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Bild: Provokant aus Gründen: Liv Strömquist macht feministische Comics
Sa, 19. 9., 19.30 Uhr, Schauspiel Hannover
## Ding zwischen den Beinen
Natürlich kennt sie niemand, aber interessant wäre sie doch: Die Anzahl
männlicher Feuilletonisten, die seit und wegen Liv Strömquist das Wort
„Vulva“ benutzen. Ihr Comic „Der Ursprung der Welt“ (Avant-Verlag) hat
nämlich nicht nur mit diversen Missverständnissen in Sachen weiblicher
Anatomie aufgeräumt – sondern ist auch landauf landab mit großem Interesse
besprochen worden. Inzwischen nehmen sich selbst Theater der Sache an und
bringen nicht nur diskursiv auf die Bühne, was es mit diesen mysteriösen
Organen auf sich hat, sondern belegen dazu mit Witz und (angemessener)
Gehässigkeit den kulturgeschichtlichen Hintergrund des Unwissens und
Nicht-wissen-Wollens. Am Samstag feiert nun die Inszenierung von Franziska
Autzen Premiere: für Jungs, Mädchen und andere Menschen ab 15. (jpk)
Bis Sa, 26. 9., Gängeviertel, Hamburg
## Dänisch-deutsche Kunst
18 deutsche und dänische Künstler*innen stellen zusammen aus: In vier
Räumen sind Malereien, Fotografien, Skulpturen, Installationen und Texte zu
sehn. Zunächst geht es um allgemein-ästhetische Wahrnehmungsfragen, was
durchaus politisch ausfällt. Nacktheit wird untersucht, manche
gesellschaftliche Norm hinterfragt werden. Und wenn, für eine andere
Arbeit, Menschen von beiden Seiten der Elbe interviewt wurden, steht die
„Grenze“ plötzlich mitten in Hamburg. Ziel sei gewesen, einen Querschnitt
beider Kulturszenen zu präsentieren, sagt Kurator Carsten Rabe, und
Menschen aus verschiedenen Lebensumständen ins Gespräch zu bringen. Das
zeige sich etwa auch zwischen den Generationen: Der jüngste Künstler ist
24, die älteste Künstlerin 60 Jahre alt. (leo)
Di, 22. 9., bis So, 27. 9., Schwankhalle und Theater Bremen
## Trotz allem tanzen
Tanzkunst und Inklusion stehen selbst auf der Liste der grundsätzlich
coronagepeinigten Kulturgüter noch ziemlich weit oben. Auch deshalb ist es
eine große Freude, dass in Bremen ab kommender Woche die sechste Ausgabe
von „eigenARTig“ trotz allem stattfinden kann. Ja, selbst wo das
„internationale Festival der inklusiven Tanzkunst“ sich den aktuellen
Umständen beugen musste, lassen sich Vorzüge erkennen: Es findet ein
bisschen mehr draußen statt, das Rahmenprogramm fällt hübsch virtuell aus –
und mehr Videokunst gibt es auch. Von Dienstag bis Ende der Woche sind im
Bremer Theater und in der Schwankwalle diverse regionale und internationale
Produktionen zu sehen. Wo genau was passiert, ist im Internet zu finden:
www.eigenartig-festival.de. (jpk)
Mi, 23. 9., 19 Uhr, Literaturhaus Hamburg
## Selbstlos zum Glück
Es sind die ganz großen Fragen der Menschheit, die der 1961 geborene
Züricher Philosoph und Autor Michael Hampe nun im „Philosophischen Café“
aufwirft: Wer bin ich? Und wie kann ich mich zu demjenigen entwickeln, als
der ich eigentlich konzipiert bin? Oder ist dieses Streben nach
Selbstverwirklichung der größte Irrweg überhaupt? Wie ein glückliches Leben
gelingen kann, reflektiert Hampe in seinen philosophischen und
literarischen Büchern und kommt zu einem Fazit, das schon Stoiker,
Buddhisten und andere Weisheitsschulen kannten: Schein und Sein,
Wahrnehmung und Realität wertungsfrei in Einklang zu bringen, das birgt die
größten Chancen. Und, im nächsten Schritt, die gelassene Kontemplation der
jetzt (endlich) klar erkannten Welt – schwer zu vermitteln in dieser
hektischen, konfliktreichen Zeit, aber gerade deshalb einen erneuten
Versuch wert. (ps)
19 Sep 2020
## AUTOREN
Jan-Paul Koopmann
Petra Schellen
Leonie Theiding
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