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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Spahn gegen Impfpflicht
> Slowenische Corona-Leugner stürmen einen TV-Sender.
> Französisch-Polynesien stark von der Pandemie betroffen. Jens Spahn
> schließt eine Impfpflicht weiterhin aus.
Bild: Jens Spahn am 1. September beim „WHO Hub For Pandemic And Epidemic Inte…
## Spahn kritisiert fehlende Luftfilter in Schulen
Jens Spahn hat das Verhalten der Bundesländer im Bezug auf den Schutz von
Schülerinnen und Schülern kritisiert. „Die Bildungsminister der Länder
haben es bislang nicht geschafft, sich auf einheitliche Regeln für die
Schulen zu verständigen“, sagte der CDU-Politiker in der HAZ.
„Nehmen Sie die PCR-Lollitests. Die sind einfach durchzuführen und sorgen
für mehr Sicherheit. Oder die Luftfilter. Warum haben die Länder davon
bislang nicht mehr angeschafft?“ Wenn er als Bundesminister über Tests und
Impfstoffe so diskutiert hätte wie manche Länder über Lüftungsanlagen in
Schulen, dann hätte Deutschland bis heute keinen Impfschutz.
Die Kritik beziehe sich auch auf Niedersachsen, wo die Landesregierung erst
kurz vor den Sommerferien die Möglichkeit geschaffen hatte, Luftfilter
finanziell zu fördern. Auch Lollitests gibt es an Niedersachsens Schulen
nicht, wohl aber in Kindertagesstätten. Die Schüler führen derzeit täglich
zu Hause Selbsttests durch. (dpa)
## Corona-Leugner stürmten slowenisches Staatsfernsehen
Eine Gruppe von [1][Corona-Leugnern] ist am späten Freitagabend in das
Gebäude des slowenischen Staatsfernsehens RTVS eingedrungen. Sie
verlangten, dass der Sender ihre Meinung zu diesem Thema darstelle. Die
Polizei beendete den Angriff umgehend und nahm 20 Personen im
Nachrichtenstudio des Senders fest, wie die slowenische Nachrichtenagentur
STA berichtete.
„Dies ist ein inakzeptabler Angriff auf die Medien, den Journalismus und
die Demokratie“, sagte der Nachrichtenredakteur des Senders, Manica Janezic
Ambrozic. Sloweniens Journalistenverband DNS erklärte, der Vorfall sei nur
„die Spitze des Eisbergs“ in der „Hasskampagne“, die die Regierung von
Premier Janez Jansa gegen die Medien führe.
Der Fernsehintendant Andrej Grah Whatmough bezeichnete den Vorfall als
„schlimmen Angriff auf unser Medienunternehmen“ und kündigte erhöhte
Sicherheitsmaßnahmen an. Hinter dem Vorfall stehe eine Bewegung, die vom
früheren Armeeoffizier Ladislav Troha geleitet werde, einem Veteranen des
slowenischen Unabhägigkeitskriegs von 1991. (dpa)
## Impfpflicht für Pflegekräfte weiterhin ausgeschlossen
Gesundheitsminister Jens Spahn schließt eine Impfpflicht für Ärzte und
Pflegekräfte weiter aus. „Wir haben versprochen, dass es keine Impfpflicht
geben wird, für wen auch immer“, sagt der CDU-Politiker dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland. [2][Sich impfen zu lassen, bleibe eine
freie Entscheidung.] „Aber wer sich zum Beispiel als Pflegekraft nicht
impfen lassen will, kann nicht erwarten, dass er dann noch in engstem
Kontakt mit schwerstkranken Menschen arbeiten kann.“ (rtr)
## Gerontologin: Angehörige nie wieder aus Heimen aussperren
Geimpfte, genesene und getestete Angehörige sollten nach Überzeugung der
Gerontologin Adelheid Kuhlmey auch bei einer sich zuspitzenden Corona-Lage
in Herbst und Winter weiter Zugang zu den etwa 800.000 Bewohnerinnen und
Bewohnern der [3][Pflegeheime in Deutschland] haben. „So etwas wie in der
ersten Welle der Pandemie darf sich nie wiederholen“, betonte die Expertin
im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Durch die Abschottung der Heime seien neue Risiken für entstanden, erklärte
die wissenschaftliche Leiterin des Centrums für Human- und
Gesundheitswissenschaften an der Berliner Charité. „Verwirrtheitszustände
nahmen zu, Verläufe von demenziellen Erkrankungen wurden beeinflusst,
Einsamkeitsgefühle traten auf“, sagte sie. (epd)
## Französisch-Polynesien fehlen Intensivbetten und Sauerstoff
Der schlimmste Coronavirus-Ausbruch von Frankreich tritt viele Zeitzonen
entfernt von Paris auf. Auf den Inseln von Französisch-Polynesien im
Südpazifik, gibt es nicht genug Sauerstoff, Intensivbetten und Platz in
Leichenhallen. Von den 463 Todesfällen mit dem Coronavirus in dem Gebiet
gab es die meisten im Laufe des vergangenen Monats. Die Probleme werden mit
Skepsis über Impfungen, einer hohen Rate von Übergewichtigen und
Diabetes-Kranken, darüber hinaus der Öffnung für Touristen im Sommer
erklärt. Derzeit gibt es 15 bis 20 neue Todesfälle pro Tag.
