilisieren, die es in den Tod
schicke, meinte er. Die Ukraine wiederum müsse die zivilisierte Welt
mobilisieren.
Der 44-Jährige verurteilte in seiner Ansprache auch den russischen
Raketenschlag gegen das Eisstadion „Altair“ in Druschkiwka im Gebiet
Donezk, wo auch Kinder trainiert hätten. Die Menschen hätten das Stadion
lange als Ort der Freude erlebt. Die Zerstörung sei ein neuer Beweis dafür,
dass Russland ein „Terrorstaat“ sei.
Selenski informierte zudem darüber, dass er bei einem Treffen mit der
ukrainischen Militärführung über die Erfordernisse für das Land im Bereich
Verteidigung und Energieversorgung gesprochen habe. Details nannte er
nicht. Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij
Saluschnyj, informierte nach einem Gespräch mit US-Generalstabschef Mark
Milley über „schwere Gefechte“ um die strategisch wichtigste Stadt Kreminna
im Gebiet Luhansk und in Richtung Lyssytschansk.
Am schwersten sei die Lage im Raum Bachmut. „Dort versucht der Feind,
faktisch auf den Leichen der eigenen Leute weiter voranzukommen“, sagte
Saluschnyj. Allerdings verhinderten die ukrainischen Streitkräfte den
feindlichen Vormarsch. (dpa)
4 Jan 2023
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