| # taz.de -- Parlamentarische Anfrage in Sachsen: Viele antisemitische Straftaten | |
| > 138 antisemitische Straftaten registrierte die sächsische Polizei im Jahr | |
| > 2018. Die vorläufigen Zahlen für das laufende Jahr zeigen keine | |
| > Trendwende. | |
| Bild: Versammlung der Rechtsaußen in Dresden bei einer Pegida-Demonstration | |
| Dresden epd | In den ersten sechs Monaten 2019 sind sachsenweit mindestens | |
| 55 antisemitische Straftaten registriert worden. Das geht aus einer | |
| Auswertung von parlamentarischen Anfragen der Linken im sächsischen Landtag | |
| hervor, die am Montag in Dresden veröffentlicht wurde. Demnach handelte es | |
| sich überwiegend um Parolen, die im öffentlichen Raum geschmiert oder | |
| gerufen wurden. | |
| Auch das Internet gewinne zunehmend an Bedeutung für judenfeindliche | |
| Propaganda und beispielsweise die Leugnung des Holocausts. Die Fallangaben | |
| seien vorläufig und würden sich erfahrungsgemäß durch Nachmeldungen noch | |
| deutlich erhöhen, hieß es in einem der Antwortschreiben des sächsischen | |
| Innenministeriums. | |
| Insgesamt wurden im vergangenem Jahr 138 antisemitische Straftaten im | |
| Freistaat registriert, 2017 waren es 118 Fälle gewesen. Die für das erste | |
| Halbjahr 2019 vorliegenden Zahlen zeigten bereits, dass es leider keine | |
| Trendwende gebe, sondern das Fallaufkommen auf einem hohen Niveau bleibe, | |
| erklärte Linken-Abgeordnete Kerstin Köditz. Aus den Daten gehe zudem | |
| hervor, dass wegen der Veröffentlichung eines antisemitischen Artikels im | |
| Bornaer Stadtjournal Ende April 2019 wegen Volksverhetzung ermittelt werde. | |
| In die Statistik gingen den Angaben zufolge einige Sachbeschädigungen ein | |
| sowie mindestens eine Körperverletzung. Die meisten Fälle wurden in den | |
| Städten Leipzig (10), Dresden (7) und Chemnitz (5) registriert. Abgesehen | |
| von drei Taten handelt es sich den Angaben zufolge nach polizeilicher | |
| Bewertung durchgehend um rechtsmotivierte Kriminalität. | |
| Dass die Fallzahlen hoch ausfallen, könne auch auf eine steigende | |
| Sensibilisierung für das Thema sowie auf ein geändertes Anzeigeverhalten | |
| zurückgeführt werden, erklärte Köditz. Denn in die Statistik gehe nur ein, | |
| was der Polizei bekannt wird. In bisher neun Fällen habe es 2019 wegen | |
| antisemitischer Taten Urteile gegeben. | |
| 5 Aug 2019 | |
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