Die Zentralregierung in Paris hat im Sommer Hunderte Arbeiter im
Gesundheitswesen in die französische Karibik entsandt.
Französisch-Polynesien, das von der Fläche her in etwa so groß wie Europa
ist, bekam aber nur zehn zusätzliche Krankenpflegekräfte. Nach Bemühungen
der Vertreter von Französisch-Polynesien versprach die französische
Regierung in dieser Woche, 100 weitere Pflegekräfte zu schicken. „Wir
brauchen Hilfe“, sagte der Chef der Notfalldienste im Krankenhauszentrum
von Französisch-Polynesien auf Tahiti, Tony Tekuataoa, im örtlichen
Fernsehen. „Wir haben es schon mal gesagt: Wir können nicht ohne sie über
die Runden kommen.“ (dpa)
## Auffrischungsimpfungen in den USA nur mit Biontech
Bei einer von der US-Regierung für September geplanten Kampagne für
Auffrischungsimpfungen könnte einem Insider zufolge zunächst ausschließlich
der Impfstoff von Pfizer und Biontech zum Einsatz kommen. US-Rivalen der
beiden Pharmakonzerne seien dafür mit ihren Zulassungsanträgen noch nicht
weit genug, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Johnson &
Johnson hat noch gar keine Genehmigung beantragt. Moderna reichte am
Freitag letzte Daten ein. Ursprünglich war geplant, ab 20. September 100
Millionen Auffrischungsimpfungen zu verabreichen. Die Kampagne startet dem
Insider zufolge nun in kleinerem Umfang. (rtr)
## Inzidenz in Deutschland steigt leicht
Das Robert-Koch-Institut meldet 10.835 neue Positiv-Tests. Das sind 532
mehr als am Samstag vor einer Woche, als 10.303 Neuinfektionen gemeldet
wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 80,7 von 80,2 am Vortag. Der
Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den
vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 33 weitere
Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl
der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 92.325. Insgesamt fielen in
Deutschland bislang mehr als 3,9 Millionen Corona-Tests positiv aus. (rtr)
## Laschet will Impfungen einfacher abfragen können
Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat den Kompromiss der großen Koalition
zur Abfrage des Corona-Impfstatus von Beschäftigten als unzureichend
kritisiert. Der CDU-Chef führte aus, immerhin sei erreicht worden, dass die
Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen ein Auskunftsrecht bekämen,
also in Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. „Angesichts
der aktuellen pandemischen Lage ist das absolut notwendig“, sagte er.
Er zeigte auch Verständnis für Unternehmen, die noch einen Schritt weiter
gehen und den Impfnachweis zur Eintrittskarte ins Büro machen. „Ich teile
den Wunsch von Unternehmen und Beschäftigten nach bestmöglichem
Gesundheitsschutz“, sagte er. Staatliche Vorgaben hierbei lehnte Laschet
ab.
Das Hamburger 2G-Modell, das fast alle Corona-Auflagen für Restaurants,
Theater oder Museen außer Kraft setzt, wenn nur Geimpfte und Genesene
anwesend sind, will Laschet nicht zur Regel machen. „Wenn ein Restaurant
oder eine Diskothek für sich die 2G-Regel aufstellt, ist es in Ordnung –
und bei uns auch möglich. Als staatliche Vorgabe finde ich es falsch“,
sagte er. Einen weiteren Lockdown lehnte [4][der Kanzlerkandidat]
entschieden ab. „Es muss gelingen, Lockdowns zu verhindern – insbesondere
für Geimpfte“, sagte Laschet. (afp)
## Dutzende gefälschte Impfpässe in Niedersachsen
In Niedersachsen sind seit Jahresbeginn bereits Dutzende gefälschte
Impfpässe aufgetaucht. Es handele sich um Blanko-Ausweise beziehungsweise
Totalfälschungen, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen auf Anfrage
der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Blanko-Ausweise enthalten keine
gefälschten Aufkleber mit Impfstoffen gegen Covid-19.
Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, sagte eine LKA-Sprecherin.
Ihr zufolge finden sich in den angeblichen Dokumenten in der Regel
gefälschte Aufkleber oder Stempel. In den meisten Fällen fallen die
kriminellen Machenschaften nach LKA-Angaben auf, [5][wenn die
Impfpass-Inhaber die Fälschungen in Apotheken vorlegen, um ein digitales
Impfzertifikat zu erhalten.]
Bereits im Frühjahr hatte das niedersächsische Landeskriminalamt vor
gefälschten Impfpässen gewarnt. Damals hatten Betrüger die Fälschungen im
Messenger-Dienst Telegram bundesweit für 99 bis 250 Euro angeboten. (dpa)
4 Sep 2021
## LINKS
[1] /Bewegung-der-Corona-Leugner/!5790017
[2] /So-klappts-mit-Corona-Impfung/!5790969
[3] /Folgen-der-Coronakrise/!5788021
[4] /Merkel-Biografie-und-Armin-Laschet/!5798582
[5] /Digitaler-Impfnachweis/!5774477
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