Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Mutmaßliche Fälle an Rabbinerkolleg: Gutachten zu Übergriffs-Vor…
> Der Zentralrat der Juden lässt Vorwürfe sexueller Belästigung am
> Abraham-Geiger-Kolleg untersuchen. Das Rabbinerseminar hat eine neue
> Interims-Direktorin.
Bild: Das Abraham-Geiger-Kolleg für Jüdische Theologie in Potsdam
Berlin epd | Nach Vorwürfen sexueller Belästigung im Potsdamer
Abraham-Geiger-Kolleg (AGK) hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die
Kölner Rechtsanwaltskanzlei Gercke Wollschläger mit einem Gutachten
beauftragt. Die Kanzlei, die Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln untersucht
hatte, soll sowohl Verantwortungsträger, Mitarbeiter wie auch potenzielle
Opfer oder andere Betroffene befragen, wie der Zentralrat am Donnerstag in
Berlin mitteilte.
Im Mittelpunkt der Vorwürfe [1][steht ein langjähriger Mitarbeiter der
jüdischen Ausbildungsstätte an der Universität Potsdam.] Laut
Zeitungsberichten handelt es sich um den Ehemann von Rektor und Rabbiner
Walter Homolka, der wiederum als Führungsfigur im liberalen Judentum in
Deutschland gilt. Homolka lässt aktuell seine Aufgaben ruhen.
Unterdessen setzte [2][das Potsdamer Rabbinerseminar] am Donnerstag
Gabriele Thöne als Interims-Direktorin ein. Die ehemalige Staatssekretärin
übernehme ab sofort die interne Organisation der Geschäfte, teilte das
Geiger-Kolleg in Potsdam mit. Der bisherige Geschäftsführende Direktor,
Daniel Krochmalnik, war vor wenigen Tagen zurückgetreten.
Zu den Aufgaben der neuen Interims-Direktorin gehört nach Angaben des
Geiger-Kollegs, die Aufarbeitung der Vorwürfe gegen die Ausbildungsstätte
voranzutreiben sowie deren Neustrukturierung umzusetzen. Das Abraham Geiger
Kolleg arbeite unter Hochdruck daran, neue Strukturen zu entwickeln, hieß
es.
## Ergebnisse gegen Jahresende
Das Rabbinerseminar werde in Zukunft „sicherlich anders aufgestellt sein,
gerade im Bereich der Partizipation“, erklärte die Kanzlerin des Kollegs,
Anne-Margarete Brenker. Thöne war den Angaben zufolge unter anderem zehn
Jahre im Dienst des Landes Brandenburg tätig und von 2002 bis 2006
Staatssekretärin für Finanzen des Landes Berlin.
Die Untersuchung der Kölner Rechtsanwaltskanzlei soll sich laut Zentralrat
nicht auf das Abraham-Geiger-Kolleg beschränken. Auch weitere Institutionen
werden mit einbezogen, darunter die Leo-Baeck-Stiftung, das
Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk, das Stipendien für jüdische Studierende
vergibt, sowie die Allgemeine Rabbiner Konferenz, die ein Gremium des
Zentralrats ist. Die Institutionen hätten der Untersuchung ausdrücklich
zugestimmt, hieß es. Der Schutz der Betroffenen werde gewahrt.
„Zugleich wollen wir größtmögliche Transparenz schaffen. Es gilt auch,
Schaden von der jüdischen Gemeinschaft abzuwenden“, sagte der Präsident des
Zentralrats der Juden, Josef Schuster.
Mit Ergebnissen der Untersuchung sei zum Ende des Jahres zu rechnen. Die
Auswertung solle auch Handlungsempfehlungen enthalten, um festgestellte
Defizite zu beseitigen und künftigen Defiziten im Zusammenhang mit
sexualisierter Belästigung und Gewalt und sonstigem Machtmissbrauch
vorzubeugen, hieß es.
19 May 2022
## LINKS
[1] /Missbrauchsvorwuerfe-an-Rabbinerkolleg/!5850310
[2] /Historiker-ueber-liberales-Judentum/!5831840
## TAGS
sexuelle Belästigung
Sexualisierte Gewalt
Judentum
Rabbiner
Rabbiner
Schwerpunkt #metoo
Judentum
Verschwörungsmythen und Corona
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vorwürfe gegen Ex-Chef von Rabbi-Schule: Zentralrat will Abberufung Homolkas
Der Gründer der Potsdamer Rabbinerschule Abraham-Geiger-Kolleg soll seine
Position genutzt haben, um Vorwürfe gegen seinen Partner zu vertuschen.
Missbrauchsvorwürfe an Rabbinerkolleg: Penis-Videos verschickt
Am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam soll ein Mitarbeiter Studenten sexuell
belästigt haben. Es handelt sich um den Ehemann des Rektors Walter Homolka.
Historiker über liberales Judentum: „Wandel gab es im Judentum immer“
Es ist die stärkere, aber weniger sichtbare Strömung: Der Historiker
Hartmut Bomhoff hat ein Buch über 250 Jahre liberales Judentum verfasst.
Verfassungsschutzbericht vorgestellt: Der Hass flammt wieder auf
Antisemitische Straftaten haben einen neuen Höchststand erreicht. Der
Verfassungsschutz warnt, die Innenminister wollen Gegenmaßnahmen ergreifen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.