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# taz.de -- Sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Neue Festnahmen
> Anfang Dezember hat die Polizei im Komplex Bergisch Gladbach zwei weitere
> Verdächtige festgenommen. Der Vorwurf: sexualisierte Gewalt gegen die
> eigenen Kinder.
Bild: Einer der mutmaßlichen Haupttäter soll und Bilder und Videos der Taten …
Köln/Braunschweig epd/dpa | Im Zusammenhang mit dem Tatkomplex Bergisch
Gladbach sind im Dezember in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zwei
weitere Tatverdächtige in Untersuchungshaft gekommen. Wie die Polizei und
die Staatsanwaltschaft Köln am Dienstag mitteilten, erließ das Amtsgericht
Recklinghausen gegen einen 40 Jahre alten Beschuldigten bereits am 2.
Dezember wegen des dringenden Verdachts des schweren Missbrauchs seiner
dreijährigen Tochter einen Haftbefehl.
In Niedersachsen habe das Amtsgericht Braunschweig am 10. Dezember
Untersuchungshaft gegen einen 33-jährigen Familienvater aus Lüneburg
angeordnet, der seiner Tochter sexualisierte Gewalt angetan haben soll. Um
laufende Ermittlungen nicht zu gefährden, hätten die Entwicklungen erst
jetzt bekanntgegeben werden können.
Im Zusammenhang mit dem Tatkomplex, der durch einen Fall in Bergisch
Gladbach bekanntwurde, überprüfen die Ermittler Spuren auf rund 30.000
mögliche Tatverdächtige. Einer der mutmaßlichen Haupttäter aus Bergisch
Gladbach, der unter anderem seine eigene Tochter mehrfach schwere
sexualisierte Gewalt angetan haben soll und Bilder und Videos der Taten im
Netz verbreitet haben soll, ist im November [1][zu zwölf Jahren Haft und
anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden].
Das Bundesjustizministerium will zudem schärfere Strafen für sexualisierter
Gewalt gegen Kinder verhängen und die Verbreitung und [2][den Besitz von
Missbrauchsdarstellungen zum Verbrechen hochstufen].
## Inzwischen über 200 Beschuldigte
Nach der Identifizierung eines Tatverdächtigen im Einsatzabschnitt Duisburg
sei es im Dezember gelungen, weitere vier Teilnehmer aus Chatgruppen zu
enttarnen, in denen Missbrauchsdarstellungen ausgetauscht wurden, erklärten
Staatsanwaltschaft und Polizei.
Der Leiter der BAO Berg, Kriminaldirektor Michael Esser, sagte: „Mit der
Zuordnung eines echten Namens zu einem Nickname Anfang Dezember hatten wir
erneut einen Ansatz, um weitere Tatverdächtige zu identifizieren.“ Das sei
seit den bundesweiten Durchsuchungen am 1. September nun insgesamt elf Mal
gelungen. Sieben Verfahren seien in andere Staaten abgegeben worden: nach
Österreich, Frankreich, Finnland, Schweden, in die Schweiz und die
Niederlande.
Den Angaben zufolge sind im Zusammenhang mit den Ermittlungen der BAO
„Berg“ wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und
Missbrauchsdarstellungen inzwischen im Verfahren 239 Beschuldigte erfasst.
Sieben von ihnen säßen in Untersuchungshaft, gegen zwölf habe die
Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, neun seien bereits verurteilt. Esser
sagte: „Wir werden weiter mit vollem Einsatz daran arbeiten, missbrauchte
Kinder aus ihren schlimmen Lebenssituationen zu holen. 52 Mal ist uns das
schon gelungen.“
29 Dec 2020
## LINKS
[1] /Urteil-im-Komplex-Bergisch-Gladbach/!5718799
[2] /Gewalt-gegen-Kinder/!5706395
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