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# taz.de -- Die Wahrheit: „Der King in Unterwürfigkeit!“
> Was tun mit Mike Pence? Das Wahrheit-Interview mit dem neuen Manager des
> ehemaligen US-Vizepräsidenten über Clowns, Peitschen und Wackelpudding.
Bild: Abgang eines amerikanischen Watschenmanns: Mike Pence geht neuen Aufgaben…
Über das weitere Schicksal von Mike Pence, dem jämmerlichsten Feigling, der
jemals das Amt eines US-Vizepräsidenten bekleidet hat, weiß ein Mann
besonders gut Bescheid. Es ist Joshua Brimble (52), Pence ' neuer Manager.
Die Wahrheit hat ihn zum Interview auf Zoom getroffen. Brimbles Büro
befindet sich in einem Caravan irgendwo im Mittleren Westen der USA.
taz: Mr. Brimble, Ihr Klient Mike Pence genießt keinen guten Ruf. Er ist
vier Jahre lang vor einem kriminellen Präsidenten auf dem Bauch
herumgerutscht, als stümpernder Chef der sogenannten White House
Coronavirus Task Force hat er mehr als 400.000 Menschenleben auf sein
Gewissen geladen, und als Donald Trump einen Mob dazu aufgehetzt hat, ihn
umzubringen, ist Pence nur knapp mit dem Leben davongekommen und hat
trotzdem kein Sterbenswörtchen der Kritik an Trump geübt …
Joshua Brimble: Das stimmt. Er hat sich einfach verkrochen.
Als Vizepräsident hätte er sogar ein Amtsenthebungsverfahren gegen den
Putschisten Trump einleiten können.
Was erwarten Sie? Mike Pence kann nicht mal ein Loch in den Schnee pissen.
Und was hat er dann im zweithöchsten Staatsamt der USA zu suchen gehabt?
Überhaupt nichts. Pence hat sich als Rohrkrepierer erwiesen. Den Traum von
einer Präsidentschaftskandidatur im Jahre 2024 kann er sich von der Backe
wischen. Aber jeder Abschied kann ein neuer Anfang sein! Die politische
Laufbahn des Mike Pence hat ihr natürliches Ende erreicht. Jetzt beginnt
seine Karriere im Showgeschäft.
Täuschen Sie sich da nicht? Er ist ja nicht nur ein Waschlappen, sondern
auch ein grauenhafter Langweiler.
Und genau darin liegt sein Potenzial. Er ist ein Schlaffi. Man kann mit ihm
machen, was man will – er wird sich niemals wehren. Sie haben es ja bereits
erwähnt: Selbst wenn Sie eine blutrünstige Hetzmeute dazu aufwiegeln, ihn
zu ermorden, wird er Sie nicht tadeln.
Worin soll denn da bitte schön ein Potenzial bestehen?
Pence hat das Branding einer Schießbudenfigur, und daraus lässt sich
durchaus Kapital schlagen. Ich stehe in Verhandlungen mit mehreren
Kirmesbetreibern, die ihn gern mieten wollen, damit Kinder ihm Torten ins
Gesicht schmeißen können.
Wäre das nicht unter der Würde eines ehemaligen US-Vizepräsidenten?
Kommen Sie! Wir sprechen über Mike Pence! Von welcher Würde soll da noch
die Rede sein?
Auch wieder wahr. Und was sagt er selbst zu der Aussicht, künftig Torten
ins Gesicht geworfen zu bekommen?
Ich räume ihm da kein Mitspracherecht ein. Er kann froh sein, dass er
überhaupt jemanden hat, der ihm eine berufliche Zukunft eröffnet.
Wird er auf diese Weise finanziell über die Runden kommen?
Nein. Wenn er seinen Lebensstandard halten will, muss er sich auf
Jahrmärkten auch als Watschenmann zur Verfügung stellen.
Kränkt ihn das denn nicht?
