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# taz.de -- Krise beim FC Bayern: Niko Kovač muss gehen
> Der Cheftrainer verlässt das Bayern-Boot. Hansi Flick, der „Mann für alle
> Fälle“, hilft den Münchnern bis auf Weiteres aus der Patsche.
Bild: Räumt den Platz: Bayerns Cheftrainer Niko Kovač
München dpa/taz | Jetzt sind beim FC Bayern München die Fußballstars auf
dem Platz gefragt – und Hansi Flick. Als Interimscoach soll der langjährige
Assistent von Joachim Löw nach dem abrupten Ende der Amtszeit von Niko
Kovač den taumelnden deutschen Rekordmeister erfolgreich durch eine sehr
herausfordernde Woche leiten.
Am kommenden Mittwoch könnte der 54-Jährige die Münchner mit großer
Wahrscheinlichkeit in einem Heimsieg gegen Olympiakos Piräus in der
Champions League vorzeitig ins Achtelfinale führen. Drei Tage später kommt
es in der heimischen Allianz-Arena dann zum Bundesliga-Gipfel gegen
Borussia Dortmund. Eine deutliche Ansage an die Spieler kam vom
Sportdirektor. „Ich erwarte jetzt von unseren Spielern eine positive
Entwicklung und absoluten Leistungswillen“, sagte Sportdirektor Hasan
Salihamidžić.
Das [1][Alibi Kovač] ist dann jedenfalls weg. Der 48 Jahre alte Kroate
machte im Krisengespräch mit der Vereinsführung nach dem Tiefpunkt beim 1:5
in Frankfurt am vergangenen Samstag Platz für einen nun zu findenden
Nachfolger. „Im gegenseitigen Einvernehmen“ hätten sich [2][Präsident Uli
Hoeneß], Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportchef Salihamidžić mit
dem Double-Trainer der vergangenen Saison auf eine Trennung verständigt,
teilte der Rekordmeister mit.
„Kovač hatte dem FC Bayern München seinen Rücktritt als Trainer angeboten�…
hieß es am Sonntagabend in der Vereinsmitteilung. „Die Ergebnisse und auch
die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, haben mich zu diesem
Entschluss kommen lassen“, wurde Kovač zitiert. Direkt nach der sportlichen
Demontage durch die Eintracht am Samstag hatte er noch das Gegenteil
verkündet: „Ich habe im letzten Jahr nicht aufgegeben und werde auch jetzt
nicht aufgeben.“
## Vereinsführung sieht „Handlungsbedarf“
Aus Sicht der Vereinsführung bestand jedoch „Handlungsbedarf“, wie
Rummenigge betonte. Und der besteht weiterhin. Die Spieler müssen – nach
einem trainingsfreien Montag – gegen Piräus und den BVB wieder ein den
Bayern-Ansprüchen genügendes Gesicht auf dem Platz zeigen. Und die Führung
um Rummenigge und den nach dem Dortmund-Spiel aus dem Präsidentenamt
scheidenden Hoeneß muss mal wieder einen neuen Cheftrainer finden.
Erste Namen wurden öffentlich schon vor dem besiegelten Ende von Kovač
gehandelt; von Ralf Rangnick über die vereinslosen und international
namhaften José Mourinho und Massimiliano Allegri bis hin zu möglichen
Kandidaten mit einer Bayern-Vergangenheit wie Erik ten Hag (erfolgreich bei
Ajax Amsterdam) und Xabi Alonso, der von 2014 bis 2017 in München spielte
und seit Saisonbeginn die zweite Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian
trainiert.
Zunächst schlägt aber die Stunde von Hansi Flick. Er trug von 1985 bis 1990
das Bayern-Trikot und erweiterte im Sommer den Trainerstab von Kovač. Damit
wurde Flick nun automatisch zum Mann für alle Fälle. Als enger Mitarbeiter
und Vertrauter von Bundestrainer Löw hatte er einen erheblichen Anteil am
deutschen WM-Triumph 2014 in Brasilien.
Jetzt fungiert der Mann, der niemals in den Vordergrund drängt, „bis auf
Weiteres“ als Münchner Nothelfer. Das Nothilfeprogramm gilt ausdrücklich
erst einmal für die „wichtigen Spiele“ gegen Piräus und Dortmund, wie der
FC Bayern mitteilte. Aber je nachdem, wie Flick seine Chef-Premiere in
Champions League und Bundesliga gestalten wird und wie die Münchner Bosse
die Kovač-Nachfolge regeln wollen, könnte die Interimslösung auch in eine
Verlängerung gehen.
4 Nov 2019
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