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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Von Äpfeln, E-Autos und Büchern
> In Brandenburg beginnt die Apfelernte – und Berliner*innen können beim
> internationalen Literaturfestival ihre Lieblingsgeschichten vorlesen.
Bild: Was passierte nochmal nach dem Biss in den Apfel?
Die wichtigen Nachrichten zuerst: Ab Mittwoch kann man endlich wieder Äpfel
essen. Klar, theoretisch kann man das Obst das ganze Jahr über futtern,
aber es gibt da so eine Zeit in den Supermärkten hierzulande, ungefähr
zwischen Juni und eben jetzt, da kommen die Äpfel entweder knackfrisch aus
Argentinien (lecker, aber viel Spaß dabei, das dem Generation-Greta-affinen
Nachwuchs zu Hause zu erklären) oder mehlig und kaputt gelagert aus
irgendwelchen Restbeständen. Insofern: Hallo, Apfelsaison in Brandenburg!
Ganz offiziell sind die Äpfel um exakt 10 Uhr in Altlandsberg reif, weil
dann Agrarminister Jörg Vogel (Grüne) dort vor Ort ist und vermutlich
unterm Apfelbaum steht. Vermutlich hält er auch eine Rede, lauschen müssen
sie der allerdings nicht unbedingt – Sie können auch einfach einen Apfel
kaufen gehen.
Okay, Konzentration auf das, was diese Stadt gerade noch bewegt: Vor
einigen Wochen hatte die Koalition versucht, den Konflikt um den geplanten
Karstadt-Neubau am Hermannplatz zu befrieden. Der Deal: [1][Der Konzern
schließt weniger Filialen als zunächst geplant] in Berlin, doch im Gegenzug
für die geretteten Arbeitsplätze – es soll vor allem um ältere, weibliche
Angestellte gehen – darf die Signa Holding ihren prunkvollen, manche sagen
auch: protzigen, Neubau auf den Hermannplatz pflanzen.
Schon länger aktive BürgerInneninitiativen gegen die Pläne – sie fürchten
Verteuerung der Mieten und Verdrängung von alteingesessenem Kleingewerbe –
rufen deshalb am Mittwoch um 19 Uhr zur Demo auf dem Hermannplatz. An dem
Tag sollen nämlich VertreterInnen des Konzerns im Abgeordnetenhaus
vorsprechen. Dass ausgerechnet eine rot-rot-grüne Koalition hier „nach
Gutsherrenart“, wie oft zu hören war, Premiumplätze in der City
verschachert – und sei es um die Währung Arbeitsplätze –, lässt viele
Menschen in dieser Stadt, nun ja, zumindest Doppel-rot sehen.
Kurz zurück nach Brandenburg: Bis Donnerstag sind Einwendungen gegen Teslas
Giga-E-Auto-Fabrik in Grünheide möglich, zu richten direkt an das
Brandenburger Umweltministerium. Das Interesse der BürgerInnen habe
allerdings zuletzt deutlich abgenommen, sagte das Ministerium Anfang August
der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Nur sechs Einwendungen gegen den
zweiten von Tesla eingereichten und online einzusehenden Genehmigungsantrag
seien gezählt worden, seit einer ursprünglich für März angesetzten und dann
wegen Corona verschobenen Diskussionsveranstaltung in Erkner über die
Tesla-Antragsunterlagen. Bis März hingegen hatte es fast 400 Einwendungen
gegen die ersten, inzwischen aktualisierten [2][Antragsunterlagen von
Tesla] gegeben. Corona kills the BürgerInnenengagement? Mal sehen. Am 23.
September soll der geplatzte Bürgerdialog nachgeholt werden.
Bis dahin noch etwas Schönes: Das internationale literaturfestival berlin
(ilb) startet am Sonntag, diesmal auf eine sehr nette Art und zum
Mitmachen: Die ilb-MacherInnen rufen dazu auf, einen eigenen Text an einem
ebenfalls frei gewählten Ort in dieser Stadt ganz befreit vorzulesen. Damit
man Ihnen auch zuhört, registrieren Sie sich und Ihr Buch vorher auf der
[3][ilb-Webseite]. Dort gibt's auch Buchvorschläge – für alle, die sich
nicht entscheiden können. Ansonsten raten wir an dieser Stelle und immer:
Selbst lesen macht schlau.
31 Aug 2020
## LINKS
[1] /Deal-zum-Erhalt-von-Karstadt-Filialen/!5699977
[2] /Tesla-und-die-Megafabrik-und-Corona/!5669156
[3] https://www.literaturfestival.com/
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
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Literatur
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