Ach was. Er ist Kummer gewohnt. Deshalb bin ich inzwischen auch mit einigen
Industriellen im Gespräch, die Peitschen an ihm testen lassen wollen. Vor
allem Bullenpeitschen und Voltigierpeitschen, aber auch BDSM-Produkte:
Nietenklatschen, Rohrstöcke, Bondage-Riemen, Halseisen, Teppichklopfer und
Kopfgeschirre mit Latex-Butterfly-Knebeln. Als Proband ist Pence auf diesem
Gebiet eine Idealbesetzung. Es gibt nichts, was man mit diesem
Ohrfeigengesicht nicht machen kann.
Vertreten Sie auch noch andere verkrachte Existenzen?
O ja. Seit Donald Trump unrühmlich aus dem Amt geschieden ist, stehen seine
einstigen Speichellecker bei mir Schlange, weil sie keine politische
Zukunft mehr haben. Ted Cruz, Matt Gaetz, Lindsey Graham, Josh Hawley …
you name them. Die müssen jetzt über die Rummelplätze tingeln. Aber mein
bestes Pferd im Stall ist eindeutig Mike Pence. Der ist auch auf
Kindergeburtstagsfeiern einsetzbar.
In welcher Funktion?
Als Clown, dem man Wackelpudding ins Gesicht schmieren darf.
Plagt Sie dabei nicht das Gewissen?
Wieso? Die Kinder haben ihren Spaß daran, und für Mike Pence ist das
bestimmt angenehmer, als sich noch einmal vier Jahre lang wie ein Wurm vor
einem geistesgestörten Präsidenten im Staub zu winden. Obwohl Pence
natürlich auch das vollkommen widerstandslos getan hat.
Und mit vollendeter Grazie, wie man sagen muss.
Richtig. In Sachen Unterwürfigkeit ist Pence der absolute King. Ich habe
schon daran gedacht, ihn so zu dressieren, dass er als Wachhund arbeiten
kann, aber dafür hat er wiederum nicht genug Mumm in den Knochen. Selbst
vor Stubenfliegen hat er Angst, und wenn man ihm Gutenachtgeschichten
vorliest, in denen Spinnen oder Mäuse vorkommen, kriegt er unweigerlich
Albträume.
Was lesen Sie ihm denn stattdessen vor?
Seine Lieblingsbücher sind „Fröhliche Weihnachten mit Benjamin Blümchen“,
„Mama Muh will rutschen“ und „Der kleine Drache Kokosnuss“.
Selber lesen kann er noch nicht?
Wo denken Sie hin? Er wird ja erst in frühestens drei Jahren eingeschult.
Kommt er mit Kindern besser aus als mit Erwachsenen?
Generell schon. Vorausgesetzt, dass es sich um Frühchen handelt, die im
Brutkasten liegen. Vor allen anderen fürchtet er sich.
Das bedeutet, dass Sie nicht nur als Manager gefordert sind, sondern auch
als Sonderpädagoge …
Na, und wie! Der nächste schwere Schritt steht jetzt unmittelbar bevor,
denn ich möchte Mike Pence von seinem Schnuller entwöhnen.
Uiuiui. Da haben Sie sich aber was vorgenommen.
Ich weiß. Doch zum Glück ist Pence ja kinderleicht einzuschüchtern. Ist
Ihre Küche übrigens gerade sauber?
Ja. Warum?
Sonst hätten Sie da gegen eine geringe Gebühr mit Pence den Boden
aufwischen können.
Vielleicht ein andermal.
Sehr gern! Sie dürfen jederzeit auf mich zukommen.
Vergelt’s Gott, Mr. Brimble! Und grüßen Sie Mike Pence!
Das werde ich tun. Jetzt hält er allerdings noch sein Mittagsschläfchen,
und danach muss er erst mal sein Fläschchen bekommen und ein Bäuerchen
machen.
26 Jan 2021
## AUTOREN
Gerhard Henschel
## TAGS
Mike Pence
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China
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Julian Reichelt
Schwerpunkt AfD
Sigmar Gabriel
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