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# taz.de -- Die Wochenvorschau von Thomas Mauch: Jetzt alles noch besser mit Mu…
Bild: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche“: Frühlingsluft schnuppern a…
Und wieder eine Woche, in der man am besten brav zu Hause bleiben sollte
und nicht rausgehen. Raus nur, wenn es unbedingt nötig ist. Da mag man dann
auf den Straßen weiter die Plakate sehen, die auf Veranstaltungen und
Konzerte hinweisen in diesen Tagen, die man dieser Tage eben auch gern
besucht hätte, wenn da nicht...Aber mit Musik geht ja alles besser, wie es
heißt, deswegen die Woche einfach mal mit ein paar Liedern runtergezählt,
bitte sehr, da wäre natürlich [1][„I Don't Like Mondays“], der große Hit
der Boomtown Rats. Dass man die blöden Montage doch am besten gleich
niedererschießen solle, heißt es da.
Und dann, weil man in Berlin an dem Musiker als ehemaligen Parttimeberliner
einfach nicht vorbeikommt: [2][„Love You till Tuesday“]. Fängt an mit „J…
look through your window...“, womit der damals sehr junge David Bowie jetzt
wieder höllisch aktuell ist. Obwohl das Lied bereits 1967 herauskam, so wie
auch das nächste mit der wohl vertrauten ersten Zeile: „Wednesday morning
at five o’clock/ as the day begins...“
Die Beatles mit „She’s Leaving Home“, was she doch eigentlich gar nicht
mehr darf, einfach so raus, bye bye. Weiter zum nächsten Tag mit [3][„Give
Me Your Doorsteps, Donnerstag“] von Kletka Red. Um einfach mal wieder an
diese herrlich brachiale und immer feinsinnige Hardcore-Klezmer-Band vor
allem Berliner Provenienz zu erinnern. Von Hans-A-Plast schließlich der
[4][„Rock’n’Roll Freitag“]. Deutschpunkklassiker. Und jetzt schreien: �…
weiß nicht was ich tun soll/ ich weiß nicht wohin/ es ist wieder mal
Freitag/ und da muss doch was passieren...“
Passiert ja auch, vielleicht mag man dazu zur Nacht hin auf
[5][unitedwestream.berlin] vorbeischauen, der Streamingplattform der
Berliner Clubs, um zu hören, wer da gerade auflegt. Da muss man keine
Kleiderordnung beachten, come as you are, keine Schlange vor dem Club,
niemand kann einem die Tür verwehren (um halt mal auf das Positive zu
sprechen zu kommen).
## Das Leben ist nur umgezogen
Außerdem kann man Schlange stehen jetzt ja draußen, beim Einkaufen. Und
wieder drinnen mag man sich endlich ein paar Schutzmasken basteln. Und
weiter schauen, was so geht. Oder hätte gehen sollen. Zum Beispiel auf
[6][oneheart-berlin.de], wo je im Wechsel ein Kunstwerk aus den
geschlossenen Ausstellungen gezeigt und ein Stück von Musiker*innen, deren
Konzerte nicht stattfinden können, gespielt wird, auf
[7][www.berlinalive.de] gibt es einen Kalender mit den vielen Angeboten,
was da momentan alles aus den Wohnzimmern, Ateliers, Clubs oder
Konzerthäusern gestreamt wird.
Was schon auch den Anschein erweckt, als ginge alles einfach weiter seinen
Gang und dass das Leben eben nur umgezogen ist in den virtuellen Raum.
Alles im Netz. Nur dass halt wir mit unserem realen Restkörper noch nicht
ganz hinterherkommen, dass man die gerade selbst gebastelten Masken
zwischendurch wenigstens auch vor Augen und Ohren halten will. So viel. Zu
viel. Und dann steht diese Woche auch der Karfreitag im Kalender. Ostern
kommt. „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche/ Durch des Frühlings holden,
belebenden Blick“, heißt es dazu im „Osterspaziergang“, der natürlich, …
doch vom Goethe, mit einem geflügelten Wort daherkommt: Hier bin ich
Mensch, hier darf ich’s sein.
Geflügelte Worte aber passen halt auch nicht jederzeit.
6 Apr 2020
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?gl=PL&hl=pl&v=-Kobdb37Cwc
[2] https://www.youtube.com/watch?v=JZ-zSRpl1_A
[3] https://www.youtube.com/watch?v=sdZsxyo0zQ8
[4] https://www.youtube.com/watch?v=SzTYVwodiOw
[5] https://unitedwestream.berlin/
[6] https://oneheart-berlin.de/
[7] https://www.berlinalive.de/
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
Goethe
Konzert
David Bowie
Virus
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