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# taz.de -- Nach dem Champions-League-Finale: Tränengas in der Nachspielzeit
> Tausende randalieren in Paris nach dem Champions-League-Finale. Schon
> während des Spiels räumt die Polizei eine Bar mit zu vielen Fans.
Bild: Das Nachspiel auf den Champs-Elysées
Paris taz | Nach [1][dem Fußballfinale zwischen Paris Saint-Germain (PSG)
und Bayern München] ist es in Paris am Sonntagabend zu (wahrscheinlich fast
unvermeidlichen) Zusammenstößen zwischen enttäuschten Fans und der
Ordnungspolizei gekommen. Laut Behördenangaben wurden 148 Personen wegen
Gewalt gegen Beamte oder Sachbeschädigungen festgenommen. Rund 400
erhielten eine Geldstrafe aufgebrummt, weil sie vorschriftswidrig in der
dichten Menge keine Schutzmaske trugen.
Die Auseinandersetzungen im Zentrum der Hauptstadt und rund um das
PSG-Stadion Parc des Princes, wo rund 5.000 Fans das Match auf dem
Bildschirm verfolgt hatten, dauerten bis in den frühen Morgen. Autos wurden
in Brand gesteckt, Schaufenster gingen in die Brüche, und angeblich wurden
rund um die Champs-Elysées in dieser Nacht der schlechten Verlierer auch
Geschäfte geplündert.
Alle (oder fast alle) hatten in der französischen Hauptstadt einen Sieg
ihres Klubs erwartet. Doch nur eine weitere Prognose traf zu: Ob Sieg oder
Niederlage des Pariser Klubs mit seinen Stars Neymar, Mbappé und Co –
Innenminister Gérald Darmanin hatte mit Randale der undisziplinierten
PSG-Fans gerechnet, in deren Reihen es den Behörden bekannte „Ultras“
(Hooligans) gibt. Darmanin hatte deshalb eine Ordnungstruppe von 3.000
Beamten aufgeboten und im Voraus gemahnt, zwei Stunden nach dem Ende des
Finales in Lissabon müssten die Feiernden die Straßen räumen und brav nach
Hause gehen.
Es kam, wie das in Paris kaum überrascht, anders. Erstens hat PSG verloren,
und zweitens wollten es sich die Fans bei aller Verbitterung nicht nehmen
lassen, trotzdem auf der Renommierstrasse beim Triumphbogen lautstark ihre
Präsenz zu markieren und zu versichern, das nächste Mal werde ihr Klub ganz
sicher den Gegner, Bayern oder wen auch immer, auf dem Rasen hinwegfegen.
## Gummigeschosse gegen Bierdosenwerfer
Gleich nach dem Schlusspfiff in Lissabon begannen sich Hunderte und mit der
Zeit vielleicht sogar mehrere tausend Leute auf der Avenue des
Champs-Elysées zu versammeln, die vorsichtshalber für den ganzen Abend über
für den Verkehr gesperrt worden war. Die Polizisten hatten mehrere
Seitenstraßen abgeriegelt hatten und wurden dort mit Bierdosen und Flaschen
beworfen. Sie antworteten mit Tränengas und Gummigeschossen. Rasch artete
dies in eine Reihe von Konfrontationen aus. Hunderte von Menschen, die
nicht direkt daran beteiligt waren, mussten sich jeweils rennend in
Sicherheit bringen.
Aufgrund der speziellen Risiken einer massiven Coronavirus-Übertragung
unter den Fans galten besondere Regeln und namentlich eine Maskenpflicht.
Schon während des Spiels wurde deswegen in der Nähe der Champs-Elysées eine
Bar polizeilich geräumt, in der sich mehr als 200 PSG-Anhänger ohne Schutz
drängten. Innenminister Darmanin bezeichnete in seiner Bilanz die Vorfälle
als „unzulässig“.
24 Aug 2020
## LINKS
[1] /Bayern-Muenchen-gewinnt-Champions-League/!5709084
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Paris
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Polizei
Schwerpunkt Frankreich
Champions League
FC Bayern München
Neymar
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