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# taz.de -- Vor dem Zweitliga-Duell in Hamburg: Derby ohne Derbystimmung
> Das 103. Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV findet ohne
> Zuschauer*innen statt. Und der HSV gilt nicht als Favorit.
Bild: Das waren noch Zeiten: Derbysiege vor echten Zuschauer*innen
Hamburg taz | Stell dir vor es ist Hamburg-Derby und niemand geht hin. Das
Spiel, für viele Fans des HSV und des [1][FC St. Pauli] das wichtigste der
Zweitliga-Rückrunde, findet zum ersten Mal seit 97 Jahren ganz ohne
Publikum statt. Und da die Fans beider Teams nicht ans Millerntor strömen
können, Siege nicht gemeinsam gefeiert werden, und die Ultras beider
Vereine sich nicht schon im Vorfeld provozieren, elektrisiert die Partie,
die am Montag um 20.30 Uhr angepfiffen wird, diesmal nicht wirklich die
ganze Stadt.
Die Tradition: Zum 103. Mal treffen der FC St. Pauli und der HSV in einem
Pflichtspiel aufeinander. Die Bilanz der bisherigen 102 Partien spricht
eindeutig für den HSV, der 60 Partien gewinnen konnte und nur 21 verlor.
Seit 2000 aber gewannen beide Teams je dreimal gegeneinander, dreimal
endete die Partie Remis.
Die Stadtmeisterschaft: Die beiden Partien zwischen den Rivalen, die nur
stattfinden, wenn sie in derselben Liga spielen, gilt den Fans als
inoffizielle Stadtmeisterschaft. Amtierender Stadtmeister ist der FC St.
Pauli, der in der vorigen Saison zum ersten Mal seit Einführung des
Ligabetriebs beide Partien gewinnen konnte – jeweils mit 2:0. Da das
[2][Hinspiel im Volkspark] 2:2 endete, braucht nun der HSV einen Sieg, um
die Kiezkicker als Stadtmeister abzulösen.
Die Fans: Zum ersten Mal seit Beginn der Historie 1924 findet das Derby
ganz ohne Zuschauer*innen statt – beim Hinspiel im Volkspark-Stadion
waren immerhin noch 1.000 ausgewählte Gäste zugelassen. Für die Polizei war
das Zusammentreffen beider Fangruppen stets eine Herausforderung. Doch
diesmal wird es im Stadion keine Pyrotechnik und keine Fanbanner und auf
dem Kiez keine berittene Polizei und großräumige Absperrkorridore geben.
Die Favoritenrolle: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten geht [3][der HSV] nicht
als klarer Favorit in die Partie. Zwar waren die Rothosen vor dem aktuellen
Spieltag Tabellenführer, doch spielen die Kicker vom Kiez mit sechs Siegen
in den letzten sieben Spielen gerade eine überragende Rückrunde, während
der HSV zuletzt sogar beim Tabellenletzten Würzburg mit 2:3 verlor.
Trotzdem zahlen die Wettanbieter für einen HSV-Sieg nur 20 für 10 Euro
Einsatz, für einen St.-Pauli-Sieg aber 40.
Die Ziele: Der Druck vor dem Spiel liegt auf Seiten des HSV. Seinen
Vorsprung in der Tabelle hat der Club in den letzten Partien verspielt,
verliert er das Derby, rutscht er das erste Mal auf einen
Nicht-Aufstiegsplatz. Der FC St. Pauli hingegen kann sich nach seiner
Erfolgsserie hingegen sogar eine Niederlage leisten, ohne der Abstiegszone
zu nahe zu kommen.
Die Torjäger: Mit Simon Terrode (HSV) und Guido Burgstaller (FC St. Pauli)
verfügen die beiden Hamburger Vereine über die überragenden Torjäger der
Liga. Während Terodde die Torschützenliste mit 19 Treffern unangefochten
anführt, erzielte Burgstaller, zuvor lange verletzt, in den letzten sieben
Partien acht Tore.
28 Feb 2021
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## AUTOREN
Marco Carini
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