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# taz.de -- Krieg in Libyen: 3.000 Kamele evakuiert
> Weil der Hafen von Libyens Hauptstadt unter Beschuss stand, musste ein
> Großimport in Sicherheit gebracht werden: lebende Kamele aus Australien.
Bild: Essbares Verkehrsmittel: Kamele marschieren durch Tripolis in der Nacht z…
Tripolis rtr/taz | Der [1][Beschuss des Hafens] der libyschen Hauptstadt
Tripolis durch die Rebellenarmee des aufständischen Generals Chalifa Haftar
am Dienstag dieser Woche hat einen unerwarteten Kollateralschaden
produziert. Dreitausend aus Australien importierte Kamele mussten zu Fuß
aus Tripolis evakuiert werden, um nicht von möglichen weiteren
Artilleriebeschüssen getroffen zu werden.
Die Kamele verließen den Hafen kurz nach Mitternacht in der Nacht zu
Donnerstag und wurden auf einer Straße in das 45 Kilometer entfernte Zawiya
geführt. Dort kamen sie am frühen Morgen an – minus 125 von ihnen, die
unterwegs von einer lokalen Miliz im Vorort Dschansur einbehalten wurden.
Ein Reuters-Reporter sah rund zwanzig Kamelhirten, die versuchten, ihre
Tiere in Reih und Glied zu formieren, um aus Tripolis herauszumarschieren.
Sicherheitskräfte sperrten die Straße ab, um sie passieren zu lassen.
Manche Kamele versuchten, stattdessen die Vegetation am Straßenrand zu
essen.
Nach Angaben eines Händlers hatte ein Geschäftsmann in Zawiya die Kamele
zum Discountpreis in Australien erworben. Australischen Medienberichten
zufolge sind zahlreiche [2][Kamele in Australien getötet] worden, weil sie
nach den verheerenden Bränden und Dürren der vergangenen Monate in
Wohngebiete eingerückt sind, um sich dort an den knappen Wasservorräten zu
bedienen. Bereits im Januar war berichtet worden, dass in Australien 10.000
Kamele zum Abschuss aus der Luft freigegeben worden seien.
Kamele gehören nicht zur einheimischen Fauna Australiens, aber im 19.
Jahrhundert importierte die britische Kolonialverwaltung zahlreiche Kamele
aus Indien und Afghanistan nach Australien als Transportmittel. Mit der
Einführung des Autos wurden die Tiere sich selbst überlassen. Heute leben
in der australischen Wüste vermutlich so viele wilde Kamele wie nirgendwo
sonst auf der Welt, schätzungsweise mehr als 1 Million Tiere.
In Libyen ist Kamelfleisch eine Delikatesse. Die Tiere werden zumeist aus
Sudan importiert, zusammen mit Ziegen. Sie werden auch wie eh und je als
günstiges Transportmittel in der Wüste eingesetzt, da sie kein Benzin
brauchen.
21 Feb 2020
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