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# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum gibt es Hausaufgaben?
> Wir wollten von Kindern wissen, welche Fragen sie zurzeit beschäftigen.
> Hier beantworten wir jede Woche eine davon.
Bild: Die Schwestern Milla und Juli machen ihre Hausaufgaben
Anfang November 2020 wollten wir von Kindern wissen, [1][welche Fragen] sie
zurzeit beschäftigen. An dieser Stelle beantworten wir jede Woche eine
davon. Die Frage nach [2][Sinn und Zweck von Hausaufgaben] kam von Kilian,
11 Jahre
Was für eine Frage – danke, Kilian! Es ist sehr klug, alltägliche Prozesse
zu hinterfragen. Zurzeit ist deine Frage auch wegen der Pandemie
interessant: Wenn der Unterricht zu Hause stattfindet und man trotzdem
Hausaufgaben bekommt, ist der Tag dann eine nie endende Hausaufgabenstunde?
Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und mich an zwei Lehrer:innen
gewandt, die versuchen, gute Antworten zu liefern.
Frau Limmat (Gymnasium, Kunst und Englisch, Name geändert) erklärt es so:
„Hausaufgaben dienen der Wiederholung und Festigung des Unterrichtsstoffs.
Sie fördern selbstständiges Lernen. Im Idealfall entwickeln
Schüler:innen so neben dem Unterricht ihren eigenen Lernstil. Das
fördert die Selbstkompetenz fürs spätere Leben. Es geht darum zu erkennen,
wie man am besten eigenständig lernt. Je nach Methode, Stil und dem eigenen
Tempo.
Meiner Meinung nach sollte Schule jedoch so funktionieren, dass keine
Hausaufgaben mehr nötig sind: Freizeit zielt viel mehr auf die
individuellen Stärken ab. Daher sollten all die oben genannten Punkte im
Unterricht möglich gemacht werden.
Unser Schulsystem aber stammt noch aus Industrialisierungszeiten, daher
kann dies leider nicht funktionieren. Stattdessen wird die Zeit für
denselben Inhalt verkürzt, Hausaufgaben werden so zur notwendigen Ergänzung
zum Unterricht – darauf läuft es hinaus. Ergo: Wir brauchen ein neues
Konzept in Sachen Hausaufgaben. Aber so was von.“
Herr Reichardt (Gymnasium, Spanisch und Englisch) hat auch eine Antwort:
„Für Hausaufgaben gibt es ganz verschiedene Gründe. Einer ist simple
Wiederholung. Gerade in den Sprachen, aber auch allgemein ist Wiederholung
wichtig. Es gibt auch die Möglichkeit, Phasen mit Erklärungen des Lehrers
in der Stunde zu haben und die Übungszeit in die Hausaufgaben zu verlagern.
Man optimiert die Zeit, die gemeinsam in der Klasse genutzt werden kann.
Nehmen wir das Beispiel Vokabeln lernen: Dazu braucht es keine wertvolle
Schulzeit. Übrigens gibt es an unserer Schule derzeit gar keine
Hausaufgaben. Das liegt daran, dass in der Zeit der Pandemie das Fernlernen
und das konzentrierte Sitzen vor dem Bildschirm intensiver ist als der
übliche Präsenzunterricht.“
Aber, Kilian, sei unbesorgt – auch Erwachsene haben Hausaufgaben. Nur
nennen sie es dann: [3][„Arbeit vom Büro mit nach Hause nehmen“].
8 Feb 2021
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