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# taz.de -- Finanzbehörde in Bulgarien gehackt: Millionen Steuerdaten geklaut
> Unbekannte Hacker haben offenbar Daten der bulgarischen Steuerbehörde
> entwendet. Betroffen sind wohl 5 Millionen der 7 Millionen Menschen, die
> dort registriert sind.
Bild: Wurden auch seine Daten geklaut? Ministerpräsident Boiko Borissow
Sofia dpa | Hacker haben in Bulgarien persönliche Daten von Millionen
Menschen aus der Finanzbehörde NAP entwendet, die alle Steuern und
Rentenabgaben verwaltet. „Es gibt tatsächlich einen nicht erlaubten Zugriff
auf einen Server der NAP“, sagte Innenminister Mladen Marinow am Dienstag
[1][im Fernsehsender bTV und bestätigte eine anonyme Nachricht von
Hackern].
Nach einer Sitzung des Sicherheitsrats bei Ministerpräsident Boiko Borissow
bestätigten auch Finanzminister Wladislaw Goranow und [2][die zentrale
Steuerbehörde NAP] den Hackerangriff. „Es ist beunruhigend, dass es dabei
neben persönlichen Daten auch um Steuer- und
(Renten-)Versicherungsinformation geht“, sagte Goranow. Betroffen seien 3
Prozent der NAP-Datenbank, erläuterte er.
Bei drei bulgarischen Medien ging am Dienstag ein Bekennerschreiben eines
angeblichen NAP-Hackers ein. Er bezeichnete sich als Staatsbürger Russlands
und drohte, weitere NAP-Daten ins Netz zu stellen, sollten die
Sicherheitsbehörden in Sofia die Wahrheit zum Datenleck nicht publik
machen.
Der ersten E-Mail der Hacker vom Montagabend zufolge verfügten sie über
persönliche Daten sowie Angaben zu Steuern und Sozialversicherungsabgaben
von mehr als 5 Millionen der rund 7 Millionen registrierten Bulgaren und
Ausländer sowie Unternehmen. Bulgariens Wirtschaftskammer reagierte
entrüstet. „Es gibt heute kaum einen Bürger oder Unternehmer, der sich
durch das Informationsleck nicht bedroht fühlt“, sagte der Vizechef der
Kammer, Stanislaw Popdontschew, dem Staatsradio in Sofia.
Die Nachricht der Hacker [3][war laut Medienangaben] über russische Server
am Montag an bulgarische Medien geschickt worden. Darin wird die
Freilassung des Politikaktivisten Julian Assange gefordert. Das Einfallstor
für den Angriff sei möglicherweise eine elektronische Dienstleistung der
NAP zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer.
Als „IT-Tschernobyl“ beschrieb ein Experte für Cybersicherheit, Jassen
Tanew, den ersten bekannten Hackerangriff dieser Art im EU-Land Bulgarien.
Innenminister Marinow sah einen politischen Hintergrund für den Angriff, da
Bulgariens Regierung den Kauf von acht US-Kampfjets des Typs F-16
beschlossen habe.
16 Jul 2019
## LINKS
[1] https://btvnovinite.bg/predavania/tazi-sutrin/mladen-marinov-ima-pronikvane…
[2] https://nap.bg/news?id=3992
[3] https://btvnovinite.bg/bulgaria/haker-darzhavnite-danni-sa-nezashtiteni-ot-…
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Bulgarien
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