# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Iran: Trump reagiert „verhältnismäßi… | |
> Der US-Präsident sagt einen Angriff auf den Iran wieder ab. Nun wird | |
> diskutiert, ob er Angriffe ohne Konsultation des Kongresses befehlen | |
> kann. | |
Bild: Los. Stopp! Doch. Nein. Hm | |
New York taz | Raketen raus. Raketen rein. Binnen wenigen Stunden am | |
Donnerstagabend hat US-Präsident Donald Trump eine Attacke [1][gegen | |
mehrere iranische „Ziele“ gestartet] und dann im letzten Moment wieder | |
gestoppt. | |
Dem vorausgegangen war der Abschuss einer US-amerikanischen Drohne durch | |
die iranische Abwehr. Trump twitterte, die vom US-Militär erwarteten 150 | |
Toten wären im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran | |
„unverhältnismäßig“ gewesen. Wie auch schon am Donnerstag während eines | |
Treffens mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau bezeichnete Trump die | |
Drohnenattacke durch den Iran als einen „schweren Fehler“. Dahinter stecke | |
eine „gedankenlose und dumme“ Person. | |
Aus Teheran hingegen kam eine grundsätzlich andere Version. Danach hat der | |
Iran die USA mehrfach gewarnt, bevor er die US-Drohne abschoss. Laut | |
Washington befand sie sich über internationalen Gewässern, laut Teheran | |
war sie in den iranischen Raum eingedrungen. Es handelte sich um eine | |
„Global Hawk“, die im Laufe eines Tages Land von der Größe Südkoreas oder | |
Islands überwachen kann. | |
In den Stunden, die dem im letzten Moment abgeblasenen Angriff | |
vorausgingen, hatte das Weiße Haus auch die Spitzen der beiden Kammern in | |
den „Situation Room“ geladen und über die Lage am Golf von Oman gebrieft. | |
Anschließend mahnte die demokratische Chefin des Repräsentantenhauses, | |
Nancy Pelosi, die Situation verlange „kein grob fahrlässiges, sondern ein | |
starkes, kluges und strategisches Vorgehen“. Der Chef der Demokraten im | |
Senat, Chuck Schumer erklärte, er habeTrump gesagt: „Solche Konflikte | |
können eskalieren.“ | |
Ob der Präsident überhaupt das Recht hat, im Alleingang militärische | |
Attacken zu veranlassen, ist in Washington umstritten. Das Weiße Haus | |
beruft sich unter anderem auf eine Autorisierung zum Krieg (AUMF) gegen | |
al-Qaida aus dem Jahr 2001. Damals hatte nur die demokratische Abgeordnete | |
Barbara Lee aus Kalifornien dagegen gestimmt. 18 Jahre später mahnte sie | |
Trump, er habe kein Recht, den Iran ohne Zustimmung des Kongresses zu | |
attackieren. Dieses Mal stimmte ihr auch der demokratische Senator Bernie | |
Sanders zu. | |
Seit 2001 haben sich sowohl republikanische als auch demokratische | |
Präsidenten auf die Kriegsautorisierung berufen, wenn sie militärische | |
Attacken befahlen. Doch seit Trumps Amtsantritt hat sich die Stimmung in | |
der Demokratischen Partei radikal geändert. Am Mittwoch dieser Woche | |
stimmte die demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus für die Aufhebung | |
der Kriegsautorisierung von 2001. Allerdings ist es so gut wie | |
ausgeschlossen, dass sich der republikanisch dominierte Senat diesem Votum | |
anschließt. | |
Trump war ursprünglich mit dem Versprechen angetreten, die US-Kriege zu | |
beenden und keine Regimewechsel mehr zu betreiben. Doch inzwischen hat er | |
sich mit einem Außenminister und einem Sicherheitsberater umgeben, die im | |
Fall des Iran sowohl Militärschläge als auch einen Regimewechsel | |
befürworten. Und das Pentagon, das in den zurückliegenden Jahren mehrfach | |
zu Zurückhaltung mahnte, hat immer noch keinen neuen Minister. Die | |
Geschäfte werden kommissarisch von Mark Esper geführt. | |
Trumps Sicherheitsberater John Bolton, der auch im Vorfeld des Irakkriegs | |
von 2003 eine zentrale Rolle bei der ideologischen Aufrüstung in Washington | |
spielte, hat iranischen Oppositionellen in den USA den Sturz des Regimes in | |
Teheran versprochen. | |
21 Jun 2019 | |
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## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
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